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MotoGP Austin: Das Rodeo in Texas kann beginnen

Von Thomas Kuttruf
Bevor in wenigen Stunden der Große Preis der USA mit den ersten freien Trainingssitzungen sportlich eröffnet wird, traten die führenden Piloten der MotoGP vor die Mikrofone, um sich verbal in Startposition zu bringen.

Bei der offiziellen Auftakt-Pressekonferenz durfte sich mit Jorge Martin, diesmal ein neuer WM-Tabellenführer, als erster Pilot zu Wort melden. Der Spanier hatte sich mit einem souveränen Sieg an der Algarve und dem Ausscheiden des Weltmeisters mit einem fast schon komfortablen Vorsprung von 18 WM-Zählern aus Portugal verabschiedet. Dementsprechend zuversichtlich gibt sich der Pramac-Racer. Jorge Martin: «Mit dem Start der Saison bin ich wirklich sehr zufrieden. Zusammen haben wir bis hierher wirklich einen guten Job gemacht.» Der WM-Leader gab auch zu verstehen, dass in den USA die Karten neu gemischt werden: «Letztes Jahr lief es hier für mich überhaupt nicht gut. Es ging viel schief (Sturz in der ersten Runde im GP) und auch körperlich war ich nicht fit. Meine Erfahrungen zuletzt sind nicht die besten, also muss ich jetzt auf ein gutes Resultat schauen. Das Gute ist, dass ich mich nun körperlich top fühle.»

Nach dem «Martinator» war es an Brad Binder, seine Erwartungen zu formulieren. Nach seinem Doppel-Podium in Katar hatte der KTM-Werksfahrer in Portugal kein überragendes Blatt. Mit einem Nuller nach Crash im Sprint sowie einem geerbten vierten Platz behielt Binder zwar die Rolle des ersten Verfolgers, insgesamt brach der Südafrikaner mit großem Nachholbedarf in die Staaten auf. Binder: «Es ist kein Geheimnis – in Portugal bin ich einfach nicht perfekt ins Match gekommen. Der Rhythmus war nicht da und ich habe mich schnell auf Austin konzentriert. Von 2022 auf 2023 haben wir hier einen großen Schritt gemacht und ich hoffe, dass wir da jetzt weitermachen. In Summe sind wir konkurrenzfähig und ich freue mich sehr auf diese besondere und physisch anstrengende Strecke und ich werde alles für eine weitere Verbesserung tun.»

Erstmals unter den besten Drei der WM-Tabelle ist Enea Bastianini. Der Teamkollege des Weltmeisters musste den US-Grand Prix im letzten Jahr verletzungsbedingt auslassen. Wieder ein Jahr zuvor stand «La Bestia» als Nicht-Werksfahrer ganz oben auf dem Podest. Der Italiener gibt sich cool und souverän, äußerlich ist Bastianini nichts von dem herausfordernden Match, insbesondere gegen Jorge Martin, um den Verbleib im Ducati-Werksteam anzumerken. Enea Bastianini unterstrich wie die Kollegen, dass die eigentliche Herausforderung in Austin in der Strecke selbst liegt: «Der physische Aspekt ist hier außergewöhnlich. Sich hier die Kräfte mit dem ganz besonders intensiven ersten Sektor richtig einzuteilen, das ist die große Aufgabe. Aber ich denke, wir sind wieder sehr nah dran an der Spitze.»

In einer zweiten Welle standen auch Pecco Bagnaia, Marc Márquez, Rookie Pedro Acosta sowie Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo Rede und Antwort. Die spannendste Aussage des Fahrer-Quartetts, welches in Summe für den Gewinn von 13 WM-Titeln steht, lieferte dabei der Franzose. Nach seiner jüngst veröffentlichten Vertragsverlängerung zeigte sich «El Diablo» sichtlich angefixt von seiner Zukunftsperspektive.
«Auch wenn die Realität seit längerem hart ist, in Portugal hatte ich ein langes, sehr intensives Gespräch mit dem höchsten Yamaha-Management und es ist klar, dass sich sehr viel tut. Es wird gehandelt und es gibt sehr große Ressourcen und auch das nötige Budget, um unser Projekt wieder nach vorne zu bringen. Hier passieren schon jetzt große Veränderungen. Ich kann nicht über Details sprechen, aber schon nächstes Jahr werden wir Ergebnisse sehen.»
Der Franzose erwähnte in diesem Zusammenhang auch den zum Jahreswechsel von Ducati zu Yamaha übergelaufenen Ingenieur Massimo Bartolini.

Ansonsten war der Auftakt-Talk im COTA-Pressezentrum eine Veranstaltung im Sinne bewusst geübter Zurückhaltung und gedämpften Erwartungen. Ein Marc Márquez, der sich sanft wie ein Lamm gegen die Favoritenrolle lehnt, Francesco Bagnaia als konzentrierter Vollprofi, mit der Absicht am Freitagmorgen möglichst schnell das richtige Gefühl auf seiner GP24-Ducati auf der teilweise neu asphaltierten Strecke zu erlangen. Und Pedro Acosta, als weiterhin unbekümmerter Party-Crasher, der in dieser Rolle von den Stars der Szene längst voll anerkannt ist.

Wie es wirklich ausschaut, das zeigen die Zeitmonitore ab in Mitteleuropa ab 17.45 Uhr.

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