KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Viñales sauer nach Sturz: «Roter Knopf würde helfen»

Von Tim Althof
Kurz darauf war das Rennen vorbei: Maverick Viñales (Aprilia) landete im Kies

Kurz darauf war das Rennen vorbei: Maverick Viñales (Aprilia) landete im Kies

Aprilia-Werksfahrer Maverick Viñales gehörte am Samstag zu den 14 Sturzopfern im MotoGP-Sprint. Anschließend übte er große Kritik an der Rennleitung, denn er empfand die Bedingungen als zu gefährlich.

Nach einem starken MotoGP-Freitag von Maverick Viñales (Aprilia) in Jerez, gelang dem Spanier am Samstag im nassen Qualifying nur der elfte Startplatz. Auch Teamkollege Aleix Espargaró und die drei anderen Aprilia-Piloten konnten kein starkes Ergebnis erzielen.

«Wir müssen das noch verstehen, denn es ist das erste Mal, dass wir das Bike unter diesen Bedingungen ausprobiert haben», berichtete der GP-Sieger von Austin im Interview. «Dennoch waren wir nicht auf dem erwarteten Niveau. Ich war zwar der beste Aprilia-Pilot, aber das reicht nicht. Ich habe wirklich viel riskiert, aber wir müssen uns unter Mischbedingungen verbessern.»

Im Rennen lag Maverick Viñales auf seiner RS-GP dann auf Podestkurs (zuvor waren Alex Márquez, Brad Binder und Enea Bastianini vor ihm gestürzt), als der Spanier in Kurve 5 im Kiesbett landete. «Es war 95 Prozent trocken, aber die fünf Prozent, die nass waren, waren direkt auf der Ideallinie», so der WM-Vierte. «Gerade in Kurve 5 konnte man das nicht sehen, in der Warm-Up-Runde war ich mir sicher, dass es komplett trocken war. Es war unmöglich, diese Stellen zu sehen.»

«Nach dem Crash von Binder, Bastianini und Alex Marquez hätte die Rennleitung erkennen müssen, dass die Strecke nicht fahrbar war. Ich bin bei meinem Sturz die gleiche Linie gefahren, wie die Runden zuvor, aber ich bin ohne Vorwarnung gestürzt», ärgerte sich «Top Gun» nach dem Sprint. «Wir müssen wirklich vorsichtig sein, wenn die Strecke unter diesen Bedingungen steht. Es ist sehr einfach, einen schweren Sturz zu bauen.»

Fehlte den gestürzten Fahrern am Samstag einfach das Glück oder waren es die Bedingungen der 4,2 km langen Strecke? «Ich glaube nicht, dass es mit Glück zu tun hat, es geht hier um die Streckenbedingungen. Wäre es ein Test gewesen, wäre ich sicher nicht auf die Strecke gefahren. Wir sind etwas über 20 Fahrer und 14 sind aus dem gleichen Grund gestürzt. Die rote Flagge hätte sofort rausgeholt werden müssen, damit man die Bedingungen überprüfen kann», kritisierte der Aprilia-Star.

«Es war wirklich komisch, dass die Strecke zum Rennende sogar schlechter wurde. Aber leider können wir auf dem Bike nicht mit der Rennleitung kommunizieren», sagte der Spanier und betonte: «Wir haben in der Safety Commission bereits darüber gesprochen, dass wir einen roten Knopf bekommen, der dann bei Betätigung an die Rennleitung sendet, dass etwas nicht in Ordnung ist auf der Strecke. Leider ist es noch nicht soweit.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Jerez (27. April):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 12 Runden in 19:52,682 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +2,970 sec
3. Dani Pedrosa (E), KTM, +7,102
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,481
5. Fabio Quartararo* (F), Yamaha, +15,052
6. Marc Márquez (E), Ducati, +18,131
7. Augusto Fernández (E), KTM, +18,278
8. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +18,418
9. Joan Mir (E), Honda, +18,553
10. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,136
11. Johann Zarco (F), Honda, +21,948
12. Raúl Fernández* (E), Aprilia, +23,882
13. Fabio Di Giannantonio* (I), Ducati, +31,478
14. Jack Miller* (AUS), KTM, +45,901
15. Alex Rins* (E), Yamaha, +1:10,288 min
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1:22,979
– Luca Marini (I), Honda, 1 Runde zurück
– Stefan Bradl (D), Honda, 1 Runde zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 3 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 4 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet

* Acht-Sekunden-Strafe wegen zu geringem Reifendruck

WM-Stand nach 7 von 42 Rennen:

1. Martin, 92 Punkte. 2. Acosta 63. 3. Bastianini 59. 4. Vinales 56. 5. Bagnaia 50. 6. Binder 49. 7. Marc Márquez 40. 8. Aleix Espargaró 39. 9. Di Giannantonio 25. 10. Quartararo 24. 11. Miller 22. 12. Bezzecchi 20. 13. Oliveira 15. 14. Alex Márquez 14. 15. Augusto Fernández 10. 16. Mir 8. 17. Pedrosa 7. 18. Raul Fernández 7. 19. Morbidelli 6. 20. Zarco 5. 21. Rins 3. 22. Nakagami 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 108 Punkte. 2. KTM 85. 3. Aprilia 74. 4. Yamaha 24. Honda 9.

Team-WM:
1. Lenovo Ducati Team, 109 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 98. 3. Aprilia Racing 95. 4. Red Bull GASGAS Tech3 73. 5. Red Bull KTM Factory Racing 71. 6. Gresini Racing 54. 7. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 45. 8. Monster Energy Yamaha 27. 9. Trackhouse Racing 22. 10. Repsol Honda Team 8. 11. LCR Honda 7.

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