Joan Mir: «Ich bin heute mental deutlich stärker»
Joan Mir offenbart mit Blick auf 2025: «Ich habe erfreulicherweise bereits einige Optionen auf dem Tisch»
Vergangene Saison war Joan Mir (26) als Werksfahrer auf der Repsol-Honda am Boden und mental nach eigenem Bekunden völlig zerstört. «Ich konnte mich einfach nicht mit meiner Situation abfinden. Ich war in den fünf Jahren zuvor zweimal Weltmeister geworden und hatte nun plötzlich keine Chance mehr auf Top-Positionen. Ich konnte damit nicht umgehen.» Er habe einfach nicht mehr die nötige Motivation gefunden, ergänzt der Moto3-Weltmeister von 2017 und MotoGP-Champion von 2020.
Mir, der seine GP-Karriere 2015 im Team des allzu früh verstorbenen Stefan Kiefer gestartet hatte, ist jetzt in einer anderen Ausgangslage. «Ich bin heute mental ganz anders aufgestellt. Ich musste lernen, meine Motivation aus anderen Faktoren zu gewinnen. Und das gelingt mir jetzt. Wenn ich in Jerez noch zwanzig Sekunden hinter dem Sieger zurücklag, dann ist meine nächste Etappe, diesen Rückstand auf fünfzehn Sekunden hinunterzuschrauben. Das ist meine Motivation. Vor allem wenn ich sehe, wie hart und leidenschaftlich bei Honda gearbeitet wird, damit wir gemeinsam dieses Ziel erreichen.»
Was das viel diskutierte neue Reglement angeht, hat der 12-fache GP-Sieger eine klare Meinung. «Der Fahrer wird wieder ein grösserer Faktor. Heute können dank der Helferlein alle Fahrer gut beschleunigen oder gut bremsen. Dank den Aeros haben alle einen guten Anpressdruck. Wenn diese Faktoren fehlen, wird sich wieder deutlicher zeigen, wer mit diesen schnellen Bikes besser umgehen kann», so Mir, der laut eigener Aussage in allerbester Stimmung in das Le-Mans-Weekend einsteigt.
Vielleicht auch, weil er sich bereits über die Saison 2025 Gedanken machen kann. «Ich habe erfreulicherweise bereits einige Optionen auf dem Tisch. Allerdings habe ich überhaupt keine Eile, mich zu entscheiden», so der Mallorquiner. «Ich freue mich auf die aktuellen Entwicklungsschritte mit Honda und bin optimistischer denn je.»