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Fabio Quartararo: «Klar, macht es noch immer Spaß»

Von Frank Weeink
Fabio Quartararo feierte vor der Sommerpause sein 100. Rennen in der MotoGP

Fabio Quartararo feierte vor der Sommerpause sein 100. Rennen in der MotoGP

Im Interview erklärt Fabio Quartararo, warum er trotz der aktuell schwierigen Zeiten mit Yamaha verlängert hat und er beschreibt, welche Veränderungen im Team und an der Maschine ihm Hoffnung machen.

Vor elf Jahren wurde ein 14-jähriger Franzose Meister in der spanischen Moto3-Meisterschaft. Im nächsten Jahr holte sich dieser Fabio Quartararo einen zweiten Titel und in 2015 wurde er Moto3-Grand-Prix-Fahrer. Seine Resultate enttäuschten jedoch in seinen zwei Jahren in der Moto3. Auch der Wechsel in die Moto2 wurde kein sofortiger Erfolg. 2018 gewann Quartararo dann auf einer Speed Up den Grand Prix von Katalonien. Wilco Zeelenberg und Johann Stigefelt glaubten an Quartararo und gaben ihm neben Franco Morbidelli einen Platz im neuen Petronas Yamaha Sepang Racing Team von Razlan Razali. Quartararo überzeugte mit fünf zweiten und zwei dritten Plätzen. Dabei erwies er sich als Pole-Position-Experte mit sechs Poles. Mit einem fünften Platz in der Meisterschaft war er Morbidelli klar überlegen. Zwei Jahre später ersetzte er Valentino Rossi im Yamaha-Werksteam und wurde Yamahas erster Weltmeister seit 2015. 2022 verlor er dann einen Vorsprung von 91 Punkten auf Pecco Bagnaia. Sein letztes Rennen gewann er vor zwei Jahren auf dem Sachsenring und 2023 beendete er die Saison als Zehnter. Es wurde jedoch noch schlimmer für den ehemaligen Weltmeister und für Yamaha. Nach neun Rennen in 2024 ist Quartararo nur Fünfzehnter. Trotzdem unterschrieb er vor einigen Monaten einen neuen Vertrag mit den Japanern.

Marc Márquez erzählte uns vor einigen Wochen, dass er positive Energie bekommt von guten Resultaten. Vermisst du dieses Gefühl?

Na klar. Dafür arbeiten wir hart. Ich habe meinen Vertrag mit Yamaha verlängert, weil ich Vertrauen habe in dieses Projekt. Ich hatte die Möglichkeit, zu einem anderen Team zu wechseln, aber meine Loyalität für Yamaha ist enorm und Yamaha ist mir gegenüber auch sehr loyal gewesen. Dazu kommt, dass man sich meine Wünsche angehört hat. Ich will mit Yamaha an die Spitze zurückkehren. Ich bin noch jung, ich bin voller Energie. Wir müssen abwarten, wie die nächsten zwei Jahre laufen und dann wird es wieder Zeit für eine neue Entscheidung.

Was waren deine Wünsche?

Erstens ein gutes Projekt, gute Leute, eine andere Mentalität, sodass Entscheidungen nicht in drei oder vier Monaten getroffen wurden, sondern in einer Woche, oder wenigstens schnell. Ich wollte Leute, die bei anderen Werken gearbeitet hatten und Erfahrung hatten mit anderen Maschinen. Yamaha hat mir alles gegeben, wonach ich gefragt habe. Ich habe meine Wünsche bereits im Vorjahr im September oder Oktober bekanntgegeben und wenn du siehst, dass man viel investiert in das, wonach du fragst, dann zeigt das Loyalität. Das war für mich ein wichtiger Grund, um zu bleiben.

Vor drei Jahren warst du noch Weltmeister. Hast du jemals geglaubt, dass der Sport sich so schnell ändern würde?

Ehrlich gesagt, nein. Wir befinden uns momentan in einer schwierigen Lage. Trotzdem glaube ich, dass es genauso schnell wieder besser gehen kann. Dieses Vertrauen habe ich. Die Arbeit, die Yamaha momentan macht, ist wirklich unglaublich. Ich bin bereits seit sechs Jahren ein Yamaha-Fahrer, aber in all diesen Jahren habe ich noch nie so eine große Änderung in Mentalität erlebt. Man ist sehr motiviert, um wieder an die Spitze zurückzukehren. Dazu gibt es das Satellitenteam, unser Testteam und die Fahrer. Alles sieht gut aus.

Du weißt aber auch, dass MotoGP ein mentales Spiel ist. Was bereitet dir mehr Druck: kämpfen um eine Meisterschaft oder Rennen fahren mit einer Maschine, die nicht konkurrenzfähig ist?

Druck spürt man, wenn man um den Titel kämpft. Momentan fühle ich fast keinen Druck, um ehrlich zu sein. Ich spüre, dass die Maschine immer besser wird. Das bereitet mir Freude. Natürlich machen mir diese aktuellen Resultate keinen Spaß, aber das hier ist ein langer Prozess und der Weg ist noch lang. Seit Februar haben wir schon einige Schritte gemacht, aber wir sind so weit hinten, dass wir noch sehr viele große Schritte machen müssen.

Guckt man mal nicht auf die Resultate, macht es dann noch immer Spaß, diese Maschinen mit so viel Downforce und Hilfsmitteln wie Holeshot Devices und Rear Height Devices zu fahren?

Klar, macht das noch immer Spaß. Aber ich muss auch gestehen, wenn man gewinnt, macht das mehr Spaß. Für mich machen diese Sachen wie die Devices oder die Winglets nicht den Unterschied. Wenn man vorne mitfährt, hat man Spaß. Für mich war 2019 mein bestes Jahr. So viel Spaß wie damals hatte ich nie. Auch nicht als ich die Meisterschaft gewonnen habe. Aber ich glaube, dass (mit den neuen Regeln, Anm.) 2027 ein gutes Jahr wird für die MotoGP.

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