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Stillstand: Zarco verpasst nach hartem Auftakt das Q2

Von Thomas Kuttruf
Neben Fabio Quartararo ertrinkt auch Honda-Pilot Johann Zarco im Meer der Fans. Mit Platz 12 konnte der Haudegen aus Cannes die MotoGP-Fans in Le Mans aber noch nicht wie erhofft mit einem Spitzenplatz beschenken.

Der Auftritt von Johann Zarco wurde von großer Euphorie begleitet. Fans schrien für den Zarco, als würde der 34-Jährige im entscheidenden Kampf um die WM-Krone stecken. Im freien Training sah es zunächst nach einer weiteren Spitzenleistung aus. Zarco büßte 0,8 Sekunden auf die Spitze ein und hielt sich Achter – und wieder einmal bester Honda-Pilot in Schlagdistanz.

Im wichtigen Zeittraining dann die Enttäuschung. Jeglicher Zusatzantrieb durch die Fans verpuffte – Zarco kämpfte ohne Erfolg gegen die Uhr. Als die Zeit davon ging, ging der Pilot aus Cannes auf Ganze – und verlor. Zarco schmiss die RC213V weg und schaffte es in der wenigen Restzeit nicht mehr, seine Position in den Top 10 zu verteidigen. Nach einer Stunde harter Arbeit und einem Abwurf blieben dem LCR-Einzelkämpfer (Teamkollege Chantra fehlt in Le Mans nach einer OP) nur Platz 12 und der bittere Weg ins Q1.

Die Laune Zarcos war am Abend deutlich angeschlagen: «Es lief doch anders, als erwartet und ich bin sehr enttäuscht, das Q2 verpasst zu haben. Es war praktisch kein Unterschied vorhanden zwischen dem freien Training und dem Zeittraining. Das Bike hat keinen Fortschritt gemacht.»

Zarco, als Siebter der WM-Tabelle mit Abstand bester Honda-Vertreter, weiter: «Wir sind gefühlt wieder auf dem Stand von Jerez – vor dem Test. Wir waren der Ansicht, beim Testtag die richtigen Dinge getan zu haben. Jedenfalls konnte ich am Ende wieder richtig mit dem Bike arbeiten und spielen. Das sollte uns für Le Mans einen Schritt vorwärtsbringen, doch wir haben das nicht ausreichend hierher übersetzt.»

Der zweifache Moto2-Champion analysierte: «Ich kann den Unterschied nur machen, wenn ich das Gefühl für die Frontpartie des Motorrads herstellen kann. Das war unsere klare Stärke. Das ist uns wieder abhandengekommen und damit auch die Fähigkeit, eine Leistung zu bringen, die ausreicht, um vorne zu fahren. Was mir gerade bleibt, ist die Hoffnung. Wir haben jetzt schon viel Erfahrung und ich hoffe, dass wir damit am Samstag zurück auf die Spur kommen – aber leider halten wir uns jetzt gerade in dem Bereich auf, in dem wir sein sollten.»

Die Enttäuschung des Südfranzosen ist nachvollziehbar. Bereits zweimal kämpfte der LCR-Honda-Racer um einen Podestplatz, und in Frankreich wollte Zarco den dritten Versuch zum Erfolg führen. Auch wenn er davon nach Tag 1 zu weit entfernt ist, nicht zu vergessen ist, dass sich Zarco trotz der Probleme im Zeittraining im Vergleich zum Vorjahr um fast eine Sekunde steigerte, während die Zeiten an der Spitze nur um 0,1 sec schmolzen.

Die Fans in Le Mans dürfen sich am Samstagmorgen auf einen kurzweiligen Honda-Dreikampf im ersten Qualifying freuen. Zarco, Mir und Marini waren im Zeittraining nur durch Hundertstel getrennt. Nur die vierte Honda mit Wildcard-Pilot Nakagami war deutlich langsamer (Platz 20).

Ergebnisse MotoGP Le Mans, Zeittraining (9. Mai):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:29,855 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,177 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,184
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,366
5. Alex Márquez (E), Ducati, +0,401
6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,422
7. Pedro Acosta (E), KTM, +0,453
8. Maverick Viñales (E), KTM, +0,635
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,654
10. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,767
11. Luca Marini (I), Honda, +0,820
12. Johann Zarco (F), Honda, +0,899
13. Enea Bastianini (I), KTM, +0,946
14. Joan Mir (E), Honda, +0,966
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,087
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,310
17. Alex Rins (E), Yamaha, +1,399
18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +1,402
19. Brad Binder (ZA), KTM, +1,562
20. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,700
21. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +2,470
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,570

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