MotoGP-Bombe: Jorge Martin will Aprilia verlassen

Jorge Martin: MotoGP-Albtraum für Aprilia wird wahr

Von Thomas Kuttruf
Jorge Martin: Wie lange noch im Aprilia-Dress?

Jorge Martin: Wie lange noch im Aprilia-Dress?

Was als harmonische Verbindung begann, entwickelte sich zu einem großen Unglücksfall: Alles deutet darauf hin, dass sich die Wege von MotoGP-Weltmeister Jorge Martin und Aprilia Racing schnell wieder trennen.

Einen Tag nach dem Mugello-GP 2024 war bekannt geworden, dass sich der WM-Spitzenreiter Jorge Martin mit dem Werk aus Noale auf eine mehrjährige Zusammenarbeit geeinigt hat. Nach dem MotoGP-Finale in Barcelona dann der erste Test der zwischenzeitlich zum Weltmeister aufgestiegenen Neuverpflichtung auf der Aprilia RS-GP. Außer einem harmlosen Ausrutschen Martins nach wenigen Runden gab es nicht viel zu berichten. Zuversicht in der gesamten Aprilia-Welt.

Dann eröffnete Aprilia am 16. Januar die Serie der Teamvorstellungen zur MotoGP-Saison 2025. Als Höhepunkt des Rundum-Neustarts mit neuem Technik-Chef (Fabiano Sterlacchini) und Marco Bezzecchi feierte man die offizielle Ankunft von Weltmeister Jorge Martin.

Vor fünf Monaten sagte die #1 in Mailand: «Ich freue mich riesig auf diese neue Herausforderung: mit Aprilia zu gewinnen. Meine Ziele sind klar; Jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, die beste Version von uns selbst zu sein – das gilt für Aprilia und für mich persönlich. Ich bin an der richtigen Stelle, um Großes zu leisten, es wird eine aufregende Herausforderung sein, wir sind alle sehr entschlossen. Ich fühle mich in diesem Team sehr wohl, und ich denke, dass dies der perfekte Ort für mich ist.»

Es folgte das Drama der Saison 2025. Sowohl die Vorsaisontests als auch der Saisonauftakt fielen in Folge mehrerer Verletzungen aus. Auch das Comeback des Spaniers beim Wüsten-GP von Katar setzte die Unglücksserie der Partnerschaft fort. Martin überstand Training und das erste Rennen überhaupt auf der Aprilia, nicht aber den Großen Preis. Ein kleiner Fahrfehler hatte große Wirkung. Mit ernsthaften Verletzungen ging es erneut ins Krankenhaus. Bis heute ist unklar, wann Jorge Martin zurückkehren kann.

Aus dem engeren Umfeld ist aber zu hören, dass die Wiederherstellung des Weltmeisters mindestens einen weiteren Monat in Anspruch nehmen wird. Martin wird in jedem Fall auch die kommenden Events in Silverstone und Aragon auslassen.

Doch, wie bereits auf SPEEDWEEK.com berichtet, hat sich die Situation zwischen dem Weltmeister und seinem Arbeitgeber so zugespitzt, dass alles auf eine Trennung hindeutet. Das Vertrauen von Jorge Martin in das Projekt Aprilia ist auf Null zurückgefallen.

Wie wir aus verlässlicher Quelle erfahren haben, hat der Madrilene die Trennung bereits eingeleitet und in Erwägung gezogen, seinen Teil der Vereinbarung nicht zu erfüllen. Bekannt wurde auch, dass Martin aus Respekt aber keine radikale Trennung beschlossen hat, sondern Aprilia vorgeschlagen hat, zunächst sechs weitere MotoGP-Wochenenden zu bestreiten. Erst dann soll gemeinsam über die gemeinsame Zukunft entschieden werden.

Von Gemeinsamkeit kann bereits heute aber keine Rede mehr sein. Es gilt als sicher, dass sich der Hersteller aus Noale darauf nicht einlassen wird. Aprilia ist sich keines Fehlers bewusst und pocht auf den gültigen Vertrag. Offizielle Aussagen gibt es von Aprilia Racing derzeit nicht. Verständlich – die Situation ist nichts anderes als ein wahr gewordener Albtraum. Statt des endgültigen Aufstiegs innerhalb der MotoGP droht nun der Rückfall ins Hinterfeld – ohne Jorge Martin und damit ein erheblicher Dämpfer.

Klar ist auch: Auslöser der Abspaltungsaktion ist mindestens ein anderes Angebot. Erster Anwärter: Honda. Mit überdimensionalen Geldmitteln und Ressourcen könnten die Japaner der sichere und deutlich lukrativere Weg zurück zum Titel sein. Los ginge es 2026 und der «Martinator» könnte sich mit gereinigter Seele wieder auf 100 Prozent bringen.

Die Anwälte haben sich bereits in Startposition gebracht, um den Dienstvertrag von MotoGP-Weltmeister Jorge Martin auszufechten. Treten die Anzugträger wirklich zusammen, dann ist endgültig sicher, dass eine Aprilia mit der Startnummer 1 auf absehbare Zeit nicht mehr auf der Strecke zu sehen sein wird.


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