KTM-Tech3-Workaholic Vinales: «Freunde? Unmöglich…»
Die gesamte KTM-Mannschaft blieb bei der Geschäftsreise nach England hinter den eigenen Ambitionen zurück. Platz 6 für Pedro Acosta blieb aus Höhepunkt – nach dem den Niederschlägen in Zeittraining und Qualifikation, als nicht ein RC16-Pilot den Sprung unter die besten 12 geschafft hatte.
Maverick Vinales gelang es zwar sich vom blassen 18. Startplatz noch bis auf Rang 11 vorzustoßen, doch mit Blick auf die starken Ritte des Spaniers zuvor blieb der kühle England-GP auch für Vinales eine Enttäuschung.
Trotz sportlichem Rückschritt behält der Tech3-Pilot weiter den Blick fürs Wesentliche. Gegenüber SPEEDWEEK.com sagte Vinales: «Es geht auch weiterhin darum die Ruhe zu bewahren. Es gibt einen Plan und auf der Ebene mit meinem Crew-Chief arbeiten wir das ab. Es gab nach dem Start eine steile Lernkurve und ich konnte vor allem in Katar schon sehr viel nutzen von dem was das Motorrad bietet.»
Vinales weiter: «Zuletzt ging es wieder mehr um den Lernprozess. Das gehört einfach dazu wenn du einen Neuanfang machst. Ich bleibe dabei, ich weiß genau welche Zutaten es braucht, es sind viele Dinge die zusammen passen müssen und es ist auch ein Teil der noch mir bei mir liegt. Wir nehmen alles an Resultaten mit, aber sie sind weiter zweitrangig. Das sind Daten, ich lebe aber von der Intuition und die sagt nicht nur mir das wir auf dem richtigen Weg sind. Auch die anderen KTM-Jungs haben sich zuletzt mit dem beschäftigt, was für mich gut ist. Das gibt mir und uns Zuversicht auch für die Entwicklung des Bikes in der Zukunft. KTM kann sich auf mich verlassen.»
Auf dem Weg in wärmere Gefilde stellt sich vor dem Aragon-GP erneut die Frage – wie weit ist Maverick Vinales von einer Siegesfahrt mit der KTM entfernt. Auf die Frage, ob sich Vinales mit seinen Freunden über einen möglichen ersten Triumph (Vinales wäre der erste Pilot der MotoGP-Geschichte, der mit vier verschiedenen Herstellern einen Sieg erreicht) gesprochen hat, kommt eine unerwartete Antwort. Vinales: «Der Punkt ist – ich habe keine Freunde. Es ist unmöglich für mich welche zu haben. Es gibt zwei Dinge: Meinen Job für den ich alles gebe, jeden Tag. Und meine Familie. Darüber hinaus gibt es nichts. Ich habe keine Freiräume.»
Mit einem Lachen fügt der 30-Jährige aus Figueres an: «Ich bin ein Sklave! Ich arbeite 24 Stunden. Aber – das ist auch eine gute Situation so fokussiert zu sein. Dazu kommt das Team. Die geben mir auch sehr viel und sind eine zweite Familie. Ich hatte das in der Vergangenheit in dieser Form noch nicht so. Ich habe immer länger gebraucht um mit den Teams warm zu werden und aus dem Schatten herauszukommen. Mit Tech3 war es von Beginn an anders. Wir waren sofort warm und es ist sehr schön zu erleben, wie sie sich um mich bemühen.»
Die sportliche Ausgangslage vor dem achten Event des Jahres: Vinales ist hinter Pedro Acosta (WM-Rang 9) zweitbester KTM-Pilot, liegt als Elfter der Tabelle 11 Punkte hinter Rookie Fermin Aldeguer.
WM-Stand nach 14 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 196 Punkte. 2. A. Marquez 172. 3. Bagnaia 124. 4. Morbidelli 98. 5. Zarco 97. 6. Di Giannantonio 88. 7. Bezzecchi 69. 8. Quartararo 59. 9. Acosta 58. 10. Aldeguer 56. 11. Vinales 45. 12. Ogura 43. 13. Marini 38. 14. Binder 34. 15. Bastianini 31. 16. Miller 29. 17. Rins 26. 18. Fernandez 19. 19. Mir 18. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 245 Punkte. 2. Honda 110. 3. Aprilia 93 4. KTM 88. 5. Yamaha 84.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 320 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 228. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 186. 4. LCR Honda 97. 5. Red Bull KTM Factory Racing 92. 6. Monster Energy Yamaha 85. 7. Aprilia Racing 77. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 76. 9. Trackhouse MotoGP Team 62. 10. Honda HRC Castrol Team 56. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 34.