Aprilia All Stars: Martin bemühte sich um Normalität
Am vergangenen Wochenende trafen sich die MotoGP-Asse von Aprilia, ehemalige Rennfahrer und Fans auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli, um die italienische Marke hochleben zu lassen. Die Premiere des Markenfestivals «Aprilia All Stars» war 2019 – seitdem trifft sich die Aprilia-Community einmal im Jahr auf der Rennstrecke von Misano, um die gemeinsame Leidenschaft für sportliche Motorräder zu zelebrieren.
Neben Silverstone-Sieger Marco Bezzecchi, Testfahrer Lorenzo Savadori, Trackhouse-Pilot Raul Fernandez war auch Weltmeister Jorge Martin bei dem Festival mit dabei. Der Spanier kam damit seinen vertraglichen Verpflichtungen nach, posierte an der Seite der Aprilia-Mannschaft bei den zahlreichen Fototerminen und stand den Fans für Autogramme zur Verfügung. Eine Woche nach dem klaren Statement seitens Aprilia und einige Tage nach dem offenen Brief von Jorge Martin, hatte das Zusammentreffen an der Adria jedoch einen schalen Beigeschmack.
Martin unterhielt sich mit Aprilia-Markenbotschafter Max Biaggi, der wie Loris Capirossi ebenfalls unter den All Stars dabei war. Der «Martinator» quetschte sich auch in seine Lederkombi, um auf der Piste mit einer Aprilia RS 660 und einem RSV4-Superbike zu fahren. «Ich kam hier an und hatte eigentlich nicht vor zu fahren. Als ich dann aber die ganzen Bikes sah und es zudem ein schöner Tag war, habe ich mich dazu entschlossen, es zu probieren. Ich habe mir dann in einem Shop eine Lederkombi und einen Helm besorgt», erzählte Martin in einem Interview mit den Kollegen von motogp.com. «Ich habe es sehr genossen, auch das gemeinsame Fahren mit den Aprilia-Kunden. Es war ein schönes Event.»
Zu seinen Fortschritten bei der Genesung meinte der 27-Jährige: «Der Heilungsprozess schreitet gut voran, aber es braucht natürlich Zeit, weil es ein heftiger Crash war. Ich habe am Montag einen weiteren medizinischen Check in Barcelona – dann können wir erneut beurteilen, in welcher Verfassung ich bin. Mitte Juni möchte ich mit dem Training auf dem Motorrad starten.»
Abschließend wurde Martin zu seiner Vertragssituation mit Aprilia befragt. «Ich habe bereits alles gesagt, was ich denke. Wir werden in den nächsten Wochen sehen, wie sich alles entwickelt», meinte er knapp. Spannend: Auch Martins Manager Albert Valera war in Misano vor Ort.
Teamkollege Bezzecchi wurde gefeiert, es gab von den vollen Tribünen mehrfach stehende Ovationen für den Lokalhelden und Silverstone-Triumphator, der sich auch eine Spaßfahrt in der legendären Piaggio Ape im Aprilia-Look nicht nehmen ließ.
Ein Highlight für die Fans war der gemeinsame Exklusiv-Trackday, bei dem sie mit Max Biaggi, Loris Capirossi und den MotoGP-Assen gemeinsam auf der Rennstrecke unterwegs waren. Auch Aprilia-Rennchef Massimo Rivola streifte sich seine Lederkombi über, um auf der italienischen Traditionsstrecke zu fahren.
Die Marke aus Noale wurde gefeiert und die Fans genossen die Nähe zu ihren Helden. Gefehlt hat Rookie Ai Ogura, der in Silverstone im FP1 einen hefigen Crash hatte. Der Japaner wurde in Barcelona am rechten Schienbein operiert und hofft auf eine Rückkehr am kommenden Wochenende in Aragon.