Tourist Trophy: Sorge um Michael Rutter

Pedro Acosta (KTM/5.): «Das ist gefährlich!»

Von Johannes Orasche
Pedro Acosta unterwegs in Aragon. Er war am Samstag der beste KTM-Pilot

Pedro Acosta unterwegs in Aragon. Er war am Samstag der beste KTM-Pilot

Red Bull-KTM-Ass Pedro Acosta holte im Sprint der MotoGP in Aragon Rang 5, sprach danach über die schmutzige Piste, seine Berührung mit dem späteren Rennsieger Marc Marquez und seine Probleme auf der Bremse.

Pedro Acosta war im MotorLand Aragon am Samstag einmal mehr bester KTM-Fahrer. Von Startplatz 5 aus wetzte der Spanier mit der Red Bull-KTM RC16 nach elf Runden auf Platz 5 über die Ziellinie. Dabei wäre für den «Hai aus Mazarron» jedoch gefühlt mehr möglich gewesen.

Der 21-jährige Spanier, der vor dem Wochenende in Saragossa die Werbetrommel für das Event gerührt hatte, wirkte nach dem Start entschlossen. Acosta fuhr rasch und mühelos an den drittplatzierten Franco Morbidelli (VR46-Ducati) heran, leistete sich dann aber einen Fehler und musste abreißen lassen.

Auf den verpatzten Start seines Kollegen Brad Binder angesprochen, sagt Acosta: «Ich hatte Glück, weil ich in der Mitte der Piste stand. Erinnert euch nur, wie schlecht der Starts von Pecco hier waren. Die Piste war vom ersten Tag an super-schmutzig!»

Acosta überlegt daher: «Ich weiß, dass es illegal ist, weil es da ja die ganzen Dinge mit Valentino damals gab. Aber auf derartigen Pisten – mit so viel Schmutz – sollten die Organisatoren vielleicht irgendetwas machen, so dass alle Positionen – zumindest die Plätze in den Top-15 des Grids – vor dem Start gereinigt werden. Okay, wenn man hinten steht, macht es nichts – vor allem, wenn du nur drei Fahrer hinter dir hast, ist das kein Problem. Aber Brad hatte 16 Fahrer hinter sich, das ist nicht gut. Das ist so einfach gefährlich! Das sollte verbessert werden für nächstes Jahr!»

Zu einer Berührung mit Sieger Marc Marquez am Start sagt Acosta: «Er hat nicht den besten Start hingelegt. Ich bin schnell an ihn rangekommen und er wollte dann nach links. Er hat mich nicht da erwartet. Er hat mich berührt und ich ihn auch – das war‘s. Es war eine Renn-Situation. Das sind normal Sachen, solche Dinge können passieren.»

Acosta bilanzierte: «Das Rennen war nicht schlecht, aber auch nicht gut. Ich habe in Runde 1 gleich 0,8 Sekunden aufgeholt auf Morbidelli. Dann, als ich vorbeifahren wollte, begann mein Albtraum mit dem Vorderreifen, der überhitzt hat. Ich habe plötzlich keinen Scheitelpunkt mehr erwischt, bin nur noch gerutscht. Dann, als der Reifen etwas kühlere Luft abbekam, kam ich wieder ran, war wieder um 0.6 Sekunden schneller. Aber egal, wir sollten jetzt an den Sonntag denken!»

Acosta grübelte trotz des besten Sprint-Ergebnisses des Jahres: «Das beste Rennen war Le Mans, auch wenn ich gestürzt bin. Das Motorrad hat aber gut gearbeitet. Wenn man bedenkt, welche Probleme ich auf der Bremse habe, war es ein gutes Rennen. Die Traktion war nicht schlecht, normal beklage ich mich immer darüber, aber heute nicht!»

Und der zweifache Weltmeister verriet: «Wir müssen über den Vorderreifen nachdenken, ich konnte nicht überholen. Als ich an Morbidelli wieder rankam, traten die Probleme wieder auf. Es war das Problem, das wir auch in den USA hatten. Mehr oder weniger verstehe ich, woher diese Sachen kommen. Ich rede jetzt nicht über Chattering, aber irgendwie... Klar, wenn das Grip-Level gering ist, dann hat man weniger Chattering – das ist logisch, dazu muss man kein NASA-Ingenieur sein. Es ist nicht so, dass unser Grip-Level auf der Piste steigt, es wird nur bei den anderen Herstellern weniger – daher sind wir näher ran. Aber, wir müssen uns da stark verbessern.»

Ergebnisse MotoGP Aragon, Sprint (7. Juni):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 11 Runden in 19:43,026 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +2.080 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +4,630
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,944
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,095
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +6,379
7. Maverick Viñales (E), KTM, +7,213
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +8,343
9. Brad Binder (ZA), KTM, +9,982
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +11,427
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,331
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,017
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +16,494
14. Alex Rins (E), Yamaha, +17,202
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +18,287
16. Johann Zarco (F), Honda, +19,284
17. Enea Bastianini (I), KTM, +19,841
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +23,763
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,069
– Joan Mir (E), Honda, neun Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), Yamaha, vier Runden zurück

WM-Stand nach 15 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 208 Punkte. 2. A. Marquez 181. 3. Bagnaia 124. 4. Morbidelli 104. 5. Zarco 97. 6. Di Giannantonio 92. 7. Bezzecchi 71. 8. Aldeguer 63. 9. Acosta 63. 10. Quartararo 59. 11. Vinales 48. 12. Ogura 43. 13. Marini 38. 14. Binder 35. 15. Bastianini 31. 16. Miller 29. 17. Rins 26. 18. Fernandez 19. 19. Mir 18. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 257 Punkte. 2. Honda 110. 3. Aprilia 95 4. KTM 93. 5. Yamaha 84.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 332 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 244. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 196. 4. Red Bull KTM Factory Racing 98. 5. LCR Honda 97. 6. Monster Energy Yamaha 85. 7. Aprilia Racing 79. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 79. 9. Trackhouse MotoGP Team 62. 10. Honda HRC Castrol Team 56. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 34.

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