Alex Marquez testet in Aragon «radikale Änderungen»

Alex Marquez bereitete sich für die kommenden Grands Prix vor
Beim offiziellen MotoGP-Test im MotorLand Aragon landete Alex Marquez mit seiner Ducati auf dem achten Platz – mit 0,579 Sekunden Rückstand auf die Tagesbestzeit von KTM-Pilot Maverick Vinales. Zwar war der Tag aus sportlicher Sicht wenig spektakulär, dennoch zog der Spanier ein aufschlussreiches Fazit.
«Wir probierten einige Dinge bei der Gabel und dem Federbein, um Lösungen für Situationen zu finden, in denen wir Probleme haben», erklärte Marquez. «Im Grunde haben wir es wie in Jerez gemacht. An einem Grand-Prix-Wochenende hat man manchmal Probleme, die schwer zu beheben sind. Darum haben wir uns heute gekümmert.»
Auch wenn es sich um keine großen Performance-Updates handelte, lag der Fokus auf gezielten Anpassungen. «Wir testeten keine Dinge, die Einfluss auf die Performance haben», stellte der Gresini-Pilot klar. Vielmehr ging es darum, die Abstimmung für spezifische Szenarien zu optimieren und Erfahrungswerte zu sammeln: «Deshalb testeten wir einige radikale Änderungen, die uns dabei helfen sollen, Probleme zu beheben.»
Die Bedingungen auf dem Kurs waren nach dem Rennwochenende ideal: «Der Kurs hatte sehr viel Grip. Deshalb war die Strecke sehr einfach zu fahren. Umso schwieriger war es, genau zu verstehen, wie man etwas verbessert», so Marquez weiter.
Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia wünschte sich, dass seine Markenkollegen die GP25 testen, um ein Urteil zum aus Bagnaia-Sicht bisher wenig beliebten neuen Modell abzugeben. Doch ein Test der 2025er-Ducati stand für Alex Marquez nicht auf dem Programm. «Wir beendeten den Test ziemlich zeitig, weil wir nichts Wichtiges zu testen hatten», kommentierte der Gresini-Pilot.
Abseits des üblichen Setups widmete sich Marquez erstmals auch dem neuen Funksystem, das künftig aus Sicherheitsgründen verpflichtend werden könnte. Bereits im Vorjahr sammelten einige Piloten Erfahrungen mit dem Funksystem und äußerten sich kritisch.
«Ich testete es zum ersten Mal», sagte er. «Wir testeten aber nicht das tatsächliche Funksystem. Stattdessen handelte es sich um eine Stimme, die ununterbrochen zu hören ist. Es war nicht so, dass mir jemand von der Box aus etwas mitteilt.»
Die Erfahrung war gemischt, aber lehrreich: «Es war wichtig, es zu testen. An vielen Stellen der Strecke ist es aber nicht einfach, die Stimme zu verstehen.» Besonders während der Fahrt fiel es ihm schwer, sich auf die akustischen Hinweise zu konzentrieren: «Vielleicht hört man genauer hin, wenn man nur eine Nachricht erhält», grübelte er.
Trotzdem zeigt sich Marquez offen für die neue Technologie: «Es sieht so aus, als ob es ab dem kommenden Jahr aus Sicherheitsgründen verpflichtend sein wird. Ich probierte es und würde behaupten, dass es gut lief.»
Der Test in Aragon brachte für Alex Marquez also keine neuen Rundenrekorde oder spektakuläre Erkenntnisse – aber dafür wichtige Informationen für den weiteren Saisonverlauf und die Zukunft in der MotoGP.
Ergebnisse MotoGP-Test Aragon (9. Juni):
1. Maverick Viñales (E), KTM, 1:45,694 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,006 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,055
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,264
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,335
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,402
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,519
8. Alex Márquez (E), Ducati, +0,579
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,697
10. Joan Mir (E), Honda, +0,725
11. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,818
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,903
13. Brad Binder (ZA), KTM, +0,951
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,967
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,986
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,317
17. Johann Zarco (F), Honda, +1,323
18. Alex Rins (E), Yamaha, +1,672
19. Pol Espargaro (E), KTM, +1,873
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,086
21. Manuel Gonzalez (E), Aprilia, +2,138
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,259