Johann Zarco überzeugt: Das kann neue Türen öffnen

Johann Zarco
Routinier Johann Zarco erlebte in den vergangenen Wochen seinen siebten Frühling und zeigte mit der Honda erstaunliche Leistungen: Bei seinem Heimrennen in Le Mans triumphierte der 34-Jährige im Regen, zwei Wochen später preschte er in Silverstone bei kühlen Bedingungen auf den zweiten Platz.
In Aragon erlebte er gänzlich andere Verhältnisse. Der Asphalt hatte sich im Grand Prix am Sonntagnachmittag auf 50 Grad Celsius erhitzt, im MotorLand herrscht der geringste Grip auf sämtlichen Strecken im Kalender.
Zarco schaffte es immerhin ins Qualifying 2, wurde in diesem aber Letzter – nur Startplatz 12. Rang 16 im Sprint am Samstag war der nächste Tiefschlag; im Grand Prix lag der Franzose auf Position 13, als er seine RC213V in Runde 9 im Kies versenkte.
«Eine Enttäuschung, ein Sturz ist nie lustig», hielt der LCR-Honda-Pilot fest. «Positiv ist, dass wir es während des Wochenendes auf den Level geschafft haben, auf dem wir bereits am Samstag hätten sein sollen. Was wir brauchten, war die Top-10-Pace – wenigstens das haben wir hinbekommen. Aber es war zu spät, wir waren nicht bereit. Es hat mich überrascht, dass ich versuchen konnte Miller zu überholen. Meine Reifentemperatur wurde dabei sehr hoch, ich glaube, dass deshalb der Grip abriss. Ich kann das Motorrad fühlen – wenn etwas passiert, dann merke ich es. Deshalb ist es so hart, dass wir nicht schnell genug etwas fanden, um einen guten Sprint und anschließend etwas Spielraum für das lange Rennen zu haben. Die starken Resultate der vergangenen Wochen helfen sehr dabei, dieses schlechte Wochenende zu akzeptieren.»
Zarco ging in Aragonien leer aus und wurde deshalb in der Gesamtwertung von Fabio Di Giannantonio (VR46 Ducati) überholt – mit 97 Punkten ist er jetzt WM-Sechster.
Die MotoGP-Piloten testen am Pfingstmontag im MotorLand. Red-Bull-Athlet Zarco ist überzeugt, dass er dann die Probleme vom Wochenende gelöst bekommt. «In einem Test hast du mehr Zeit, um etwas zu versuchen», schilderte er. «Es geht um die Abstimmung, um die Balance des Motorrads, es reagiert sehr empfindlich. Wir haben eine gute Basis, aber wenn die Bedingungen grob anders sein, dann musst du etwas unternehmen.»
Rechnet der zweifache Moto2-Weltmeister bei den nächsten Rennen in Italien mit ähnlichen Sorgen? «In Jerez, Le Mans und Silverstone sind uns Fortschritte gelungen, mal sehen, wo wir in Mugello stehen», grübelte Zarco. «Manchmal fürchten wir uns davor große Veränderungen am Bike vorzunehmen. Aber das Team und ich kennen uns inzwischen besser und sie wissen, dass ich mich sofort anpassen kann, wenn sie etwas Großes umstellen. Weil ich mein Motorrad kenne – das kann uns neue Türen öffnen.»
Ergebnisse MotoGP Aragon, Rennen (8. Juni)
1. Marc Marquez (E), Ducati, 23 Runden in 41:11,195 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +1,107 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,029
4. Pedro Acosta (E), KTM, +7,657
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,363
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +4,630
7. Joan Mir (E), Honda, +14,938
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +16,022
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +18,321
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,190
11. Alex Rins (E), Yamaha, +19,646
12. Enea Bastianini (I), KTM, +24,624
13. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +25,986
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +26,761
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,122
16. Somkiat Chantra (T), Honda, +37,117
17. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +43,588
18. Maverick Vinales (E), KTM, +1:26,319 min
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 12 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 15 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Aragon, Sprint (7. Juni):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 11 Runden in 19:43,026 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +2.080 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +4,630
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,944
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,095
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +6,379
7. Maverick Vinales (E), KTM, +7,213
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +8,343
9. Brad Binder (ZA), KTM, +9,982
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +11,427
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,331
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,017
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +16,494
14. Alex Rins (E), Yamaha, +17,202
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +18,287
16. Johann Zarco (F), Honda, +19,284
17. Enea Bastianini (I), KTM, +19,841
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +23,763
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,069
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), Yamaha, 4 Runden zurück
WM-Stand nach 16 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 233 Punkte. 2. A. Marquez 201. 3. Bagnaia 140. 4. Morbidelli 115. 5. Di Giannantonio 99. 6. Zarco 97. 7. Bezzecchi 79. 8. Acosta 76. 9. Aldeguer 73. 10. Quartararo 59. 11. Vinales 48. 12. Ogura 43. 13. Marini 38. 14. Binder 35. 15. Bastianini 31. 16. Miller 31. 17. Rins 31. 18. Mir 27. 19. R. Fernandez 25. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 3. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 282 Punkte. 2. Honda 119. 3. KTM 106. 4. Aprilia 103. 5. Yamaha 89.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 373 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 274. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 214. 4. Red Bull KTM Factory Racing 111. 5. LCR Honda 97. 6. Monster Energy Yamaha 90. 7. Aprilia Racing 87. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 83. 9. Trackhouse MotoGP Team 68. 10. Honda HRC Castrol Team 65. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 37.