Rins (7.): Hinterherfahren ist kein Freifahrtschein!
Überraschung! Alex Rins steuerte die zweite Werks-Yamaha als Siebter direkt ins zweite Qualifying. Der Spanier war schneller als Pedro Acosta und die beiden stark eingeschätzten VR46-Ducati mit Fabio Di Giannantonio und Franco Morbidelli – aber zugleich langsamer als ein angeschlagener Fabio Quartararo. Auf die Bestzeit von Landsmann Vinales büßte Rins 0,450 sec ein.
Interessant: Die Ereignisse decken sich mit dem Vorjahr. Rins, seit seiner Ankunft im Yamaha-Lager 2024 nur selten im zweiten Qualifying anzutreffen – erst zweimal schaffte es Rins dieses Jahr direkt ins Q2 –, vollbrachte mit Rang 2 eine vergleichbare Leistung im Zeittraining.
Und wieder nutzte Rins eine besondere Fähigkeit. Der Katalane versteht es, sich im richtigen Moment zu positionieren und sich gezielt an einem Vordermann zu orientieren. Einen spezielle Favoriten hatte Rins nicht im Auge, aber sicher ist, seine 1:45,084 min war auch Ergebnis einer funktionierenden Spürnase.
Der Pilot betrachtete die Ereignisse am ersten Fahrtag zum Großen Preis von Italien vergleichsweise nüchtern. »Es war sehr positiv, wie sich mein Tag entwickelte –, denn in der ersten Session sah Im FP1 hatte ich große Probleme, das Bike zu steuern und ich Richtung Kurvenausgang zu bringen – und wir hatten viel auszuprobieren, um das zu verbessern. Zum Glück haben wir einige Schritte vorwärts gemacht bei der Abstimmung.»
Aus seiner Verfolger-Taktik machte Alex Rins keinen Hehl: «Es gibt Strecken, da ist es für mich unnötig, wie zuletzt in Aragon, aber es gibt Situationen, in denen es mir hilft, mich anzuhängen.» Rins stellte auch klar: «Es ist ja nicht so, dass man einfach ein Ticket zieht und hinterherfährt, du musst schon dafür arbeiten!»
Zu kämpfen hatte Alex Rins auch mit den Bedingungen auf der Piste: «Der Grip auf der Piste ist nicht das Problem, aber die Piste wird mittlerweile immer welliger. Es hat sehr viele Unebenheiten und es ist viel Arbeit mit den ständigen Bewegungen im Chassis.»
Zusammenfassend zeigte sich Rins, der sich vor zwei Jahren in Mugello üble Beinverletzungen zugezogen hatte – im Fahrerlager ist Rins noch heute oft mit einer Krücke anzutreffen – von der Entwicklung der M1 überzeugt: «Dass wir dann auf guten Zeiten gekommen sind und den direkten Weg ins Q2 gefunden haben, zeigt vor allem, dass die Mannschaft in der Entwicklung auf einem richtigen Weg ist. Das Chassis, das wir jetzt verwenden, ist von sehr guter Qualität und spielt eine große Rolle.»
Während Alex Rins und Fabio Quartararo souverän ins Q2 einzogen, müssen beide Pramac-Piloten, die zuletzt die Testarbeit des Werks in Barcelona vorangetrieben hatten, versuchen, über das erste Qualifying nachzuziehen.
Ergebnisse MotoGP Mugello, Zeittraining (20. Juni):
1. Maverick Vinales (E), KTM, 1:44,634 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,110 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,146
4. Alex Márquez (E), Ducati, +0,153
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,311
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,361
7. Alex Rins (E), Yamaha, +0,450
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,466
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,510
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,645
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,770
12. Enea Bastianini (I), KTM, +0,771
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,807
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,852
15. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,976
16. Joan Mir (E), Honda, +1,018
17. Johann Zarco (F), Honda, +1,247
18. Brad Binder (ZA), KTM, +1,264
19. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,364
20. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,434
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,707
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,693
Ergebnisse MotoGP Mugello, FP1 (20. Juni):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:46,199 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,000 sec
3. Brad Binder (ZA), KTM, +0,053 sec
4. Marc Marquez (E), Ducati, +0,094
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,387
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,416
7. Maverick Vinales (E), KTM, +0,449
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,452
9. Alex Marquez (E), Ducati, +0,507
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,657
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,699
12. Alex Rins (E), Yamaha, +0,716
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,754
14. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,775
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,850
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,076
17. Taka Nakagami (J), Honda, +1,093
18. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,124
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,244
20. Joan Mir (E), Honda, +1,619
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,689
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,899