SBK: Toprak analysiert seinen Teamkollegen

«Pecco ist ein Champion» – Capirossi glaubt an ihn

Von Sebastian Fränzschky
Loris Capirossi kommentiert die Formkrise von Ex-MotoGP-Champion Francesco Bagnaia und erkennt einige Parallelen zu seiner eigenen Karriere: In der Saison 2007 wurde Capirossi von Casey Stoner vorgeführt.

Die MotoGP-Saison 2025 läuft für Francesco «Pecco» Bagnaia alles andere als nach Plan. Während Ducati-Teamkollege Marc Marquez mit beeindruckender Konstanz und Dominanz die Schlagzeilen bestimmt, kämpft Bagnaia mit Formschwankungen, mangelndem Gefühl für das Motorrad und enttäuschenden Resultaten.

Nach 10 von 22 Rennwochenenden liegt Bagnaia bereits 126 Punkte hinter dem Spanier – eine bittere Bilanz für den Ducati-Werksfahrer. Beim prestigeträchtigen Heimrennen in Mugello verpasste Bagnaia das Podium im Grand Prix. In Le Mans erlebte er gar eine komplette Nullrunde. Der bisher einzige Lichtblick: Der Sieg in Austin – allerdings begünstigt durch einen Sturz von Marquez.

Einer, der sich mit schwierigen Phasen und Motorradwechseln bestens auskennt, ist Loris Capirossi. Der ehemalige MotoGP-Pilot und dreifache Weltmeister analysierte im Rahmen einer Trackday-Veranstaltung in Misano die Lage seines Landsmanns mit viel Verständnis – und deutlichen Worten gegen voreilige Kritik.

«Marc hat ein fantastisches Gefühl für die Ducati und das Team entwickelt. Er zeigt sehr starke Leistungen», zollt Capirossi dem sechsmaligen MotoGP-Champion Respekt. Dennoch warnt er im Gespräch mit den Kollegen von GPOne davor, Bagnaia vorschnell abzuschreiben: «Pecco hat nach wie vor zu kämpfen. Doch es ist komplett falsch, sein Talent in Frage zu stellen. Das sollte niemand tun, denn er ist ein Fahrer mit großen Erfolgen.»

Capirossi erkennt in der aktuellen Situation Parallelen zu seiner eigenen Karriere. «Ich habe es selbst erlebt. In der MotoGP-Saison 2006 kämpfte ich um den WM-Titel, während ich 2007 richtig stark mit dem neuen Motorrad zu kämpfen hatte, mit dem Casey (Stoner) die Weltmeisterschaft gewann. Es war nicht so, dass ich von einem Jahr aufs andere das Fahren verlernt hatte. Ich fand einfach kein Gefühl für das Motorrad», erinnert sich der heute 52-Jährige.

Auch Bagnaia steht beim aktuellen Modellwechsel vor großen Herausforderungen. «In meinem Fall war es natürlich schlimmer als bei Pecco, der nach wie vor gute Ergebnisse einfährt. Er muss lediglich ein bisschen an sich arbeiten und versuchen, das Motorrad besser zu verstehen. Ich glaube an ihn, weil ich weiß, dass er ein großartiger Fahrer ist. Ich bin überzeugt, dass er sich zurückmelden wird.»

Capirossi hebt besonders Bagnaias mentale Stärke hervor: «Er ist ein sehr intelligenter Fahrer, der gut mit dem Team zusammenarbeitet. Eine seiner Stärken ist, dass er sich nie hängen lässt. Er muss weiterarbeiten, weiter an sich selbst glauben und dann wird er wieder zu alter Stärke finden. Er ist ein Talent, er ist ein Champion.»

Trotz der Rückschläge glaubt Capirossi also an ein Comeback seines Landsmanns. Die zweite Saisonhälfte wird zeigen, ob Bagnaia das Ruder noch einmal herumreißen kann – der Glaube daran ist in der MotoGP-Welt zumindest nicht verloren gegangen.

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