MotoGP: Bradl sagte nein zu Comeback

Jorge Martin nach Misano-Test: «Super gutes Gefühl!»

Von Thomas Kuttruf
Wie von Aprilia Racing angekündigt fand am heutigen Mittwoch das neuerliche Comeback von MotoGP-Weltmeister Jorge Martin statt. Der Champion absolvierte über sechzig Runden in Misano – und war glücklich.

Während sich das MotoGP-Fahrerlager zum traditionsreichen Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring ausgebreitet hat, konnte sich Jorge Martin mit seinem offiziellen Arbeitsgerät in Italien wieder auf eine Rennstrecke begeben. Möglich wurde der Test auch durch eine erst dieses Frühjahr eingeführte Regeländerung, die es Langzeitverletzten ermöglicht, sich vor dem Comeback einem eintägigen Test unter realen MotoGP-Bedingungen zu stellen.

Jorge Martins Saisonverlauf 2025 ist eine einzige Verletzungsgeschichte, die bekanntermaßen gleich mit den ersten Frakturen am ersten Testtag in Sepang (Anfang Februar) begann und in mehreren Etappen weitergeschrieben wurde. Das letzte Mal auf dem MotoGP-Motorrad saß der Weltmeister am 13. April. In Runde 13 des Losail-GP war Martin während seines GP-Comebacks neuerlich zu Boden gegangen. Nach fast dreimonatiger Therapie ist die Rückkehr des «Martinators» in den Rennzirkus für den Brünn-GP geplant, der direkt im Anschluss an Station 10 in Sachsen anschließt.

Glück hatte Jorge Martin in Sachen Rahmenbedingungen. Die Adria-Rennpiste von Misano präsentierte sich bei Sommerwetter in sehr gutem Zustand. Aufgeteilt wurde der Comeback-Test in zwei Abschnitte mit mehreren Sitzungen. Am Vormittag kam Martin auf 29 Runden, nach einer längeren Pause kamen weitere 35 dazu.

Um dem Weltmeister maximale Aufmerksamkeit zu schenken, waren sowohl Racing-CEO Massimo Rivola als auch Martins Crew-Chief Daniele Romagnoli in Misano anwesend – für beide ging es sofort weiter an den Sachsenring.

Nach Aussagen der Aprilia-Testmannschaft, die den Einsatz der Startnummer 1 koordinierte, verlief die Rückkehr Martin problemlos. Um sich auf die Fahrdynamik hinzuarbeiten, hatte Jorge Martín bereits in der vergangenen Woche auf der GP-Strecke von Barcelona mit einer seriennahen Superbike-Aprilia trainiert.

Rundenzeiten wurden nicht kommuniziert und auch Martin hatte nach seinem MotoGP-Arbeitstag eine andere Botschaft. Der Madrilene in seinem offiziellen Comeback-Statement: «Natürlich war es ein Glücksgefühl, nach drei Monaten Unterbrechung wieder das MotoGP-Bike zu steuern. Nach dieser sehr schwierigen Reise jetzt wieder zu fahren – das ist das Wichtigste.»

Jorge Martin weiter: «Ich muss mich bei dem Team bedanken. Sie haben großartig gearbeitet und wir sind schnell richtig ins Arbeiten gekommen. Wir konnten einige Dinge probieren und ich hatte wirklich ein super gutes Gefühl auf dem Bike. Ich freue mich sehr, dass ich schon bald in Brünn sein kann.»

Bemerkenswert bleibt die Gesamtsituation in der Beziehung zwischen Aprilia und dem besten MotoGP-Piloten des Jahres 2024. Unverändert stehen sich die Rechtsabteilungen der beiden Seiten gegenüber. Während der Hersteller aus dem Norden Italiens keinerlei Fragezeichen zur Zusammenarbeit mit Martin bis Ende 2026 zulässt, hat der Spanier erklärt, sich Ende 2025 vom Team zurückzuziehen. Martin und sein Management pochen auf eine Leistungsklausel, welche dem Champion den rechtzeitigen Abzug gestatten soll.

Da sich die gesamte Auseinandersetzung auf das Rennjahr 2025 bezieht, müssen sich beide Parteien auch weiterhin mit dem Tagesgeschäft auseinandersetzen. Und da hat Marco Bezzecchi, der wie Jorge Martín erst zur Saison 2025 zu Aprilia kam, zuletzt voll geliefert. Nur Marc Marquez war noch schneller als «Bez».

Der Pilot aus Rimini fährt die RS-GP mittlerweile am Limit und dient damit als wichtige Referenz für den Weltmeister. Sicher ist auch, dass Bezzecchi keinen Grund hat, vor der #1 zurückzuweichen.Nicht erst seit seinem Sieg in England hat Bezzecchi bei seinen Landsleuten eine emotionale Sonderstellung eingenommen.

Sobald sich Jorge Martín auch im Renntrimm wieder warmgefahren hat, haben nur Ergebnisse Aussagekraft – ganz gleich, ob es dabei um eine bestmögliche Ausgangslage für Vertragsverhandlungen zur Saison 2026 – oder erst 2027 – geht.

Nach erfolgreicher Testaktion bestätigte das Team, dass sich Jorge Martin nächste Woche auf den Weg nach Brünn machen wird, um den letzten GP vor der kurzen Sommerpause zu bestreiten.

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