MotoGP: Marquez ist für Bagnaia zu viel

Di Giannantonio über Marquez: Will ihn herausfordern

Von Stephan Moosbrugger
Fabio Di Giannantonio

Fabio Di Giannantonio

MotoGP-Ass Fabio Di Giannantonio (VR46 Ducati) möchte auf dem Sachsenring seine Qualifying-Performance verbessern. Er möchte gegen Marc Marquez um den Sieg kämpfen – alles sei möglich.

VR46-Ducati-Pilot Fabio Di Giannantonio konnte in den letzten beiden MotoGP-Events in Mugello und Assen konstant gute Ergebnisse erzielen. Beim Großen Preis der Niederlande holte er im Sprint Platz 4, im Grand Prix kam er als Sechster ins Ziel. Da sein Teamkollege Franco Morbidelli in Assen beide Male hinter ihm ins Ziel kam, fehlen «Diggia» in der WM-Tabelle nur noch drei Punkte auf «Morbido».

Seine größte Schwachstelle ist derzeit das Qualifying, weshalb er die Rennen oft von weiter hinten in Angriff nehmen muss. Beim Italien-GP und bei der Dutch TT startete er mit der GP25 jeweils aus der dritten Reihe. «Ich habe immer sehr viel Grip am Hinterrad, auch mit gebrauchten Reifen. Deshalb kann ich, wenn wir neue Reifen verwenden, diesen Extra-Grip nicht so nutzen, um mich zu verbessern», schilderte Di Giannantonio das Problem. «Wir haben deshalb über einige Änderungen beim Bike nachgedacht, um das Qualifying zu verbessern. Wir haben in den Rennen ein sehr gutes Motorrad – am Ende der Rennen bin ich immer einer der schnellsten Fahrer auf der Strecke und ich kann Plätze gutmachen. Wir möchten das nicht verlieren, aber wir müssen auch unsere Qualifying-Performance verbessern. Sobald wir das gelöst haben, werden wir versuchen, an der Spitze zu sein.»

Viel Grip ist generell gut, aber zu viel davon kann sich negativ auf das Fahrverhalten aus. «Das Bike schiebt dann sehr über das Vorderrad. Wenn ich schnell in die Kurve gehe und etwas früher das Gas öffne, dann gehe ich weit. Deshalb kann ich das nicht machen, weil mir die Strecke ausgeht», beschrieb der Römer seine Schwierigkeiten. «Um die richtigen Linien zu erwischen, muss ich langsamer fahren. Die anderen können momentan bei der Beschleunigungsphase und auch beim Anbremsen den Hinterreifen viel besser nutzen.»

Auf dem Sachsenring konnte der Italiener in der MotoGP-Klasse bislang zwei Top-10-Ergebnisse einfahren, letztes Jahr schied er aus. «Es ist eine spezielle Strecke, die ich sehr genieße. Es ist sehr technisch, am Ende haben wir zwei harte Bremszonen – eine in der ersten Kurve und eine nach der Bergabfahrt. Auch auf der Bremse macht diese Strecke sehr viel Spaß», so der 26-Jährige.

Laut Wettervorhersage könnte es an diesem Wochenende, insbesondere am Samstag, etwas Regen geben. Fühlt sich Di Giannantonio gut vorbereitet für ein Regenrennen? «In der Moto3 und Moto2 war ich hier auch bei nassen Bedingungen schnell, vor allem in der kleinen Klasse. In meinem ersten Jahr bin ich damals bei nassen Bedingungen von Startplatz 20 gestartet und ich wurde Fünfter. Ich denke, wir haben auch im Nassen ein gutes Paket, ich mache mir da keine Sorgen.»

Ducati-Werksfahrer Marc Marquez hat auf dem Sachsenring über alle Klassen hinweg elf GP-Siege eingefahren. In seiner derzeitigen Form gilt er als Top-Favorit auf den Sieg. Kann ihm jemand gefährlich werden an diesem Wochenende? «Lass uns zuerst einmal das Wochenende beginnen, dann werden wir sehen. Ich werde versuchen, ihn herauszufordern – wie alle anderen», schmunzelte Di Giannantonio. «Man kann nicht ins Wochenende starten und gleich sagen, dass Marc eh gewinnen wird und wir nur um den zweiten Platz kämpfen werden. Ich möchte um den Sieg kämpfen! Wenn er besser ist als wir, dann werden wir versuchen, so nah wie möglich an ihm dran zu sein. Unser Ziel ist es aber, der Schnellste zu sein und am Sonntag zu gewinnen.»

WM-Stand nach 20 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 307 Punkte. 2. A. Marquez 239. 3. Bagnaia 181. 4. Morbidelli 139. 5. Di Giannantonio 136. 6. Bezzecchi 121. 7. Zarco 101. 8. Acosta 98. 9. Aldeguer 81. 10. Vinales 69. 11. Quartararo 67. 12. Ogura 49. 13. Binder 47. 14. Fernandez 44. 15. Bastianini 42. 16. Marini 38. 17. Rins 35. 18. Miller 33. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 356 Punkte. 2. Aprilia 145. 3. KTM 137. 4. Honda 128. 5. Yamaha 98.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 488 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 320. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 275. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Aprilia Racing 129. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 7. LCR Honda 102. 8. Monster Energy Yamaha 102. 9. Trackhouse MotoGP Team 93. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 42.

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