MotoGP: Franco Morbidelli im Krankenhaus

Jack Miller stark: Nach Highsider in die Top-5!

Von Sebastian Fränzschky
Jack Miller erlebte einen ereignisreichen Samstag

Jack Miller erlebte einen ereignisreichen Samstag

Pramac-Pilot Jack Miller fuhr beim MotoGP-Sprint auf dem Sachsenring in die Top-5, obwohl er im Qualifying via Highsider abflog, seine Q2-Zeit mit einem Trocken-Setup fuhr und beim Rennstart ein Problem hatte.

Mit dem fünften Platz stellte Pramac-Yamaha-Pilot Jack Miller im MotoGP-Sprint auf dem Sachsenring sein mit Abstand bestes Samstags-Ergebnis der laufenden Saison sicher. Das gute Resultat ist umso höher einzuschätzen, wenn man sich vor Augen führt, dass Miller am Vormittag im Qualifying via Highsider von seiner M1 geschleudert wurde, seine Zeit mit einer Kompromiss-Abstimmung fahren musste und beim Start ins Rennen ein mysteriöses Problem hatte.

«Es war ein Tag mit Höhen und Tiefen», eröffnete Miller seine Medienrunde am Samstagnachmittag. «Im FP2 lief es gut. Das Motorrad funktionierte gut», beschrieb er den Auftakt des verregneten Samstags.

Doch im Qualifying folgte ein Rückschlag. «Ich kam aus Kurve 3 und als ich das Motorrad umlegte, schoss mich das Motorrad zum Mond», beschrieb Miller die Szene zu Beginn des zweiten Qualifying-Durchgangs.

«Ich machte die Augen zu, krachte in die Mauer und wartete angespannt darauf, wo das verdammte Motorrad einschlagen würde. Ich wusste nicht, wo sich das Motorrad befindet. Bei einem Highsider ist das Motorrad meist hinter dem Fahrer», so Miller.

Miller flog kurz nach KTM-Pilot Maverick Vinales ab. Die Stürze waren sich sehr ähnlich. Während Vinales Pech hatte und sich die Schulter auskugelte, konnte Miller weitermachen. Aber warum kam es zum Highsider? «Der Reifen war noch nicht bereit und ich nutzte ein bisschen zu viel Gas», gestand Miller.

Der Abflug zu Beginn des Q2 hatte Folgen: «Die Situation war hektisch. Ich sprintete zurück ins Fahrerlager und sprang auf das zweite Motorrad, das eine Trockenabstimmung mit weicheren Federn hatte.»

Das Motorrad war laut Miller nicht perfekt für das Fahren auf nasser Strecke abgestimmt: «Wir hatten nicht die richtige Umlenkung montiert, der Radstand war auch nicht korrekt eingestellt. Mit diesem Motorrad hatte ich kaum Grip. Ich konnte immerhin ein paar Runden drehen und das Motorrad in die dritte Startreihe bringen.»

Für das Sprintrennen über 15 Runden rechnete sich Miller einiges aus. «Im Sprint hatte ich einen guten Start. Doch dann spürte ich plötzlich Schlupf. Es fühlte sich sehr merkwürdig an. Miguel (Oliveira) fuhr hinter mir und meinte, es sah aus, als wäre ich über ein Abreißvisier gefahren. Er zog nach innen, um eine Kollision zu vermeiden», beschrieb Miller die Szene nach dem Start.

Der plötzliche Schlupf kostete Miller viel Schwung und Positionen. «Danach fuhr ich die Ellbogen aus und verteidigte meine Position. Ich fand einen Rhythmus und konnte Brad (Binder) und Alex (Marquez) überholen. Ich arbeitete mich in Richtung 'Diggia’ und Acosta. Ich fuhr deren Tempo, konnte die Lücke aber nicht schließen», erklärte der Australier.

Miller fuhr am Limit und kam schlussendlich mit 9,4 Sekunden Rückstand auf Sieger Marc Marquez (Ducati) ins Ziel. Mehr war nicht drin, ist Miller überzeugt: «Jedes Mal, wenn ich härter pushte, wurde die äußere Reifenflanke auf der linken Seite sehr heiß.»

«Mit einem besseren Start wäre es viel einfacher gewesen. Dann hätte ich die Reifen nicht so stark beanspruchen müssen», trauerte Miller einem noch besseren Ergebnis hinterher. Im Vergleich zu Pramac-Teamkollege Oliveira sah Miller aber deutlich besser aus. Oliveira, der in der Vergangenheit einige starke Regenrennen fuhr, kam nur als Elfter mit 19,5 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (12. Juli):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden in 22:25,747 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,938 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,361
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,683
5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,405
6. Brad Binder (ZA), KTM, +11,720
7. Johann Zarco (F), Honda, +12,090
8. Alex Marquez (E), Ducati, +12.347
9. Pedro Acosta (E), KTM, +17,236
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,728
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,486
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,339
13. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,978
14. Joan Mir (E), Honda, +23,077
15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,575
16. Luca Marini (I), Honda, +29,220
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +31,433
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +50,698
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 13 Runden zurück

WM-Stand nach 21 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 319 Punkte. 2. A. Marquez 241. 3. Bagnaia 181. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 81. 10. Quartararo 74. 11. Vinales 69. 12. Binder 51. 13. Ogura 49. 14. Fernandez 44. 15. Bastianini 42. 16. Miller 38. 17. Marini 38. 18. Rins 35. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 368 Punkte. 2. Aprilia 154. 3. KTM 141. 4. Honda 131. 5. Yamaha 105.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 500 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 322. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 150. 5. Aprilia Racing 138. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 7. Monster Energy Yamaha 109. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 93. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 47.

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