Grund für den Rennsturz: Bezzecchi fuhr zu langsam
Aprilia-Werkspilot Marco Bezzecchi befand sich beim Sachsenring-Grand-Prix auf Kurs zu einem weiteren Podium. Im Rennen der MotoGP behauptete sich Bezzecchi rundenlang auf der dritten Position. Nach Fabio Di Giannantonios Sturz zu Beginn der 18. Runde übernahm Bezzecchi die zweite Position und befand sich auf Kurs zu 20 wertvollen WM-Punkten. Doch zu Beginn der 21. Runde erwischte es auch die Startnummer 72 im leicht abfallenden Rechtsknick nach der Start-Ziel-Geraden.
«Ich bremste mehr oder weniger wie in der Runde zuvor. Doch ich bremste nicht so stark und stellte das Motorrad deshalb nicht so quer», erklärte Bezzecchi den Sturz. «Als das Hinterrad und das Vorderrad in einer Linie waren, untersteuerte das Motorrad. Mir rutschte die Front langsam weg. Ich konnte den Sturz nicht verhindern.»
«Ich war natürlich enttäuscht von mir selbst, doch so etwas kann passieren – vor allem in solchen Rennen, in denen man die komplette Distanz über nicht wirklich attackieren kann», bemerkte der Aprilia-Werkspilot und fügte hinzu: «Diese Motorräder wurden so entwickelt, dass man immer am Limit fahren muss. Wenn man etwas Tempo rausnimmt, dann macht man schneller Fehler.»
Auch wenn Bezzecchi am Sonntag leer ausging, so kann er auf ein starkes Wochenende zurückblicken. Sowohl im Nassen als auch im Trockenen war der Italiener konkurrenzfähig. «Mit dem Wochenende bin ich zufrieden. Ich war heute stärker als erwartet», gestand er.
«Das Ergebnis war natürlich nicht besonders gut, doch ich holte Fabio ein. Marc (Marquez) hatte sich bereits abgesetzt. Den Vorsprung auf Alex (Marquez) hatte ich im Griff. Mit meiner Performance bin ich zufrieden», fasste Bezzecchi zusammen und bedankte sich bei Aprilia: «Das Team hat wie immer unglaublich gut gearbeitet. Im Laufe des Wochenendes verbesserte ich mich stark. Das macht mich wirklich happy.»
Bereits am kommenden Wochenende wird die MotoGP-Saison 2025 in Brünn fortgesetzt. Aprilia tritt dann laut aktuellem Stand wieder in Stammbesetzung an. Weltmeister Jorge Martin plant nach dem positiven Test in Misano sein Comeback.
Ist das Martin-Comeback eine gute Nachricht für Bezzecchi? «Ja, es kann aber auch gut für ihn sein», entgegnete Bezzecchi auf die Frage eines Journalisten und versuchte daraufhin, eine nüchterne Antwort zu finden: «Es kann natürlich eine Hilfe sein. Jorge ist ein fantastischer Fahrer. Wir werden mehr Daten haben. Zudem ist es eine weitere Motivation.»
Trotz der Nullrunde am Sonntag behauptete Bezzecchi seine sechste Position in der Fahrerwertung. Seine unmittelbaren Rivalen gingen ebenfalls leer aus. Lediglich zehn Fahrer sahen beim Sachsenring-Grand-Prix die Zielflagge.
Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Rennen (13. Juli):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 30 Runden in 40:42,854 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +6,380 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +7,080
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,738
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,916
6. Luca Marini (I), Honda, +24,743
7. Brad Binder (ZA), KTM, +24,820
8. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,757
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +25,859
10. Alex Rins (E), Yamaha, +39,419
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Ai Ogura (J), Aprilia, 9 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 11 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 13 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 13 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 26 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 27 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (12. Juli):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden in 22:25,747 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,938 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,361
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,683
5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,405
6. Brad Binder (ZA), KTM, +11,720
7. Johann Zarco (F), Honda, +12,090
8. Alex Marquez (E), Ducati, +12.347
9. Pedro Acosta (E), KTM, +17,236
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,728
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,486
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,339
13. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,978
14. Joan Mir (E), Honda, +23,077
15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,575
16. Luca Marini (I), Honda, +29,220
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +31,433
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +50,698
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 13 Runden zurück
WM-Stand nach 22 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 344 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 197. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 92. 10. Quartararo 87. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. Fernandez 51. 14. Ogura 49. 15. Marini 48. 16. Miller 46. 17. Bastianini 42. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 393 Punkte. 2. Aprilia 161. 3. KTM 150. 4. Honda 141. 5. Yamaha 118.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 541 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 159. 5. Aprilia Racing 138. 6. Monster Energy Yamaha 128. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 100. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.