Reifenpoker misslingt: Zarco in Brünn nur 13.
Johann Zarco beendete den MotoGP-Grand Prix in Brünn auf dem 13. Platz – eine Platzierung, die seinen starken Auftritt am Samstag, im Sprint wurde er Achter, nicht widerspiegelt. Der Franzose hatte sich im Rennen zunächst in den Top-10 behauptet, fiel jedoch nach der Rennhälfte deutlich zurück. Der Grund: Der weiche Hinterreifen hielt der Distanz nicht stand.
«Es war ein hartes Rennen. Wirklich schade, dass mir nach dem positiven Samstag kein gutes Ergebnis gelang», erklärte Zarco enttäuscht. Rückblickend räumte der Honda-Pilot ein, dass die Reifenwahl ein Fehler war: «Wir wollten nicht zum Medium-Hinterreifen wechseln, weil wir dachten, dass der weiche Hinterreifen gut funktionieren kann.»
«Am Samstag im Sprint sah es damit gut aus. Der Reifenverbrauch war nicht besonders hoch. Doch am Sonntag war es sehr heiß. Auch mein Vorderreifen funktionierte nicht gut. Ich konnte den Vorteil des Hinterreifens nicht nutzen. Nach der Hälfte des Rennens wurde es richtig schwierig. Die Reifenwahl war falsch», wusste Zarco am Sonntagnachmittag.
Mit einem Rückstand von 21,0 Sekunden auf Sieger Marc Marquez war Zarco immerhin zweitbester Honda-Pilot – knapp hinter Luca Marini auf Platz zwölf. Trotz der enttäuschenden Platzierung bleibt Zarco optimistisch und betont die Wichtigkeit des Punktgewinns: «Immerhin konnte ich ein paar Punkte sammeln. Das war das oberste Ziel beim Abschluss der ersten Saisonhälfte. Ich liege auf der achten Position und das ist wirklich positiv.»
Sein Zwischenfazit zur bisherigen Saison fällt insgesamt erfreulich aus: «Zu Beginn der Saison sagte ich, dass wir es in die Top-10 schaffen können, wenn wir unser Material gut nutzen. Das bewahrheitete sich – wir holten sogar zwei außerordentlich gute Ergebnisse mit dem Sieg in Frankreich und dem zweiten Platz in England.»
Allerdings sieht Zarco auch Entwicklungsbedarf bei Honda: «Ich hoffe, dass wir beim Start der zweiten Saisonhälfte einige Entwicklungen von Honda erhalten. Diese sind dringend notwendig. Zu Beginn des Jahres machten wir einen ordentlichen Entwicklungsschritt. Doch seitdem, seit zu vielen Monaten, treten wir auf der Stelle.»
Aktuell stößt Zarco mit der Honda RC213V an ein Limit, das sich nicht verschieben lässt: «Wenn ich zu hart pushe, endet das immer in einem Sturz. Deshalb bleibt mir nur, langsamer zu fahren und abzuwarten.»
Eine lange Pause steht für Zarco nicht an – auch wenn die MotoGP an den kommenden drei Wochenenden keine Rennen bestreitet. Der Franzose reist bereits am Mittwoch nach Japan, wo er am traditionsreichen 8-Stunden-Rennen von Suzuka teilnimmt.
«Ich muss etwas Luft holen. Ich fliege am Mittwoch nach Japan. Dann werde ich vier Tage in Osaka verbringen und mich ausruhen. Danach folgt eine ganze Woche in Suzuka. Ich muss versuchen, dass ich mir in Suzuka meine Kräfte einteile. Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht komplett auspowere, wie ich es in Brünn im Rennen getan habe.»
Ergebnisse MotoGP Brünn, Rennen (20. Juli):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 21 Runden in 40:04,628 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,753 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,366
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,879
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,045
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,039
7. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,820
8. Brad Binder (ZA), KTM, +17,371
9. Pol Espargaró (E), KTM, +10,163
10. Jack Miller (AUS), Yamaha, +18,669
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +19,781*
12. Luca Marini (I), Honda, +20,778
13. Johann Zarco (F), Honda, +20,961
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +21,904
15. Alex Rins (E), Yamaha, +22,563
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +24,729
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,640
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +28,310
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 19 Runden zurück
*3 Sekunden Strafe, weil die Long-Lap-Strafe nicht korrekt absolviert wurde
Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.