Gigi Dall’Igna: Seine Analyse des Tschechien-GP

Gigi Dall’Igna
In Brünn holte Marc Marquez als erster Ducati-Pilot in der Geschichte der MotoGP fünf Grand-Prix-Siege in Folge. Es war sein achter GP-Sieg in zwölf Rennen, insgesamt sein 70. in der Königsklasse der Motorrad-WM. Von den zwölf Sprints hat er 2025 elf gewonnen.
Es sind beeindruckende Zahlen, die der achtfache Weltmeister zur Sommerpause vorzuweisen hat. Beeindruckt ist auch Ducati-Corse-CEO Gigi Dall’Igna. «Das ist eine Vormachtstellung, die mehr als nur Siege bedeutet und Bände über die großartige Arbeit spricht, die wir in der Symbiose von Motorrad und Fahrer leisten, was uns zu Recht stolz macht», schrieb er nach dem Tschechien-GP auf seinem LinkedIn-Account. «Es ist ein weiterer Beweis für Marcs erstaunliche Klasse, überwältigend und vor allem klug; er weiß immer, wie die unterschiedlichen Rennsituationen gehandhabt werden müssen, ob er nun von der ersten bis zur letzten Runde souverän die Führung übernimmt, wie in Deutschland, oder ob er vorsichtiger startet, um dann zur GP-Halbzeit das maximale Tempo zu gehen und alle auf Abstand zu halten – ohne ein Risiko einzugehen, wie am Sonntag in Brünn.»
Dall’Igna weiter: «Er holt in den entscheidenden Momenten das Beste aus dem Motorrad und aus sich selbst heraus, indem er Klugheit und Instinkt kombiniert. Er hat die Erfahrung eines Champions und einen unerschöpflichen Siegeswillen. Zudem zeigt er Bescheidenheit, weil er sich bewusst ist, dass er noch wachsen und sich verbessern muss.»
So beeindruckend die Leistungen von Marc Marquez auch sind, das Ducati-Werksteam ist schon die gesamte Saison mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert, für die noch keine Lösung gefunden werden konnte: Pecco Bagnaia das gute Gefühl für die Desmosedici wieder zu geben, das er 2024 hatte, als er elf GP-Siege erzielte. In Brünn kam der zweifache MotoGP-Weltmeister nicht über die Ränge 7 und 4 hinaus.
«Pecco war wirklich gut – mit einem großartigen Start, wie schon am Samstag im Sprint nach seiner ersten Pole-Position der Saison. Er übernahm die Führung und hielt diese so lange wie möglich, fuhr bis zum Ende stark und kam dem Podium nahe. Ein Podium, das er in Anbetracht der Ereignisse im Sprint verdient hätte», lobte Dall’Igna dennoch die Performance des Italieners im Grand Prix. «Meiner Meinung nach war es sein bestes Wochenende in dieser Saison. Er zeigte zwei hervorragende Rennen, mit Anzeichen von Verbesserungen und einem hohen Tempo. Er hatte auch Pech, und das war unsere Schuld.» Damit sprach der 59-Jährige auch die Reifendruck-Misere im Sprintrennen am Samstag an, als sich Marquez und Bagnaia zurückfallen lassen mussten, um keine Strafe auszufassen.
Im Tschechien-GP konnte von den Ducati-Fahrern nur Marc Marquez glänzen. Die anderen Fahrer des Herstellers aus Bologna hatten in Brünn ihre Schwierigkeiten. Bagnaia belegte Rang 4, Fermin Aldeguer wurde am Sonntag als drittbester Desmosedici-Pilot Elfter, Fabio Di Giannantonio 16. und Alex Marquez stürzte.
Ergebnisse MotoGP Brünn, Rennen (20. Juli):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 21 Runden in 40:04,628 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,753 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,366
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,879
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,045
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,039
7. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,820
8. Brad Binder (ZA), KTM, +17,371
9. Pol Espargaró (E), KTM, +18,163
10. Jack Miller (AUS), Yamaha, +18,669
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +19,781*
12. Luca Marini (I), Honda, +20,778
13. Johann Zarco (F), Honda, +20,961
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +21,904
15. Alex Rins (E), Yamaha, +22,563
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +24,729
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,640
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +28,310
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 19 Runden zurück
*3 Sekunden Strafe, weil die Long-lap-Strafe nicht korrekt absolviert wurde
Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.