Superbike-WM: Domi Aegerter zu Ducati?

Ai Ogura (Trackhouse): Wieso ihm die Hitze so liegt

Von Silja Rulle
Ai Ogura in Brünn

Ai Ogura in Brünn

Trackhouse-Aprilia-Rookie Ai Ogura verpasste an bei seinem Premieren-Wochenende in Thailand zweimal nur knapp das Podium. Warum dem Japaner auf der Strecke die Hitze so sehr liegt – und wie ihm sein Mentor hilft.

Ai Oguras Rookie-Saison bei Trackhouse-Aprilia startete direkt mit einem Knall: 17 Punkte in seinem Debüt-Wochenende in der MotoGP in Thailand. Platz 4 im Sprint und Platz 5 im Rennen. An diese überraschende Top-Leistung konnte er seitdem nicht anknüpfen. Im Interview mit SPEEDWEEK.com erklärt der Japaner, welche Bedingungen er auf der Strecke mag und welche Rolle sein Mentor Davide Brivio in seiner Premierensaison in der MotoGP spielt.

Ogura über seinen Erfolg in Thailand in seinem ersten Rennwochenende als MotoGP-Pilot: «Das kam völlig unerwartet. Vor dem GP in Thailand hatten wir zwei Testtage auf derselben Strecke. Im Vergleich zu anderen Rennstrecken war es also etwas einfacher, würde ich sagen. Aber P4 im Sprint und P5 im Hauptrennen hätte ich nicht erwartet. Das war also etwas Großartiges. Aber danach bin ich leider nie mehr an diese Ergebnisse herangekommen.» Auch sein Teammanager Davide Brivio zeigte sich im Interview von der Spitzenleistung gleich zum Debüt beeindruckt

Ein einziger Tag mehr auf einer Strecke bedeutet in der Rookie-Saison viel, verrät Ogura: «Es geht ein bisschen um die Gewöhnung an das Motorrad, ja. Natürlich muss man sich ein wenig an das Motorrad anpassen. Aber hauptsächlich geht es um das Gefühl für die Strecke. Das Timing, wo man bremst, wo man beschleunigt. Oft gibt es ja einen Test nach dem GP. Da kann ich oft schneller sein.» In Thailand spielte aber noch ein anderes Phänomen mit rein in den Erfolg: die hohen Temperaturen.

Im Heißen läuft’s gut, im Kalten tut sich Ogura schwer: «In Jerez habe ich gut abgeschnitten (Platz 8 im GP, Anm.). In Le Mans war es mit den niedrigen Temperaturen für mich komplizierter, ich hatte große Schwierigkeiten mit dem Vorderreifen. In Silverstone war es dann ähnlich. Ich hatte mit der Kälte zu kämpfen und bin gestürzt.» Er bracht sich sein Schienbein an, verpasste das komplette England-Wochenende und das Rennen in Aragon. Ogura: «Mein Bein ist inzwischen wieder komplett in Ordnung, mir geht es wieder gut. Dass ich Rennwochenenden verpasst habe, war natürlich nicht hilfreich.»

Ai Ogura dreht auf, wenn’s heiß ist – wie in Thailand. Der verregnete europäische Sommer mit kühleren Bedingungen bei Wochenenden wie Le Mans, Silverstone, am Sachsenring und teilweise auch in Brünn war da nicht förderlich.

Ogura erklärt die Vorzüge der Hitze: «Zunächst einmal ist es für mich einfacher, die Reifen zu managen, wenn es heiß ist. Für mich ist es bei heißen Bedingungen viel einfacher. Bei Hitze gibt es keine unerwarteten Stürze. Bei Kälte hingegen sind die Reifen manchmal nicht bereit für das, was man ihnen dann abverlangt, wenn es zum Beispiel viele Linkskurven gab. Und wenn man dann fährt wie sonst auch, stürzt man. Bei solchen Stürzen kann man sich leicht verletzen, weil der Körper nicht darauf vorbereitet ist. Für mich ist bei Hitze alles einfacher. Auch was die körperliche Verfassung angeht. Ich schätze, dass die meisten Fahrer Hitze nicht besonders mögen. Aber für mich ist es recht einfach, damit umzugehen.» Die Hitze beflügelt Ogura! 

Mit Teammanager Davide Brivio hat Ai Ogura bei Trackhouse einen erfahrenen Mann im Team, wenn es darum geht, Fahrer anzuleiten und aufzubauen. Ogura: «Im Grunde genommen sorgt er dafür, dass die Fahrer ruhig bleiben. Er ist immer bei uns Fahrern und versucht, das Beste aus uns herauszuholen. Ich fühle mich sehr wohl im Team. Er arbeitet viel mit Worten und versucht, mich wieder zu motivieren und so. Er weiß genau, wann der richtige Zeitpunkt ist und was er sagen muss.»

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Ohne Stars: Die Superbike-WM droht auszubluten

Von Ivo Schützbach
In den vergangenen zehn Jahren wurde jeder Titel in der Superbike-WM von Jonathan Rea, Toprak Razgatlioglu oder Alvaro Bautista gewonnen. Der Türke fährt 2026 MotoGP, die anderen zwei haben keinen Job.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 31.07., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 31.07., 19:55, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Do. 31.07., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 31.07., 21:00, Spiegel TV Wissen
    Auto Motor Party
  • Do. 31.07., 21:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 31.07., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 31.07., 23:55, Motorvision TV
    Classic Ride
  • Fr. 01.08., 00:45, Motorvision TV
    EMX Quad European Championship
  • Fr. 01.08., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 01.08., 04:05, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.95 02071959 C3107054513 | 6