MotoGP ab 2027 mit nicht-fossilen Kraftstoffen

Ab 2027 wird in der MotoGP-WM nur noch mit 100 Prozent nicht-fossilen Kraftstoffen gefahren
Ab 2027 gelten die neuen MotoGP-Regeln, welche unter anderem die Reduzierung des Hubraumes von 1000 ccm auf 850 ccm, den Wegfall von Fahrwerkshöhenverstellungen (Devices) jeglicher Art und eine reduzierte Aerodynamik beinhalten. Neben den neuen technischen Vorschriften wird 2027 der Wechsel zu den Pirelli-Reifen eine große Veränderung sein, welche in der MotoGP neue Voraussetzungen schaffen wird.
Am 30. Juli gab die Grand-Prix-Kommission, bestehend aus Vertretern von Promoter Dorna, der Teamvereinigung IRTA, der Herstellervereinigung MSMA und dem Weltverband FIM, eine weitere Neuerung bekannt, welche ab 2027 in Kraft tritt: Ab diesem Jahr wird der Kraftstoff in allen Grand-Prix-Klassen zu 100 Prozent nicht-fossil sein.
Dies werde jeweils durch den C14-Test bewertet. «Dieser Test besteht aus der Messung des Anteils von C14, dem kurzlebigen Kohlenstoff-Isotop, das in fossilen Substanzen aufgrund seines langen Zerfalls fehlt, am Gesamtkohlenstoff und dem Vergleich mit den Standardwerten in der Atmosphäre», hieß es in der Aussendung der FIM. «Im Falle der MotoGP-Kraftstoffe 2027 sollten diese Werte abzüglich einer Toleranz gleich sein, was bedeutet, dass der C14-Gehalt der Kraftstoffprobe so gemessen wird, dass er der Atmosphäre entspricht, was die Möglichkeit ausschließt, dass der Kraftstoff fossilen Ursprungs ist. MotoGP-Kraftstoffe werden also nicht mehr durch die Raffination von Rohöl gewonnen und können grundsätzlich sein: Entweder Biokraftstoffe (Kraftstoffe, die aus biologischen Quellen gewonnen werden) oder E-Kraftstoffe, die durch CO2-Abtrennung in der Atmosphäre gewonnen werden.
Die MotoGP unternahm bereits 2024 einen Schritt in diese Richtung, indem sie vorschrieb, dass die Kraftstoffe mindestens 40 Prozent nicht-fossile Anteile enthalten müssen. Dieser Übergang wird nun mit einer vollständigen Umstellung auf 100 Prozent nicht-fossile Kraftstoffe bis 2027 fortgesetzt, was eine Abkehr von den derzeitigen Kraftstoffen darstellt, die überwiegend aus der Raffination von Rohöl stammen.