DTM: Porsche zeigt neuen Rennwagen

KTM-CEO zu MotoGP-Zukunft: «Muss für uns Sinn machen»

Von Stephan Moosbrugger
KTM-CEO Gottfried Neumeister

KTM-CEO Gottfried Neumeister

Für KTM-CEO Gottfried Neumeister ist der Motorsport ein wichtiger Bestandteil der DNA des Unternehmens. Ein Verbleib in der MotoGP über 2026 hinaus hänge von den Regeln ab 2027 ab.

KTM-CEO Gottfried Neumeister war Mitte Juli beim Tschechien-GP in Brünn das erste Mal bei der MotoGP zu Gast. Für seinen Besuch hatte er sich aus der Sicht des österreichischen Herstellers das ideale Wochenende ausgesucht. In der KTM-Box erlebte Neumeister hautnah mit, wie Pedro Acosta und Enea Bastianini im Sprint am Samstag ein Doppelpodium einfuhren. Testfahrer Pol Espargaro, der für den verletzten Maverick Vinales einsprang, und Brad Binder landeten ebenfalls in den Top-10. Im Grand Prix am Sonntag wurde Acosta Dritter, Binder und Espargaro kamen auf den Rängen 8 und 9 ins Ziel.

Es war ein äußerst erfolgreiches MotoGP-Wochenende für KTM – Neumeister war begeistert. Nach dem langwierigen Sanierungsverfahren und den unsicheren Zukunftsaussichten waren die guten Ergebnisse in Brünn wie Balsam auf die Seele und zudem eine Bestätigung des Unternehmens-Leitsatzes. «Ready to Race wird weiterhin im Mittelpunkt unseres Handelns stehen», betonte Neumeister kürzlich in einem Interview von cycleworld.com. «Der Motorsport ist ein wichtiger Teil unserer DNA. Unser Engagement im Motorsport steht außer Frage. Ich bin persönlich ein Fan der MotoGP. In der höchsten Klasse anzutreten und vor zwei großen Hauptkonkurrenten zu liegen, die über weitaus mehr Mittel verfügen als wir, zeigt, wie erfolgreich wir sind. Man kann argumentieren, dass sich dies nicht (in Verkaufszahlen) niederschlägt, weil wir keine entsprechende Modellpalette haben. Aber ich denke, KTM ist von Buenos Aires bis Bangkok bekannt, weil weltweit 22 MotoGP-Rennwochenenden stattfinden. Wir haben bewiesen, dass wir mit einer viel kleineren Organisation gegen jeden anderen Hersteller bestehen können.»

Am 28. Juli lief in den Werken in Mattighofen und Munderfing nach monatelangem Stillstand die Produktion wieder an. Es geht wieder aufwärts bei der KTM AG, man ist zuversichtlich für die Zukunft. Bis Ende 2026 hat der oberösterreichische Hersteller ein Bekenntnis zur MotoGP abgegeben – wie es danach aussieht, ist ungewiss. «Ich werde oft gefragt: Werden wir in der MotoGP weitermachen? Wie wichtig ist das? Ich glaube, dass derzeit keiner diese Frage beantworten kann. Das wird von den neuen Regeln für 2027 abhängen», sagte der 47-Jährige.

Mit der Übernahme der Dorna durch den US-Konzern Liberty Media werden in der MotoGP-WM neue Voraussetzungen geschaffen. «Das Beste, was diesem Sport passieren kann, ist Liberty Media, die für die Formel 1 Unglaubliches geleistet haben. Die Zuschauerzahlen haben sich verdoppelt, fast 50 Prozent aller neuen Zuschauer sind Frauen. Ich glaube, dass ihre weitsichtige Herangehensweise unseren Sport bereichern und ihm viel mehr Aufmerksamkeit verschaffen wird», ist sich Neumeister sicher. «Allerdings gab es in der Formel 1 eine Kostenobergrenze, die allen Teams und auch kleineren Teams geholfen hat, wettbewerbsfähig zu bleiben. Das ist wichtig. Ebenso wichtig ist eine Vereinbarung darüber, wie die Einnahmen aus dieser Serie an die Hersteller verteilt werden. Sobald man weiß, wie das System aussehen wird, kann man wirklich eine Entscheidung treffen.»

«Wir müssen abwarten, wie die neuen Regeln und Vorschriften aussehen, um zu entscheiden, ob es Sinn macht, weiterzumachen oder nicht. Diese Antwort müssen wir mit unserem eigenen Business Plan finden. Es muss für unser gesamtes Unternehmen Sinn machen», unterstrich der KTM-CEO. «In der MotoGP zu bleiben, weil der Wert des Teams steigt, sollte nicht der Grund sein. Es muss für unsere eigenen Marketing- und Forschungszwecke Sinn machen. Eine Partnerschaft mit jemandem könnte eine Option sein. Ich bin offen für Optionen.»

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Ohne Stars: Die Superbike-WM droht auszubluten

Von Ivo Schützbach
In den vergangenen zehn Jahren wurde jeder Titel in der Superbike-WM von Jonathan Rea, Toprak Razgatlioglu oder Alvaro Bautista gewonnen. Der Türke fährt 2026 MotoGP, die anderen zwei haben keinen Job.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 07.08., 17:30, SPORT1+
    The Front Row
  • Do. 07.08., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 07.08., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 07.08., 20:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Do. 07.08., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 07.08., 21:00, Eurosport 2
    Formel E: FIA-Weltmeisterschaft
  • Do. 07.08., 21:25, Motorvision TV
    Tour European Rally Historic
  • Do. 07.08., 21:45, ORF Sport+
    Rallye: Weiz Rallye
  • Do. 07.08., 21:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 07.08., 22:50, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.95 02071959 C0708054513 | 11