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Spanier im Nachteil: Gonzalez über MotoGP-Hürden

Von Sebastian Fränzschky
Öffnet sich für Manuel Gonzalez eine Tür in der MotoGP?

Öffnet sich für Manuel Gonzalez eine Tür in der MotoGP?

Manuel Gonzalez ist auf dem besten Weg zum Moto2-WM-Titel, doch der Aufstieg in die MotoGP blieb ihm bislang verwehrt. Der Spanier sieht die Gründe nicht nur in sportlichen Faktoren, sondern auch in seiner Nationalität.

Manuel Gonzalez, Supersport-300-Weltmeister von 2019 und aktueller WM-Leader der Moto2 mit IntactGP, steht kurz davor, den nächsten großen Titel seiner Karriere einzufahren. Dennoch gibt es in seiner Laufbahn einen Punkt, der ihn bis heute beschäftigt: Der verpasste Aufstieg in die MotoGP – trotz guter Chancen bei seinem früheren Team Gresini.

Der Spanier erinnert sich an den Winter 2023/2024, als er von Yamaha-VR46 zu Gresini wechselte. Bei Gresini hatte er die Chance, teamintern die Klasse zu wechseln und für das MotoGP-Team anzutreten. War das eine Überlegung für den damaligen Wechsel?

«Ja, das war ein Grund, warum ich damals zu Gresini wechselte. Es ist ein Unterschied, ob MotoGP-Teams nur über den TV sehen, was man macht, oder ob sie es intern mitbekommen. Dann sind sie näher dran und erkennen, welche Arbeitsweise man hat», erklärte Gonzalez im Interview mit SPEEDWEEK.com-Chefredakteur Ivo Schützbach.

Hauptziel sei aber ein sportlicher Schritt gewesen: «Der Hauptgrund damals war aber, in ein Topteam zu wechseln. Gresini war immer an der Spitze und hatte immer Spitzenfahrer unter Vertrag. Bei Yamaha war das schwieriger. Der Wechsel kam zustande, weil ich um die Meisterschaft kämpfen wollte.»

Gresini sei mit seinen Leistungen sehr zufrieden gewesen. «Gresini war happy mit mir. Sie hatten überlegt, mich in die MotoGP zu schicken. Doch die Entscheidung wurde von anderen Leuten getroffen», so der Spanier. Alex Marquez und Fermin Aldeguer bilden in diesem Jahr das Gresini-MotoGP-Team.

Aktuell ist unklar, ob Gonzalez den Sprung in die MotoGP meistern wird. Er ist überzeugt, dass sein Pass eher ein Hindernis ist: «Spanier zu sein, hat Vorteile. Es gibt gute Voraussetzungen und man kann zeitig loslegen. Die Motorradkultur ist ausgeprägter. Man kann bereits im Alter von drei oder vier Jahren trainieren. Es gibt viele Strecken und das Wetter ist gut. Doch das sind die einzigen Vorteile.»

«Wenn man in die Weltmeisterschaft kommt, dann ist es für Spanier schwieriger, in die nächsthöhere Klasse aufzusteigen, weil es 20 weitere Fahrer aus dem eigenen Land gibt. Wenn man der einzige Vertreter seiner Nation ist und sich gut schlägt, dann ist es für die TV-Übertragungen besser. Wenn man zum Beispiel Deutscher ist, dann ist es deutlich einfacher, sich durchzusetzen, wenn man gut ist», ist Gonzalez überzeugt.

Seine Schlussfolgerung fällt deutlich aus: «Es als Spanier in die MotoGP zu schaffen, ist schwieriger. Als Spanier muss man der Beste insgesamt sein. Wenn man Deutscher ist, dann muss man nicht der Beste der Welt sein, um in die nächsthöhere Klasse aufzusteigen.»

Trotz dieser Hürden zeigt sich Gonzalez kämpferisch – und könnte seinen sportlichen Wert bald mit einem Moto2-Titel untermauern. Trackhouse-Aprilia zeigte bereits Interesse am Führenden der Moto2-WM und ermöglichte einen Test in Aragon. Insider vermuten aber, dass Trackhouse-Teammanager Davide Brivio damit Druck auf Stammpilot Raul Fernandez ausüben wollte, der bis dahin deutlich hinter den Erwartungen zurück blieb.

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