Joan Mir über Binder: «Das war die erste Warnung!»

Joan Mir, Pecco Bagnaia und Brad Binder
Joan Mir landete beim Österreich-GP eine Punktlandung. Am Donnerstag vor dem Rennwochenende erklärte der Honda-Pilot, dass ein Resultat um Platz sechs herum derzeit das Maximum sei. Der sechste Rang war dann auch das Ergebnis, das er im Grand Prix am Sonntag erreichte.
«In diesem Rennen haben wir 110 Prozent gegeben. Ich bin sehr glücklich, denn das war meine realistische Position an diesem Wochenende», betonte der MotoGP-Weltmeister von 2020 in der anschließenden Medienrunde. «Sowohl in den Trainings-Sessions als auch im Qualifying konnte ich so fahren, wie ich wollte. Mehr als das, war aber nicht möglich. Wir haben unser Limit gesehen – wir müssen mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Solche Rennen geben mir das Vertrauen, was wichtig ist für die nächsten Events. Wir genießen diesen Moment, wir sind nicht so weit weg.»
Der Red Bull Ring ist eine Stop-and-Go-Strecke, die auf den ersten Blick vom Layout her nicht sehr viel Abwechslung bietet. Dennoch sind die Rennen auf dem 4,348 km langen Kurs meist sehr spannend. «Es ist normal, dass die Rennen auf Stop-and-Go-Strecken unterhaltsamer sind. Für die Zuschauer aber auch für uns, denn wir können hier mehr kämpfen als etwa auf Kursen wie Assen oder auf dem Sachsenring, wo man nicht so hart bremsen muss. Dort sind die Rennen langweiliger. Aber hier ist es immer fantastisch», meinte Mir.
Vier Runden vor dem Ende wurde Mir von KTM-Pilot Brad Binder überholt. Eine Runde später schnappte sich der Südafrikaner Pecco Bagnaia in Kurve 1 – beide mussten weit gehen und Mir schlüpfte innen durch. Bagnaia setzte sich vor Kurve 2 jedoch wieder an die Spitze.
«Das Überholmanöver von Brad gegen mich war am Limit. Hier ist es schwer zu überholen und die KTM ist verdammt schnell. Er konnte sich auf der Geraden neben mir positionieren und ich war nicht dazu in der Lage, zu überholen. Er geht immer quer in die Kurven und sein Heck hat fast meinen Lenker berührt – das ist die erste Warnung» lachte der Honda-Pilot. «Dann sah ich, dass er das gleiche mit Pecco gemacht hat. Auf dieser Strecke musst du das aber so machen. Mit dem Motor, den sie zur Verfügung haben, können sie das machen. Ich habe dann gesehen, dass Pecco zu kämpfen hatte. Ich bereitete dann ein Überholmanöver vor, denn in dieser Phase des Rennens war ich viel schneller als er. Es hat Spaß gemacht.» Mir konnte dann in Kurve 9 innen vorbeigehen und den sechsten Platz halten – er rettete einen Vorsprung von gut drei Zehntelsekunden auf Binder ins Ziel. Bei den Top-Speed-Werten lag Binder mit 318,5 km/h auf Platz 1, Mir war mit 315,7 km/h an dritter Stelle zu finden.
Hat der Spanier das Gefühl, dass Honda auf dem richtigen Weg ist? «Es ist sehr früh, um darüber zu sprechen. Es stimmt, dass wir uns zu Beginn des Jahres sehr verbessern konnten, aber danach machten wir nicht mehr so große Schritte», ist sich der 27-Jährige sicher. «Wenn wir mit dem Paket, das wir Anfang des Jahres hatten, alles zusammenbekommen haben, dann waren wir dazu in der Lage, um Platz 6 oder 7 zu fahren. Das Schwierige ist, das zu konsolidieren. Die anderen, wie KTM, haben sich verbessert. Aprilia war zu Beginn des Jahres etwas verloren, aber mittlerweile sind sie immer dabei – das Bike ist sehr schnell. Wir dagegen haben einen kleinen Schritt gemacht, aber nicht genug, um vor den anderen zu sein. Momentan bewegen sich die anderen etwas schneller als wir.»
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Rennen (17. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 28 Runden in 42:11,006 min
2. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,118 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +3,426
4. Pedro Acosta (E), KTM, +6,864
5. Enea Bastianini (I), KTM, +8,731
6. Joan Mir (E), Honda, +10,132
7. Brad Binder (ZA), KTM, +10,476
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +12,486
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,472
10. Alex Marquez (E), Ducati, +15,537
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +16,185
12. Johann Zarco (F), Honda, +16,241
13. Luca Marini (I), Honda, +18,478
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,491
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +25,256
16. Alex Rins (E), Yamaha, +30,316
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +34,008
18. Jack Miller (AUS), Yamaha, +37,478
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 7 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 20 Runden zurück
WM-Stand nach 26 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 418 Punkte. 2. A. Marquez 276. 3. Bagnaia 221. 4. Bezzecchi 178. 5. Morbidelli 144. 6. Di Giannantonio 144. 7. Acosta 144. 8. Aldeguer 121. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 103. 11. Binder 82. 12. R. Fernandez 73. 13. Vinales 69. 14. Bastianini 63. 15. Marini 55. 16. Ogura 53. 17. Miller 52. 18. Mir 42. 19. Rins 42. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 467 Punkte. 2. Aprilia 209. 3. KTM 195. 4. Honda 158. 5. Yamaha 134.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 639 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 397. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 288. 4. Red Bull KTM Factory Racing 226. 5. Aprilia Racing 195. 6. Monster Energy Yamaha 145. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 140. 8. Trackhouse MotoGP Team 126. 9. LCR Honda 115. 10. Honda HRC Castrol Team 97. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.