Raul Fernandez: «Habe Brad etwas aggressiv überholt»
Im MotoGP-Zeittraining in Spielberg raste Trackhouse-Pilot Raul Fernandez auf Platz 5. In der wichtigen Session, die über den direkten Einzug ins Q2 entschied, war er der einzige Aprilia-Pilot, der konkurrenzfähig war. Teamkollege Ai Ogura (12.), Jorge Martin (16.) und Marco Bezzecchi (18.) erlebten ein Desaster.
Im Qualifying reichte es dann zwar nur für Startplatz 9, doch im Sprintrennen konnte sich er Spanier nach vorn arbeiten auf Platz 5. Dann folgte das Drama, als bei seiner RS-GP das System zur Fahrwerkshöhenverstellung ausfiel und schließlich komplett blockierte, sodass er an die Box musste.
Im Grand Prix am Sonntag hatte Fernandez keine technischen Probleme. Nach hartem Kampf beendete er den Grand Prix auf einem soliden neunten Platz. War er zufrieden mit dem Tag? «Ja und nein. Wir hatten das Potenzial für die Top-6 oder Top-5. Aber manchmal muss man einige Dinge lernen», grübelte Fernandez. «Heute bin ich happy, denn ich bin gut gestartet und im ersten Teil des Rennens konnte ich gut kämpfen. Als ich mit Brad kämpfte, habe ich möglicherweise meine Reifen zerstört. Daran muss ich arbeiten und für die Zukunft lernen – speziell auf einer Strecke, wo du weißt, dass du die Reifen für den letzten Teil des Rennens aufsparen musst. Aber im ersten Teil des Rennens konnten wir um die Top-5 kämpfen. Ich bin auch happy, weil ich gut überholen konnte. In manchen Situationen muss ich es aber einfach besser machen – ich habe heute viel gelernt. Das Gute ist, dass wir erneut konkurrenzfähig waren. Wir sind wieder in den Top-10 gelandet, natürlich wollen wir mehr erreichen.»
Fernandez betonte, dass für ihn beim Bike aus Noale die größte Verbesserung das neue Aerodynamik-Paket sei. Er könne jetzt seinen Fahrstil besser einsetzen. Abgesehen davon sieht er weiteres Verbesserungspotenzial. «Zu Beginn der Rennen haben wir oft eine sehr gute Pace, aber zur Hälfte bekommen wir Probleme mit den Reifen. Was ich mitbekommen habe, hatte Marco (Bezzecchi) dasselbe Problem. Hinsichtlich des Reifenmanagements können wir uns noch verbessern.»
Seit Aragon konnte Fernandez konstant in die Top-10 fahren – ihm gelang eine deutliche Steigerung. In Brünn erzielte er vor der Sommerpause die Ränge 6 und 5. «Es ist nicht dasselbe, wenn du für ein Top-15-Resultat kämpfst als für die Top-7. Das ist eine komplett andere Geschichte», betonte der 24-Jährige. «Früher konnte ich in der MotoGP nicht so viele gute Resultate erzielen, vielleicht in einem Rennen pro Jahr. Aber jetzt sind wir sehr konstant, was die Ergebnisse angeht. Natürlich muss ich aber in vielen Situationen noch dazulernen.»
Im Grand Prix hatte Fernandez einige aggressive Überholmanöver, umgekehrt setzten auch andere Fahrer gegen ihn harte Manöver. War für ihn alles fair? «Ich habe heute Brad (Binder) etwas aggressiv überholt, er tat aber das gleiche. Das ist Teil des Spiels.» In Runde 7 in der letzten Kurve haben sich Fernandez und Binder beim Kampf um Platz 5 berührt, wobei bei der KTM RC16 des Südafrikaners der rechte Frontflügel abgebrochen ist. Binder musste dann das Rennen mit einer beschädigten Aerodynamik zu Ende fahren. Fernandez konnte er später wieder überholen – Binder wurde Siebter.
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Rennen (17. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 28 Runden in 42:11,006 min
2. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,118 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +3,426
4. Pedro Acosta (E), KTM, +6,864
5. Enea Bastianini (I), KTM, +8,731
6. Joan Mir (E), Honda, +10,132
7. Brad Binder (ZA), KTM, +10,476
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +12,486
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,472
10. Alex Marquez (E), Ducati, +15,537
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +16,185
12. Johann Zarco (F), Honda, +16,241
13. Luca Marini (I), Honda, +18,478
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,491
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +25,256
16. Alex Rins (E), Yamaha, +30,316
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +34,008
18. Jack Miller (AUS), Yamaha, +37,478
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 7 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 20 Runden zurück
WM-Stand nach 26 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 418 Punkte. 2. A. Marquez 276. 3. Bagnaia 221. 4. Bezzecchi 178. 5. Morbidelli 144. 6. Di Giannantonio 144. 7. Acosta 144. 8. Aldeguer 121. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 103. 11. Binder 82. 12. R. Fernandez 73. 13. Vinales 69. 14. Bastianini 63. 15. Marini 55. 16. Ogura 53. 17. Miller 52. 18. Mir 42. 19. Rins 42. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 467 Punkte. 2. Aprilia 209. 3. KTM 195. 4. Honda 158. 5. Yamaha 134.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 639 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 397. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 288. 4. Red Bull KTM Factory Racing 226. 5. Aprilia Racing 195. 6. Monster Energy Yamaha 145. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 140. 8. Trackhouse MotoGP Team 126. 9. LCR Honda 115. 10. Honda HRC Castrol Team 97. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.