Rennen ruiniert: Alex Marquez (10.) doppelt bestraft

Alex Marquez presste sich hart aber fair an Martin und Morbidelli vorbei
Nach einem Podestplatz im Sprint auf dem Red Bull Ring fehlte Gresini-Ass Alex Marquez am Sonntag bei der Siegerehrung. Trotz eines fehlerfreien Rennens reichte es nur für Platz 10. Lange Ursachenforschung war nicht notwendig. Das Finish im Mittelfeld ging alleine auf das Konto der verordneten Long-lap, die in Österreich eine besonders schwere Strafe bedeutet, wie Alex Marquez nach dem GP erklärte.
«Mir war bewusst, dass es sehr hart wird die Strafe wieder gutzumachen, denn die Long-lap auf dem Red Bull Ring ist eigentlich mehr eine doppelte Long-lap. Sie dauert rund 3,6 sec. Zum Vergleich: In Brünn verlierst du nur zirka 1,7 sec.», so Marquez.
Als Marquez zur großen Büßerrunde antrat, kam auch ein weiteres Problem zum Tragen. Der Spanier weiter: «Dazu kommt, wie nicht nur ich denke, eine ungünstige Ausfahrt. Man kommt hier zurück und geht wieder voll auf die Beschleunigungslinie. Wir hatten das Thema der nicht idealen Lösung für die Position der Long-lap schon öfters angesprochen, aber bislang hat sich noch nichts geändert.»
Als «AM73» zurück auf die reguläre Strecke kam fädelte er sich Lenker an Lenker mit Weltmeister Jorge Martin und Franco Morbidelli ein – und musste zurückstecken. Zwar attackierte sich Alex Marquez schnell mit Erfolg zurück, doch an eine Aufholjagd zum ursprünglichen Platz für ein Spitzenergebnis war nicht zu denken.
Wie prognostiziert war das Rennen damit gelaufen. Marquez war von Rang 4 auf 11 zurückgefallen. Zwar arbeitete sich der jüngere Marquez-Bruder noch an Johann Zarco vorbei, doch mehr als Platz 10 stand nicht für den Einsatz. Marquez: «Ich musste abwägen und ich habe dann irgendwann entschieden, dass es keinen Sinn macht, mit hohem Risiko noch ein paar Punkte mehr zu holen – das Risiko, dafür viele Zähler ganz zu verlieren, war mir zu groß.»
Und wie wäre der Grand Prix in der Steiermark ohne die harte Bestrafung für Alex Marquez ausgegangen: «Ich denke, ich wäre irgendwo zwischen Platz 2 und 4 angekommen. Das hätte dem realen Potenzial entsprochen.»
Dass Teamkollege Fermin Aldeguer auf der gleichen GP24-Spezifikation der Ducati Desmosedici bis auf Platz 2 vorpreschte, war für den Gresini-Insider keine wirkliche Überraschung: «Wir wussten, dass er den Speed hat, sein Tempo war schon im Sprint außergewöhnlich. Fermin ist noch etwas unkonstant in seiner Fahrweise. Es gibt Strecken, da geht er sehr hart mit dem Reifenmaterial um, auf anderen Kursen ist er der Liebste von allen zu den Gummis. Und hier ging er wieder sehr schonend zur Sache.»
In der Weltmeisterschaft hatten die Resultate von Spielberg keine gravierenden Auswirkungen. Zwar wuchs der Rückstand auf Überbruder Marc auf durchaus spektakuläre 123 Punkte an, doch auch der Vorsprung auf seinen Verfolger Pecco Bagnaia wuchs auf jetzt 57 Zähler an.
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Rennen (17. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 28 Runden in 42:11,006 min
2. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,118 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +3,426
4. Pedro Acosta (E), KTM, +6,864
5. Enea Bastianini (I), KTM, +8,731
6. Joan Mir (E), Honda, +10,132
7. Brad Binder (ZA), KTM, +10,476
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +12,486
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,472
10. Alex Marquez (E), Ducati, +15,537
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +16,185
12. Johann Zarco (F), Honda, +16,241
13. Luca Marini (I), Honda, +18,478
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,491
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +25,256
16. Alex Rins (E), Yamaha, +30,316
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +34,008
18. Jack Miller (AUS), Yamaha, +37,478
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 7 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 20 Runden zurück
WM-Stand nach 26 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 418 Punkte. 2. A. Marquez 276. 3. Bagnaia 221. 4. Bezzecchi 178. 5. Morbidelli 144. 6. Di Giannantonio 144. 7. Acosta 144. 8. Aldeguer 121. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 103. 11. Binder 82. 12. R. Fernandez 73. 13. Vinales 69. 14. Bastianini 63. 15. Marini 55. 16. Ogura 53. 17. Miller 52. 18. Mir 42. 19. Rins 42. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 467 Punkte. 2. Aprilia 209. 3. KTM 195. 4. Honda 158. 5. Yamaha 134.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 639 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 397. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 288. 4. Red Bull KTM Factory Racing 226. 5. Aprilia Racing 195. 6. Monster Energy Yamaha 145. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 140. 8. Trackhouse MotoGP Team 126. 9. LCR Honda 115. 10. Honda HRC Castrol Team 97. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.