MotoGP: Jack Miller verliert die Geduld

Jorge Martin (Aprilia): «Hatte körperlich zu kämpfen»

Von Stephan Moosbrugger
Jorge Martin

Jorge Martin

Eine Tausendstelsekunde fehlten MotoGP-Ass Jorge Martin im Zeittraining in Ungarn für den direkten Einzug ins Q2. Sein Gefühl für die Aprilia RS-GP konnte er weiter verbessern, körperlich kam er an seine Grenzen.

Für das MotoGP-Wochenende auf dem Balaton Park Circuit hat sich Aprilia-Pilot Jorge Martin vorgenommen, den Fokus auf sich selbst zu legen und sein Gefühl für die RS-GP weiter zu verbessern. Im Zeittraining am Freitagnachmittag verpasste er als Elfter um 0,001 sec den direkten Einzug ins Q2 am Samstag. Zuvor hatte er am Vormittag ein turbulentes FP1 – er musste sein Bike mit einem Motorschaden im Kiesbett stehen lassen.

«Am Morgen hatten wir einige Probleme mit dem Motor. Aprilia überprüft noch, was da passiert ist – damit es nicht wieder vorkommt», erklärte Martin. «Am Nachmittag habe ich mich dann sehr gut gefühlt. Ich denke, dass das Potenzial des Bikes größer war als ich gezeigt habe – das ist gut. Ich fühle, dass ich Tag für Tag stärker werde. Was die Pace angelangt, fühle ich mich konkurrenzfähig. Möglicherweise habe ich auf einer Runde noch nicht das 100-prozentige Gefühl, aber ich komme näher. Das Gefühl von den letzten Jahren kommt langsam zurück, es ist nur eine Frage der Zeit. Wir haben den ganzen Tag dasselbe Setup verwendet, was sehr gut ist. Ich verstehe das Bike immer besser.»

In welchen Bereichen auf dem Balaton Park Circuit verliert der Weltmeister noch zu viel Zeit? «Auf dem Papier verlieren wir viel im ersten Sektor. Ich weiß aber nicht warum, denn wenn ich mir die Daten von Marco ansehe, dann bin ich etwas schneller. Deshalb versuchte ich auch nicht allzu sehr, mich dort zu verbessern, weil ich schon gut war», grübelte er. «Vielleicht versuche ich am Samstag in diesem Sektor einem anderen Fahrer zu folgen. Beim Rest habe ich das Gefühl, dass wir schon sehr gut sind. Zu Beginn des Zeittrainings hatte ich am Hinterrad noch etwas wenig Grip – wir machten dann einige kleine Änderungen, die mir sehr halfen, mehr Gewicht auf das Heck zu bringen. Am Samstag werden wir in diese Richtung weiterarbeiten. Auf der Bremse bin ich sehr stark, auch das Einlenken ist nicht schlecht. Was wir verbessern müssen, ist der Kurvenausgang.»

Martin hat seine Sitzposition auf der RS-GP etwas verändert. «Wir haben die Lenkerstummel etwas weiter vorne platziert, das war sehr gut. Ich habe jetzt ein bisschen ein besseres Gefühl für den Vorderreifen. Wir arbeiten immer noch an diesen Details, die auf den ersten Blick nicht wichtig erscheinen – sie sind aber sehr wichtig!»

Auf dem Balaton Park Circuit haben die MotoGP-Asse keine Referenz von vorangegangenen Rennen. Martin sieht darin einen Vorteil, weil er deshalb keinen Vergleich mit der Ducati hat und er mit der Aprilia bei null starten kann. Was waren seine ersten Eindrücke von der Piste? «Die Strecke macht Spaß, aber sie ist auch seltsam. Es gibt einige Kurven, die man im ersten Gang fährt, die sehr anstrengend sind. Es gibt viele Richtungswechsel und Bremszonen. Ich hatte körperlich etwas zu kämpfen – besonders bei der letzten Zeitenjagd war ich nicht bei 100 Prozent, ich war ein wenig müde. Mit einem guten Abendessen werde ich morgen viel stärker sein», lachte der 27-Jährige. Passt der enge Kurz zu seinem Fahrstil? «Wenn du schnell bist, bist du überall schnell – wenn du langsam bist, bist du überall langsam. Die Strecke ist zwar etwas seltsam, aber man muss sich daran gewöhnen. Sie hat Ähnlichkeiten zu Mandalika – mit den Richtungswechseln, einigen schnellen und einigen langsamen Kurven. Es macht Spaß, morgen werden wir sehen, ob es einige gute Stellen zum Überholen gibt. Es ist schwer, aber die Kurven 1, 5, 9 und vielleicht 15 könnten gute Überholmöglichkeiten bieten. Mit Sicherheit ist es ein Risiko, denn es ist sehr schmal und man kann leicht weit gehen.»

Ergebnisse MotoGP Balaton Park, Zeittraining (22. August):

1. Pedro Acosta (E), KTM, 1:37,061 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +0,006 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +0,281
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,314
5. Enea Bastianini (I), KTM, +0,354
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,368
7. Joan Mir (E), Honda, +0,385
8. Pol Espargaro (E), KTM, +0,483
9. Luca Marini (I), Honda, +0,527
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,610
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,611
12. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,693
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,724
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 0,728
15. Brad Binder (ZA), KTM, +0,815
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,952
17. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,961
18. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,011
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,181
20. Johann Zarco (F), Honda, +1,227
21. Alex Rins (E), Yamaha, +1,318

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