Joan Mir feiert mit Honda bestes Sprint-Resultat

Joan Mir behauptete sich von Beginn an im vorderen Feld
Joan Mir holte im Sprint am Balaton Park eines der stärksten Ergebnisse der Saison. Der Honda-Werksfahrer arbeitete sich von Startplatz 10 nach vorn, hielt sich in der ersten Runde aus engen Positionskämpfen heraus und kam als Fünfter aus der ersten Runde zurück. Zwar musste Mir Fermin Aldeguer auf Ducati ziehen lassen, doch Mir verteidigte Platz 6 erfolgreich gegen Marco Bezzecchi (Aprilia) und brachte damit vier Punkte ins Ziel. Gemeinsam mit Teamkollege Luca Marini, der Vierter wurde, feierte das HRC-Castrol-Team das bisher beste Sprintergebnis des Jahres. Für Mir war es die beste Platzierung im Sprint seit Einführung des neuen Formats in 2022.
Im Nachhinein sprach Mir offen über die Schwierigkeiten, die er dabei überwinden musste. «Heute haben wir ein anderes Chassis probiert, im Vergleich zu dem bisherigen. Kurzfristig war es für mich schlechter, weil es nicht so ist, dass du dich draufsetzt und sofort schneller bist. Man muss an Geometrie und Setup arbeiten, und das hat unsere Fortschritte an diesem Wochenende gebremst. Ich habe mich entschieden, das Sprint-Rennen damit zu fahren, aber das war auch ein Fehler wegen meines fehlenden Vertrauens für die Front. Ich konnte das Motorrad nicht stoppen, und das ist eigentlich mein stärkster Punkt. Trotzdem hatten wir ein solides Tempo, deshalb können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein», erklärte er.
Besonders in der Startphase zeigte Mir, wie er mit Erfahrung das Beste aus der Situation machte. «Ich hatte einen sehr guten Start und lag in den ersten Runden vorne. Ich bemerkte dann, dass ich ein Problem mit dem neuen Chassis habe. Hinter Luca bremste ich am selben Punkt und wäre ihm fast ins Heck gefahren. Also sagte ich zu mir, ruhig zu bleiben und das Rennen zu beenden. Wir waren in einer guten Position. Als ich dann einen kleinen Fehler machte, hatten wir nach hinten schon eine Lücke, also war es Zeit, mit Platz 6 zufrieden zu sein.»
Das Rennen über nur 13 Runden empfand Mir dennoch als hart. «Die Sprintdistanz war für uns schon lang, und wenn ich an morgen denke, wird das ein Albtraum. Wir müssen sehen, wie wir uns im langen Rennen schlagen, aber leicht wird es nicht», so der Mallorquiner mit Blick auf das Hauptrennen.
Im direkten Duell mit Fermin Aldeguer konnte Mir nicht mehr kontern. «Ich glaube, Fermin war sehr aggressiv mit dem Gas, ich habe das Hinterrad bei ihm die ganze Zeit durchdrehen sehen. Im Sprint kannst du das machen. Ich hatte ein gutes Tempo, wurde nicht langsamer, aber er war etwas schneller und ist durchgekommen», erklärte er. Gegen Marco Bezzecchi konnte Mir sich aber erfolgreich behaupten: «Wenn du eine Aprilia im Nacken hast, vor allem beim Rausbeschleunigen, weißt du, dass es gefährlich wird. Aber mein Rhythmus war stark genug, sodass er nicht vorbeikam.»
Dass Honda im Sprint mit zwei Fahrern in den Top-6 landete, wertete Mir als positives Signal – sieht die Ursachen aber nicht allein in der Streckencharakteristik. «Ich versuche einfach, meinen Job zu machen. In den letzten Rennen war ich fast immer auf Position 5, 6, 7 oder 8. Das war auch schon in Brünn oder Aragon so, obwohl die Strecken komplett anders sind. Es liegt nicht nur an der Strecke. Ich versuche, Konstanz in diese Ergebnisse zu bringen, bevor wir den nächsten Schritt machen», so der MotoGP-Weltmeister von 2020.
Dank der vier Punkte aus dem Sprint festigte Mir WM-Rang 18 und steht nun bei 46 Zählern – nur wenige Punkte fehlen ihm, um die Top-16 der Weltmeisterschaft ins Visier zu nehmen.
Ergebnisse MotoGP Balaton Park, Sprint (23. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 21:13,465 min
2. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,095 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,595
4. Luca Marini (I), Honda, +4,890
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +5,692
6. Joan Mir (E), Honda, +6,147
7. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +6,266
8. Alex Marquez (E), Ducati, +7,332
9. Jorge Martin (E), Aprilia, +10,779
10. Pol Espargaro (E), KTM, +12,905
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +13,148
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +14,097
13. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,891
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +15,342
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +15,467
16. Alex Rins (E), Yamaha, +21,007
17. Pedro Acosta (E), KTM, +22,245
18. Brad Binder (ZA), KTM, eine Runde zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 12 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), KTM, 12 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 12 Runden zurück
WM-Stand nach 27 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 430 Punkte. 2. A. Marquez 278. 3. Bagnaia 221. 4. Bezzecchi 181. 5. Di Giannantonio 153, 6. Morbidelli 151. 7. Acosta 144. 8. Aldeguer 126. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 103. 11. Binder 82. 12. R. Fernandez 73. 13. Vinales 69. 14. Bastianini 63. 15. Marini 61. 16. Ogura 53. 17. Miller 52. 18. Mir 46. 19. Rins 42. 20. Nakagami 10. 21. Martin 10. 22. P. Espargaro 8. 23. Savadori 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 479 Punkte. 2. Aprilia 212. 3. KTM 195. 4. Honda 164. 5. Yamaha 134.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 651 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 404. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 304. 4. Red Bull KTM Factory Racing 226. 5. Aprilia Racing 199. 6. Monster Energy Yamaha 145. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 140. 8. Trackhouse MotoGP Team 126. 9. LCR Honda 115. 10. Honda HRC Castrol Team 107. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.