MotoGP «Iconic»: Rossi, Agostini, Schwantz, Stoner...
Die Szene glich einem glamourösen Filmfestival. Doch nicht Cannes, sondern Rimini war der Schauplatz des außergewöhnlichen MotoGP-Events im Vorfeld des Großen Preises von San Marino. So betraten den roten Teppich vor dem historischen Teatro Amintore Galli eine nicht enden wollende Schar Rennsport-Prominenz.
Nachdem Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta eingetreten war, entstiegen den Münchner VIP-Limousinen unter dem Jubel tausender Schaulustiger und Motorrad-Fans unter anderem Dani Pedrosa, Giacomo Agostini, Freddie Spencer, Casey Stoner und Mick Doohan, Jorge Lorenzo, Kevin Schwantz – und Valentino Rossi. Als die Türen des Teatro geschlossen wurden, waren alleine 23 MotoGP-Titel und über 300 Grand-Prix-Siege eingezogen.
Mission des Iconic-Events: Die Ehrung der größten Motorrad-GP-Helden sowie die Erweiterung der MotoGP-Ruhmeshalle. Los ging es in Rimini mit einer Hommage an die Verstorbenen: Umberto Massetti, Geoff Duke, John Surtees, Mike Hailwood, Phil Read und Barry Sheene, der am 11. September seinen 75. Geburtstag gefeiert hätte.
Weiter ging es bei der feierlichen Zeremonie mit den Hall-of-Fame-Mitgliedern, die vor der Einführung der MotoGP triumphierten – angeführt vom bis heute erfolgreichsten Piloten der Motorrad-WM überhaupt, Giacomo Agostini. Im Schlepptau des 15-fachen Weltmeisters aus Bergamo «King» Kenny Roberts, «Fast» Freddie Spencer, Eddie Lawson, Wayne Rainey, Suzuki-Superheld Kevin Schwantz und «Quick Mick» Doohan.
Der Australier übergab die ikonische Staffel an Landsmann und MotoGP-Champion Casey Stoner. Damit war das Event bereits fast in der Gegenwart angelangt. Denn die frischen Ankömmlinge in der MotoGP-Hall-of-Fame, Multi-Weltmeister Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa sind regelmäßig zu Gast im Fahrerlager. KTM-Test-Ass Pedrosa landete erst 2023 in Misano als Wildcard-Pilot auf Platz 4.
Nicht enden wollender Applaus schließlich für eine Ikone des gesamten Sports – Valentino Rossi. Ohne Frage, kein anderer Motorrad-Rennfahrer konnte die MotoGP als Athlet und Persönlichkeit so prägen und auf der Weltkarte zu einem Entertainment- und Sport-Ereignis platzieren.
Damit nicht genug. Auch das haptische Objekt der Begierde aller MotoGP-Aktiven wurde im Rahmen der Zeremonie aufpoliert. Der «Tower of Champions» auf einem keramikbeschichteten Aluminiumsockel ist eine vertikale Säule aus Edelstahlplatten, in die die Namen aller bisherigen 76 Weltmeister eingraviert sind. Jede Plakette – geformt in Schräglage – ist zweigeteilt. Auf der matten Seite ist der Name des Fahrers – auf der glänzenden sind Jahr, Motorrad und Startnummer verewigt.
Im Finale des Iconic-Events in Rimini wurden zudem weitere große Namen ausgerufen, die im Laufe der Rennsaison 2026 in die Ruhmeshalle der MotoGP einziehen werden: Leslie Graham, 1949 erster Motorrad-Weltmeister, der 1957er-Champion Libero Liberati sowie der Weltmeister der Saison 1961, Gary Hocking.