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Warum Steiner in der MotoGP kein Teamchef mehr ist

Von Silja Rulle
Günther Steiner (M.) mit dem aktuellen Tech3-Besitzer und -Teamchef Hervé Poncharal (r.) und dem künftigen Teamchef Richard Coleman

Günther Steiner (M.) mit dem aktuellen Tech3-Besitzer und -Teamchef Hervé Poncharal (r.) und dem künftigen Teamchef Richard Coleman

Ex-Formel-1-Teamchef Günther Steiner übernimmt ab 2026 Tech3, wird dort allerdings nicht Teamchef, sondern CEO. Im SPEEDWEEK.com-Interview verrät er: «Ich wollte nicht mehr alles auf meinen Schultern haben.»

Es war die Breaking News rund um den Katalonien-GP: Günther Steiner, jahrelang Teamchef bei Haas in der Formel 1, kauft Tech3 Racing. Anders als in seiner Formel-1-Zeit wird er beim MotoGP-Team aber nicht Teamchef sein (das übernimmt Richard Coleman) – sondern wird CEO. Ab 2026 übernehmen Steiner & Co. den Rennstall vom jetzigen Besitzer und Teamchef Hervé Poncharal.

Steiner sagte im Interview mit SPEEDWEEK.com: «Ich will helfen, das Team aufzubauen, größer zu machen. Ich habe auch noch so viele andere Dinge in meinem Leben. Wenn ich sage, ich bin der Teamchef, dann mache ich das zu 100 Prozent, dann kann ich nebenbei nichts anderes mehr machen. Das kann ich leider im Moment so nicht sagen. Deswegen bin ich der CEO. Ich werde viel vor Ort sein, nicht bei allen Rennen, aber bei vielen.»

Einige Rennen wird Steiner nämlich auch weiterhin in der Formel 1 im Fahrerlager sein und dort für TV-Sender arbeiten. Steiner: «Ich will diese Verbindung behalten, auch damit ich immer weiß, was da ist. Das ist wichtig. Sonst denke ich nur noch an MotoGP. Ich will es aufbauen. Und ich glaube, die MotoGP wird sich durch die Übernahme von Liberty Media so verändern, dass sie schneller größer wird, auch kommerziell. Das ist schön, dabei zu sein, das wird viel Energie brauchen. Ich wollte nicht mehr alles auf meinen Schultern haben. Mit Richard komme ich gut zurecht, er ist noch jung genug für den Job. Ich werde sicher vorweggehen, aber das Tagesgeschäft überlasse ich ihm.» Coleman ist 38, Steiner 60 Jahre alt.

Steiner kennt die Formel-1-Welt bestens, arbeitet sich nun in der MotoGP in den Motorradsport ein. Seine Eindrücke vom Besuch des Tech3-Standorts in Bormes-Les-Mimosas/Frankreich: «Als Kundenteam haben wir gute Facilitys. Aber es ist alles viel kleiner als in der Formel 1. Die Dimensionen sind kleiner, die Komplexität ist nicht so groß.» Anders als in der Formel 1 gibt es in der MotoGP bei Satellitenteams zum Beispiel keine Produktion oder Designabteilung. «Ob man jemals bei dieser Komplexität wie bei der Formel 1 landet, weiß ich nicht, weil ja auch einfach die Maschine kleiner ist. Es kann einfach nicht so komplex sein.»

Steiner zu den weiteren Unterschieden und Gemeinsamkeiten der beiden Sportarten: «Der Sport selbst ist mit der Formel 1 sehr vergleichbar. Finanziell ist es viel kleiner als in der Formel 1. Die MotoGP hat aber viel mehr Möglichkeiten zu wachsen, weil die Formel 1 einfach schon so groß ist. Die Formel 1 ist eine der größten Sportarten weltweit. Die MotoGP ist noch weit weg davon, aber kann noch sehr viel aufholen.» Und Teil dieser Reise wird Steiner sein – vorweggehend, aber mit Teamchef Coleman im Tagesgeschäft.

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