Acosta (3.): Gleichzeitig zufrieden und unglücklich

Pedro Acosta (3.) noch vor Marc Marquez
Die Stimmung in der Box von Red Bull-KTM-Factory-Racing-Pilot Pedro Acosta vor dem Motegi-Sprint war nahezu euphorisch. Im zweiten freien Training am Samstagmorgen hatte der junge Spanier gemeinsam mit seiner Mannschaft erfolgreich an den Problemen des Zeittrainings gearbeitet und dann im Q2 mit Startplatz 4 eine sehr gute Ausgangslage geschaffen.
Dass Acosta auf Sieg gepolt war, ließ sich gleich nach dem Start ablesen. Mit einem durchaus waghalsigen Manöver inklusive Berührung zog die KTM mit der Nummer 37 sogleich an Marc Marquez und nur eine Runde später an Überraschungsmann Joan Mir vorbei.
Zunächst sah es danach aus, dass Acosta Jagd auf den führenden Pecco Bagnaia machen könnte – doch der kurze Sprint endete in einer Verteidigungsschlacht. Während der Heißsporn aus Murcia Mir bis zur Flagge hinter sich halten konnte, revanchierte sich Marc Marquez im Finale und zog auf Platz 2 vorbei.
Dennoch stach die Leistung von Acosta heraus. Kein anderer RC16-Pilot konnte das Tempo des Youngsters auch nur im Ansatz mitgehen. Brad Binder, der als zweitbester Vertreter der Österreicher auf Platz 12 einlief, verlor in seiner schnellsten Runde fast eine Sekunde auf den Teamkollegen.
Pedro Acosta war nach dem Rennen anzumerken, dass er sich am Sprint-Samstag nur auf den Sieg konzentriert hatte: «Es war sonderbar. Nach dem FP2 war ich absolut glücklich – das Motorrad war genauso, wie es sein sollte – und im Sprint hat es sich dann doch wieder anders angefühlt. Fakt ist: Die Änderungen, die wir im FP2 mit Blick auf den GP gemacht haben, die haben sich im Sprint nicht so positiv ausgewirkt.»
Trotz des Podestplatzes als bester Nicht-Ducati und einer Rundenzeit, die besser war als jene von Marc Marquez, fühlte sich der Drittplatzierte unter Wert geschlagen. «Immerhin haben wir es geschafft, die Probleme, die es gab so gut zu verwalten, dass es noch für das Podest gereicht hat. Wir können auch deshalb zufrieden sein, weil wir damit wieder konstant unter den besten Fünf fahren. Ich möchte mich aber auf jeden Fall für das GP-Rennen verbessern.»
Nach der Katastrophe für das Aprilia-Lager und null Punkten für Marco Bezzecchi näherte sich Acosta mit Platz 3 dem auf WM-Platz 4 liegenden Italiener.
Ergebnisse MotoGP Motegi, Sprint (27. September):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 20:59,113 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,842 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,674
4. Joan Mir (E), Honda, +4,300
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,130
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,913
7. Luca Marini (I), Honda, +9,102
8. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,334
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +10,480
10. Alex Marquez (E), Ducati, +11,487
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +13,492
12. Brad Binder (ZA), KTM, +13,823
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,425
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,352
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +18,211
16. Maverick Viñales (E), KTM, +20,706
17. Somkiat Chantra (T), Honda, +21,883
18. Alex Rins (E), Yamaha, +43,428
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 1 Runde zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 3 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), KTM, 6 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Jorge Martin (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 33 von 44 Rennen:
M. Marquez, 521 Punkte. 2. A. Marquez 330. 3. Bagnaia 249. 4. Bezzecchi 229. 5. Acosta 195. 6. Morbidelli 185. 7. Di Giannantonio 179. 8. Aldeguer 141. 9. Quartararo 141. 10. Zarco 117. 11. Binder 101. 12. Marini 97. 13. R. Fernandez 86. 14. Bastianini 84. 15. Vinales 72. 16. Ogura 70. 17. Miller 58. 18. Mir 56. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 24. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 2. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 587 Punkte. 2. Aprilia 273. 3. KTM 255. 4. Honda 204. 5. Yamaha 172.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 770 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 471. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 364. 4. Red Bull KTM Factory Racing 296. 5. Aprilia Racing 271. 6. Monster Energy Yamaha 186. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 156. 9. Honda HRC Castrol Team 153. 10. LCR Honda 119. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 85.