MotoGP: Marc Marquez ist Weltmeister!

Quartararo zieht den Hut: «Marc ist eine Legende»

Von Bernhard M. Höhne
Fabio Quartararo (8.) kämpfte im Großen Preis von Japan mit seiner Yamaha

Fabio Quartararo (8.) kämpfte im Großen Preis von Japan mit seiner Yamaha

Fabio Quartararo fuhr beim MotoGP-Heimrennen von Arbeitgeber Yamaha in Motegi auf Rang 8 über die Ziellinie, das Podium war zu keinem Zeitpunkt realistisch. Für den Rest der Saison erwartet der Franzose harte Zeiten.

Das Yamaha-Heimrennen in Motegi war ein Reinfall für die japanische Marke. Werkspilot Alex Rins sah die Zielflagge auf dem letzten Platz, Pramac-Pilot Miguel Oliveira fuhr auf Rang 14 nur 2 Punkte ein, dessen Teamkollege Jack Miller fiel sogar mit gerissener Antriebskette aus.

Einzig Speerspitze Fabio Quartararo fuhr, wie schon im Sprintrennen am Samstag, unter die ersten zehn Piloten, während Lokalrivale Honda die Rückkehr auf das Podium bejubeln konnte. Der Franzose trocken zu Rang 8: «Mehr war nicht drin!»

Zwar sei der Start für den Fahrer mit der Startnummer 20 vielversprechend gewesen - der von Startplatz 5 gestartete Ex-Weltmeister war am Ende der ersten Runde als Vierter platziert. In der zweiten Runde folgte für «El Diablo» die Ernüchterung: «Ich habe versucht, mit den Fahrern vor mir mitzuhalten. Mit dem an unserem Motorrad fehlenden Hinterradgrip war das aber nicht möglich. Stattdessen wurde ich durchgereicht.»

Im zweiten Umlauf verlor der 26-Jährige fünf Positionen binnen weniger Kurven und fand sich auf Rang 9 wieder. Dass Quartararo im Laufe des Rennens einen Platz gewann, hatte dieser dem Kiesbett-Ausflug von Pedro Acosta zu verdanke. Aus eigener Kraft konnte der Yamaha-Werkspilot im Grand Prix keinen Fahrer überholen, ordnete seine eigene Leistung trotzdem positiv ein: «Wir wissen, wie schwer es ist, eine im Vergleich zum Rest der Fahrer gute Leistung zu bringen, mit mir selbst bin ich heute aber zufrieden.»

Dass Rivale Honda in Motegi nach Startplatz zwei für Joan Mir am Sonntag auch den dritten Rang feiern konnte, sei für den japanischen Quartararo-Arbeitgeber im Duell mit dem Lokalrivalen nicht entscheidend: «Wenn Yamaha erst durch dieses Ergebnis aufwachen würde, dann wäre das zu spät.»

Die Weiterentwicklung des aktuellen Motorrads wurde bereits weitestgehend eingestellt und alle Ressourcen auf die neue, V4-M1 verwendet, die beim Rennwochenende in Misano ihre Rennpremiere gefeiert hatte. Entsprechend kann an der aktuellen M1 nur noch an Details gefeilt werden. In den verbleibenden Rennen dieser Saison sei so nicht mehr viel zu holen für die Japaner. Eine Ausnahme könnte einzig das kommende Rennwochenende in Indonesien bilden. Quartararo: «Wenn ich eine der verbleibenden Strecken aussuchen müsste, die unserem aktuellen Paket gut liegen könnte, dann würde ich mich für Mandalika entscheiden.»

Das Yamaha-Desaster ging in der Wahrnehmung der meisten Fans unter, die Berichterstattung wurde von Marc Marquez’ neuntem WM-Titel dominiert. Für den Weltmeister von 2021 geht die Bedeutung des Spaniers über dessen jüngste Leistungen hinaus: «Er ist mehr als nur ein Sportler, er ist eine Legende. Ich freue mich besonders für ihn, weil er auch harte Zeiten durchmachen musste. Sogar ich war von Emotionen überwältigt, als ich das Video von Marcs bisherigen Stationen gesehen habe. Besonders von 2020, als er mit seiner Verletzung und den Folgen zu kämpfen hatte. Er hat sich seinen jetzigen Erfolg verdient.»

Ergebnisse MotoGP Motegi, Rennen (28. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 24 Runden in 42:09,312 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +4,196 sec
3. Joan Mir (E), Honda, +6,858
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +10,128
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,421
6. Alex Marquez (E), Ducati, +14,544
7. Raul Fernandez (E), Aprilia, +17,588
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +21,160
9. Johann Zarco (F), Honda, +21,733
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +23,107
11. Enea Bastianini (I), KTM, +23,616
12. Brad Binder (ZA), KTM, +23,882
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +29,359
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +30,788
15. Somkiat Chantra (T), Honda, +30,990
16. Maverick Viñales (E), KTM, +31,712
17. Pedro Acosta (E), KTM, +34,157
18. Alex Rins (E), Yamaha, +34,792
– Luca Marini (I), Honda, 21 Runden zurück
– Taka Nakagami (J), Honda, 4 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 3 Runden zurück

WM-Stand nach 34 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 541 Punkte. 2. A. Marquez 340. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 243. 5. Morbidelli 196. 6. Acosta 195. 7. Di Giannantonio 182. 8. Quartararo 149. 9. Aldeguer 147. 10. Zarco 124. 11. Binder 105. 12. Marini 97. 13. R. Fernandez 95. 14. Bastianini 89. 15. Vinales 72. 16. Mir 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 58. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 26. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 3. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 612 Punkte. 2. Aprilia 286. 3. KTM 260. 4. Honda 220. 5. Yamaha 180.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 815 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 487. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 378. 4. Red Bull KTM Factory Racing 300. 5. Aprilia Racing 284. 6. Monster Energy Yamaha 194. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 8. Honda HRC Castrol Team 169. 9.Trackhouse MotoGP Team 165. 10. LCR Honda 127. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 87.

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