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Bradl gegen Marc Marquez: «Es ist lange, lange her!»

Von Gino Bosisio
Stefan Bradl behielt 2011 im Moto2-Titelkampf gegen Marc Marquez die Oberhand

Stefan Bradl behielt 2011 im Moto2-Titelkampf gegen Marc Marquez die Oberhand

MotoGP-Testfahrer und ServusTV-Experte Stefan Bradl analysierte die Person Marc Marquez und erinnerte sich an den Fight gegen den Spanier um die Moto2-WM-Krone 2011.

Marc Marquez holte sich am Sonntag in Motegi seinen neunten WM-Titel – es war seine siebte Krone in der MotoGP-WM und sein erster Titel mit Ducati. Stefan Bradl analysierte im Rahmen der ServusTV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» den Weg von Marquez aus seiner Krise und das Verhältnis zu Bruder Alex. Was fast ein wenig untergeht: Marc Marquez ist mit 32 der älteste MotoGP-Weltmeister.

«Marc ist privat ein ganz ähnlicher Typ wie vor der Kamera – ein Familientyp. Er braucht sich um Geld keine Sorgen machen und muss auch keinem mehr was beweisen», betonte Bradl. «Er hat den Neustart gemacht, als er von Honda weggegangen ist, und für die Schritte hat er sich mit dem Titel belohnt. Er ist jetzt mit sich im Reinen und kann nach vorne schauen. Es ist schon eine wahnsinnige Leistung!»

Bradl erinnerte sich an den eigenen Titel-Fight gegen MM93 im Jahr 2011 in der Moto2-Klasse – der Zahlinger war einer der wenigen Asse, die Marquez über ein Jahr hinweg besiegen konnten. Bradl: «Das stimmt – danach war es noch Jorge Lorenzo, der es geschafft hat. Es ist schon lange, lange her – bleibt aber trotzdem das Highlight meiner Karriere. Marc war damals schon so auf dem aufsteigenden Ast – er war das Wunder-Talent. Es hat am Ende aber doch noch für mich gereicht. Danach ist Marc ja dann aufgestiegen in die MotoGP und das ist ja auch der Weg, den er heute noch weiter geht.»

Bradl hatte eine Anekdote über die Marquez-Brüder parat: «2021 saß ich mit Marc gemeinsam im Truck, dann haben wir über seinen Bruder gesprochen. Alex fuhr damals im LCR-Team und es lief nicht. Dann hat Marc gemeint, er muss dem Alex sagen, er müsse auf Geld verzichten und in die eigene Karriere investieren – zu einem Team gehen, wo er Geld mitbringen musste. Alex hat sich dann wirklich durchgesetzt, sich gesteigert und zwei Jahre später machte es ihm der Marc nach: Erst der Wechsel ins private Gresini-Team – er verdiente quasi nichts. Bei Honda haben sie ihn fürstlich entlohnt. Marc wollte es sich selbst beweisen, dass er mit den Bagnaias und Martins – mit den jungen Stars – mithalten kann und ihnen zeigen kann, dass er noch nicht eingerostet ist.»

Der Deutsche weiter: «Das ist alles Wahnsinn. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen – das Brüderpaar kämpft um den MotoGP-Titel und das Verhältnis leidet überhaupt nicht. Die beiden Jungs leben zusammen im Haus in Madrid – trainieren gemeinsam und tragen das im Sport so aus. Das ist ja eine Love-Story vom Allerfeinsten!»

Bradl kennt die Verhältnisse genau: «Marc war immer der Superstar, er hat aber in der Verletzungszeit den Alex extrem gebraucht. Daran sind beide auch super gewachsen. Marc ist dem Alex sehr dankbar, kann das sehr gut einschätzen. Alex geht damit auch so gut um.» Bradl glaubt daher auch: «Marc wird Alex im Kampf um den Vize-WM-Titel sicher unterstützen.»

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