Ducati: Feuer und Flamme beim Indonesien-GP 2024
Noch vor den beiden letzten Rennen zum Japan-Grand-Prix hatte Ducati-Werksfahrer Marc Marquez keinen Zweifel an seiner Motegi-Mission gelassen: «Ich werde alles daran setzen, die WM in Japan zu entscheiden», so Marquez vor einer Woche. Der Fokus auf die WM-Krone und die damit verbundene Herangehensweise in Sprint und GP dürften auch mit den Geschehnissen in Indonesien vor einem Jahr zusammenhängen.
2024, die Rennen fanden damals übrigens vor dem Japan-GP statt, wurde die Beziehung zwischen Marquez und seinem Untersatz erstmals auf die Probe gestellt. Nach zwei Stürzen im Q2 musste der Gresini-Pilot ohne Zeit von Platz 12 in die Wettfahrten gehen. Im Sprint löste «MM93» die Aufgabe perfekt – auch bedingt durch einen Sturz des WM-Führenden Jorge Martin kam Marquez noch bis auf Rang 3 vor.
Im Großen Preis dann allerdings das Fiasko. Nach einem heftigen Motorplatzer zur Rennmitte musste er mitansehen, wie die GP23 in Flammen aufging. Dass auch eine MotoGP-Ducati nicht unzerstörbar ist, musste Marc Marquez auch am letzten Wochenende hinter Teamkollege Bagnaia erfahren, dessen GP25 ein offensichtliches technisches Problem hatte.
Auch sportlich hatte der Ausfall für Marc Marquez unangenehme Folgen. Denn Enea Bastianini, der im Sprint vor Marc Marquez als Zweiter angekommen war, hatte damit WM-Rang 3 gefestigt.
Sportlich stachen in Indonesien vor rund 12 Monaten besonders zwei Piloten heraus. Titelanwärter Jorge Martin hatte den besten Speed. Doch beim Sprint übertrieb es der Pramac-Pilot. Zwar konnte Martin nach seinem Ausrutscher weiterfahren, doch der Sieg und damit wichtige 12 Punkte gingen an den Italiener. Ein Geschenk für die Nummer 1 – denn vor dem Indonesien-GP lagen die Rivalen nur 24 Punkte auseinander.
Doch Martin konterte mit weltmeisterlichem Können. Im Großen Preis fuhr er das Feld in Grund und Boden, siegte vor Pedro Acosta und Pecco Bagnaia und hatte damit nahezu wieder die gleiche Punktesituation hergestellt (Plus 21 Zähler). In jeder Hinsicht ein Meilenstein – auch wenn Rivale Bagnaia sich auf der Urlaubsinsel als konstanter erwiesen hatte.
Ein starkes Ausrufezeichen hatte KTM in GASGAS-Farben mit Pedro Acosta hinterlassen. Einen Startplatz in Reihe 2 ließ der Rookie Platz 6 im Sprint folgen. Mit der Wut im Bauch, hinter fünf Ducati-Piloten (Bagnaia, Bastainini, Marquez, Morbidelli und Bezzecchi) gelandet zu sein, ließ der Youngster am Sonntag die gesamte Meute hinter sich. Mit nur 1,4 Sekunden Rückstand auf Jorge Martin wurde der Shooting-Star als Zweiter gefeiert.
Jubel gab es auch in der Box von LCR Honda. Denn erstmals war es Johann Zarco gelungen, in beiden Rennen ein Top-10-Ergebnis einzufahren. Sportlich war der Indonesien-GP 2024 für die Rückkehr der Japaner eine wichtige Bestätigung der eingeschlagenen Entwicklungsrichtung.
Richtig schlecht lief es dagegen für Miguel Oliveira. Sein Crash noch vor dem Sprint war der Beginn einer Verletzungspause, die sich bis in den Frühsommer 2025 ziehen sollte. Erst beim Saisonfinale kehrte der Portugiese, noch weit ab seiner Bestform, zurück, um die letzten beiden Rennen für Trackhouse und Aprilia zu bestreiten. Die Ehre für Noale rettete Maverick Vinales, der in Indonesien als bester RS-GP-Chauffeur auf Platz 7 einlief.