Fragezeichen: Pecco Bagnaia vor Australien-Experiment

Verunsicherung bei Pecco Bagnaia: Wie funktioniert die Ducati mit der Nummer 63 auf Phillip Island?
Nie zuvor erlebte die MotoGP einen ähnlich extremen Leistungsausschlag. Abgeschlagen beim Heim-GP in Misano, dann nur 14 Tage später ein unantastbarer Bagnaia, der mit zwei Siegen in Motegi seine fahrerische Kompetenz unter Beweis stellte – um dann beim nächsten GP im wahrsten Sinne wieder abzustürzen. Bagnaias Crash in Mandalika, auf dem letzten Platz liegend, war auch in Australien noch ein Thema.
Auf die Frage an den Italiener, warum er sich nach dem Indonesien-Debakel nicht bei den Medien blicken ließ, sagte der Ducati-Werksfahrer auf Phillip Island emotionslos: «Ich war auf dem letzten Platz unterwegs – und ich war, als ich im GP stürzte, nur acht Runden gefahren – da gab es einfach nichts mehr zu sagen.»
Niedergeschlagen wirkte Bagnaia dabei nicht. «Ich bin ruhig – denn ich habe das Event in Japan erlebt und ich weiß noch sehr gut, wie es sich anfühlt, konkurrenzfähig zu sein.»
Francesco Bagnaia brachte es noch einmal auf den Punkt: «Wir haben erlebt, dass das gleiche Motorrad erst siegfähig war und ich damit beim nächsten Event nicht konkurrenzfähig war. Es geht um nichts anderes, als zu verstehen, warum das so ist. Die Mannschaft bei Ducati hat sich damit intensiv befasst und ich hoffe, dass sie eine Antwort haben – denn Mandalika, das war sehr hart.»
Der Vizeweltmeister vor dem viertletzten MotoGP-Wochenende weiter: «Das Sonderbare ist, dass ich, seitdem ich eine Werks-Ducati bewege, diese Ausschläge nicht kenne. Über Jahre, seit 2022 gab es eine stabile Basis und fast keine Ausschläge bei dem Motorrad und dieser Unterschied macht, 2025 zu einer komplizierten Saison.»
Und mit Blick auf das Event auf der Traditionspiste von Phillip Island: «Wir werden sehen, wie mein Gefühl mit dem Bike ist. Wenn es sich wie in Japan anfühlt, dann können wir auch in Australien um ein sehr starkes Ergebnis fahren – geht es mir wie in Mandalika, dann geht es nur darum, anzukommen. Spannend werden die Bedingungen. Hier kann der Wind eine Rolle spielen, die Piste ist super schnell und ein wenig holprig. Wenn hier die Front des Bikes nicht optimal funktioniert, dann ist es richtig schwierig.»
Und wie schätzt der Teamkollege des in Australien fehlenden neuen Champions Marc Marquez die Chancen auf den WM-Titel ein? Bagnaia trocken: »Das hängt allein davon ab, wie mein Motorrad funktioniert.«
Die Sachlage: Bei noch acht zu fahrenden Rennen liegt die Nummer 63 auf Rang 3 der Tabelle – 88 Zähler hinter Gresini-Pilot Alex Márquez, aber nur 20 WM-Punkte vor Aprilia-Held Marco Bezzecchi. Mit Blick auf das Trendbarometer geht es mehr um die Verteidigung der dritten Position.
WM-Stand nach 36 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 362. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Acosta 215. 6. Morbidelli 207. 7. Di Giannantonio 191. 8. Aldeguer 181. 9. Quartararo 158. 10. Zarco 128. 11. Binder 118. 12. R. Fernandez 112. 13. Marini 108. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 60. 19. Rins 51. 20. Martin 34. 21. Oliveira 32. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 646 Punkte. 2. Aprilia 308. 3. KTM 280. 4. Honda 236. 5. Yamaha 190.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 543. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 398. 4. Red Bull KTM Factory Racing 333. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 209. 7. Honda HRC Castrol Team 185 8. Trackhouse MotoGP Team 182. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 10. LCR Honda 134. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 95.