MotoGP: KTM angelt Topraks Crew-Chief

KTM-Motor: Hubraum schrumpfte mehr als die Leistung

Von Ivo Schützbach
Ab 2027 gilt in der MotoGP das neue Motorenreglement mit dann 850 ccm. «Einige werden das Thema konservativer und einige innovativer angehen», ist Sebastian Risse überzeugt, Technischer Koordinator bei KTM.

2027 beginnt in der MotoGP technisch eine neue Ära. Neben dem Verbot des höhenverstellbaren Fahrwerks und dem Beschnitt der Aerodynamik ist die Hubraumreduzierung von 1000 auf nur noch 850 ccm die wesentlichste Änderung. Hinzu kommt: Die Antriebe müssen ab dann mit 100 Prozent nicht-fossilem Brennstoff betrieben werden.

KTM präsentierte am 3. Oktober als erster Hersteller das neue Herz der zukünftigen RC16, Technik-Koordinator Sebastian Risse gewährte SPEEDWEEK.com exklusive Einblicke in die Entwicklung des V4-Aggregats.

Erwartet der Diplom-Ingenieur von der Konkurrenz bahnbrechende Ideen für 2027? «Es werden sicherlich einige konservativer und einige innovativer herangehen», überlegte der Deutsche. «Vielleicht auch mit verschiedenen Konzepten, die erst mal intern konkurrieren können, um rauszufinden, was besser wird. Sicher hat es bei jedem Hersteller mal Alternativkonzepte im Hinterkopf gegeben und vielleicht setzt jemand diese Chance jetzt ein. Das kann ich aber nicht beurteilen. Unsere Philosophie ist, dass wir nicht zu viele schlaue Ideen auf einmal reinschmeißen, wegen der großen Unsicherheit Reifen. Wir werden sie nach und nach innerhalb des neuen Reglements und mit den neuen Reifen bestätigen.»

Lässt sich vereinfacht gesagt festhalten, dass der neue Motor mit 850 ccm eine geschrumpfte Version des jetzigen mit 1000 ccm ist?

«Alle Erfahrungen von dem aktuellen Motor, und den Entwicklungen, die dahin geführt haben, gehen da ein», hielt Risse fest. «Jeder hat seine Historie und seine Erfahrungen gemacht, natürlich ist er irgendwo ein kleiner Bruder. Man nutzt so eine Chance aber auch, um Dinge, die man gerne geändert hätte, die aber entweder aus Kompatibilitätsgründen oder wegen anderer Randbedingungen nicht umgesetzt werden konnten, da mit reinzunehmen. Auf eine möglichst clevere und risikoreduzierende Art und Weise. Und dann wird von da wieder losgestartet.»

Interessant: Obwohl der Hubraum um 15 Prozent reduziert wurde, trifft das auf die Leistung nicht in gleichem Umfang zu.

«Am Ende kommt es auf die Details der Auslegung an», betonte der Ennepetaler. «Pauschal kann man das nicht in eine Formel schmeißen. Aber unserer Erfahrung nach sind wir an einem Punkt, wo das so ist.»

Zu bedenken gab es in der Motorenentwicklung neben dem verringerten Hubraum auch den zukünftigen Sprit, der E100 sein muss. «Ich habe den Eindruck, dass die Randbedingungen des Benzinverbrauchs dadurch eher weniger schlagend als im Moment sind», schilderte der KTM-Techniker. «Die Priorität kann man also etwas runtersetzen, weil das durch den geänderten Hubraum und den anderen Sprit leichter zu erreichen sein wird. Aber auch dieses Thema hängt sehr stark mit der Aerodynamikentwicklung zusammen. Wenn ich viel weniger Beschleunigung habe, weil ich weniger Leistung habe, dann hilft das sehr beim Spritsparen. Auf dieser Seite ist beim Motor etwas mehr Raum, um alles herauszukitzeln.»

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