Johann Zarco: Phillip Island soll der Neustart werden

Johann Zarco kommt als Zehnter und bester Honda-Pilot der MotoGP-WM nach Phillip Island
Johann Zarco reist als WM-Zehnter zum Grand Prix von Australien – an einen Ort, der für ihn voller guter Erinnerungen steckt. 2023 gewann der Franzose auf Phillip Island sein erstes MotoGP-Rennen, nun kehrt der LCR-Honda-Pilot zurück, auch wenn ihm zuletzt das Vertrauen in seine Honda verloren ging.
«Ich freue mich, hier zu sein», grinste Zarco und lobte die Strecke. «Wenn man über Phillip Island läuft, sieht man sofort, wie beeindruckend es ist. Schnelle Kurven, der Blick aufs Meer. Ich habe großartige Erinnerungen an diesen Ort.»
In den letzten Wochen tat sich der Franzose allerdings schwer. «Wir haben als Team verstanden, ab welchem Punkt wir in den Rennen begonnen haben, Probleme zu bekommen», erklärte er. «Im Moment sind wir nicht in der besten Situation, um die Leistung zu erbringen, die wir wollen. Aber wir versuchen, das Vertrauen zurückzugewinnen, das ich auf dem Motorrad verloren habe.»
Trotzdem blickt Zarco optimistisch auf das Wochenende: «Das Gute ist, dass dies eine ganz andere Strecke ist – eine perfekte Gelegenheit für einen Reset. Ich hoffe, dass ich hier wieder Spaß am Fahren habe.»
Auch die Fortschritte bei Honda geben ihm Mut. Luca Marini und Joan Mir konnten in den vergangenen Wochen starke Leistungen zeigen. Mir gelang in Motegi sogar der Sprung auf das Podest. «Wir können sehen, dass Honda Fortschritte macht», bemerkte Zarco. «Das Motorrad funktioniert jetzt viel besser als früher. Es geht darum, das Vertrauen und die Kontrolle zurückzubekommen. Das ist nicht einfach, aber es ist nur eine Frage der Zeit und der Arbeit.»
Das Wochenende auf Phillip Island betrachtet der Franzose als Chance, einen Neuanfang zu wagen – auch technisch. «Der Reset betrifft das Setup. Es geht nicht nur um Fahrwerks- oder Geometriefragen. Es gibt viele Dinge am Motorrad, die wir noch entwickeln. Vielleicht hat mich da zuletzt etwas blockiert. Deshalb versuchen wir, das zu verstehen und mir das Gefühl zurückzugeben», erklärte er.
Seine Motivation zieht der zuletzt sehr oft gestürzte Franzose auch aus den guten Leistungen seiner Markenkollegen. «Wenn man sieht, wie gut Mir in Motegi und Marini in Mandalika gefahren sind, dann will ich glauben, dass es jetzt meine Chance sein könnte.»
Traditionell herrschen dort erneut wechselhafte Bedingungen. Am Donnerstag regnete es noch, für Freitag und Samstag werden lediglich Temperaturen von 15 Grad Celsius erwartet, während es am Sonntag zehn Grad wärmer werden soll. Immer mit dabei: Die Meeresbrise. «Die Bedingungen werden sich oft ändern, auch der Wind.»
Vielleicht gelingt dem Franzosen wieder, das zu wiederholen, was er vor zwei Jahren geschafft hat – und sich nach dem Rennen mit einem seiner berühmten Rückwärtssaltos zu feiern. Durchaus interessant ist die Lage im Honda-Lager. Die einstige Ausnahmerolle Zarcos gehört der Geschichte an. Zwar ist der Routinier auf Position 10 weiter bester RC213V-Athlet – doch Luca Marini liegt nur noch 20 Punkte hinter der Startnummer 5.