Jack Miller vor 250. GP: «Das Beste kommt erst noch!»

Jack Miller blickt optimistisch in die Zukunft
Zum 250. Mal steht Jack Miller an diesem Wochenende in einem Grand Prix am Start – und das ausgerechnet bei seinem Heimrennen auf Phillip Island. Für den Australier ist das ein ganz besonderer Moment: Auf jener Strecke, auf der er 2014 in der Moto3 triumphierte, feiert er ein Jubiläum, das nur wenige Fahrer in der Geschichte des Sports erreicht haben. «Ich wusste das gar nicht, bis mir das jemand heute im Fernsehen gesagt hat», lachte er in der Pressekonferenz. «Aber es ist großartig – und 2026 ist sicher nicht Schluss. Ich habe noch einiges vor mir. Das Beste kommt erst noch.»
Miller gehört inzwischen zu den dienstältesten Piloten der MotoGP. Seit seinen ersten Wildcard-Einsätzen 2011 in der 125er-Klasse hat der Australier alles erlebt: Erfolge, Rückschläge, Teamwechsel und vier unterschiedliche MotoGP-Hersteller. Mit 250 GP-Starts ist er neben Marc Marquez und Maverick Vinales der erfahrenste Pilot im Feld.
Sportlich lief die Saison 2025 für den mittlerweile 30-Jährigen durchwachsen. Nach 15 Rennen steht Miller mit 60 Punkten nur auf WM-Rang 18. Zuletzt in Mandalika stürzte er im Rennen, nahm dieses aber wieder auf und rettete noch zwei Punkte. «Es waren ein paar frustrierende Wochenenden für mich, die Geschwindigkeit war da, aber einfach nicht konstant genug. Hoffentlich können wir diese Pace an diesem Wochenende bringen – oder noch etwas mehr – und gleichzeitig an der Konstanz arbeiten.»
Wird er bei seinem Heim-GP überzeugen können? «Vom Gefühl her mit der Yamaha M1 nach so vielen Rennen glaube ich, dass es auf dem Papier eine großartige Strecke für uns ist», erklärte Miller. «Man muss hier den Schwung mitnehmen, es gibt viele schnelle Kurven. Das Motorrad lenkt gut ein und trägt viel Kurvenspeed. Es gibt nicht viele Stop-and-Go-Passagen, also können wir hoffentlich das Momentum über die Runde halten.»
Auch die Wetterbedingungen könnten ihm in die Karten spielen: «Wenn man sich die Vorhersage anschaut – mit den 50 km/h Wind am Sonntag –, könnte uns das nicht so sehr stören. Das Motorrad ist da ziemlich stabil. Am Ende ist es für alle gleich, also müssen wir einfach gut ins Wochenende starten und einen soliden Freitag hinlegen.»
Optimistisch blickt Miller auch in die Zukunft. Er durfte den neuen Yamaha-V4-Prototypen in Barcelona und Misano testen: «Wir waren sehr zufrieden mit der Richtung, die das Projekt eingeschlagen hat. Die Bereiche, an denen wir arbeiten mussten – vor allem, das Motorrad beim Bremsen mit dem Hinterreifen zu stabilisieren und besser zu beschleunigen –, da hat es Fortschritte gemacht, ohne zu viel von dem zu verlieren, was Yamaha ausmacht: das großartige Vorderradgefühl und die Kurvenstärke.»
«Natürlich sind wir noch in einer sehr frühen Phase», fügte er hinzu. «Aber das sind die einfacheren Dinge, die man mit dem Konzept eines Motorrads noch verbessern kann.»
In der Pressekonferenz wurde Miller auch auf die neue Fahrergeneration angesprochen, insbesondere auf Pedro Acosta und Fermin Aldeguer. Der Australier ist von den Jungspunden beeindruckt. «Die brauchen keinen Rat. Sie machen alles richtig. Wenn man sich Pedros Saison letztes Jahr ansieht und Fermins in diesem Jahr – sie machen alles richtig. Diese Jungs sind 20 Jahre alt, aber mit der Denkweise eines Veteranen. Sie sind so jung und trotzdem bereit, die Besten der Welt herauszufordern – das ist großartig für den Sport, aber auch ein bisschen beängstigend für alte Männer wie mich.»