Michele Pirro: Da war Fermin noch nicht auf der Welt!

Ducati-Cheftester Pirro vertritt Marc Marquez
MotoGP-Multi-Weltmeister Marc Marquez muss den Australien-GP auslassen. Nach dem unverschuldetenen Crash mit Aprilia-Pilot Marco Bezzecchi beim Großen Preis von Indonesien mit anschließender Schulter-OP in Madrid wird der überragende Pilot der 2025er-Saison auf Phillip Island und beim anschließenden Malaysia-GP von Michele Pirro vertreten. Denkbar wären auch die Australien-erprobten Ducati-Superbiker gewesen – doch die Herren Bulega, Bautista und Co. sind in Jerez selbst mit dem Finale der seriennahen WM beschäftigt.
Der Italiener kennt die Rennstrecke im Süden Australiens und fuhr auch schon Rennen als GP-Stammpilot auf der herrlich gelegenen Piste. Auf einem MotoGP-Prototyp ist es allerdings eine Premiere. Bei seiner Ankunft im Fahrerlager scherzte der 39-jährige Pirro: «Vorhin habe ich Fermin Aldeguer gesprochen und ihm gesagt, als ich das erste Mal in Übersee gefahren bin – da war er noch gar nicht auf der Welt.»
Fakt ist: Vor 20 Jahren bestritt Pirro als Fixstarter die 125er-WM. Beim Australien-GP auf Phillip Island im Oktober 1995 war Baby Fermin allerdings schon ganze sechs Monate alt.
Pirro zu seinem Auftritt auf der Insel: «Es wird sicher nicht einfach – und es macht einen großen Unterschied, ob man mit Beginn einer Saison in den Zirkus einsteigt, oder erst gegen Ende. Die Stammfahrer haben jetzt 18 volle Events absolviert und sind verschmolzen mit ihren Geräten. Aufwärmphasen mit den Motorrädern gibt es da nicht, es wird von der ersten Runde an voll gefahren. Das Niveau ist wahnsinnig – und Phillip Island ist keine der Teststrecken. Alles wird sich innerhalb einer Sekunde abspielen.»
Dass sich der offizielle und alleinige Testpilot von Ducati Corse bereits seit längerem mit der GP26 beschäftigt, spielt für Pirro am anderen Ende der Welt keine Rolle: «Ich saß zuletzt auf dem Motorrad beim Test in Misano. Dort gibt es auch viel Routine, hier nicht. Es ist sehr interessant für mich und uns, das aktuelle Bike unter Test-Gesichtspunkten auf einer Piste zu bewegen, auf der wir nicht testen – auch aufgrund der Concessions.»
Als seit Bestehen der gültigen Regeln einziger Hersteller im Rang A, darf Pirro auf nur drei definierten Strecken Erprobungen fahren – Australien spielt daher als Teststrecke keine Rolle.
Mehr als das eigene Resultat und die Erkenntnisse zum Motorrad der Nummer 93 zählt für Pirro in Australien der Teamansatz: «Erst werden wir schauen, dass ich klarkomme – aber dann geht es besonders darum, Pecco zu unterstützen. Das ist sehr wichtig für Ducati. Gemeinsam versuchen wir, den Punkt zu finden, der ihn das Bike wieder auf jeder Strecke spüren lässt. So wie es sich für ihn in Japan angefühlt hat, so sollte es idealerweise von jetzt an bis zum Ende des Jahres sein.»