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Vinales-Ersatz Espargaro: Adrenalin bis in die Wolken

Von Thomas Kuttruf
KTM-Pilot Pol Espargaro besichtigte die Strecke mit Moto2-Ass Dani Holgado (li.)

KTM-Pilot Pol Espargaro besichtigte die Strecke mit Moto2-Ass Dani Holgado (li.)

Nach zwei Monaten MotoGP-Abstinenz kehrt Pol Espargaro in KTM-Diensten in den MotoGP-Zirkus zurück. Die Gefühlslage des Vinales-Ersatz bei Tech3 schwankt vor dem FP1 zwischen voller Begeisterung und Einschüchterung.

Die Rolle ist ihm nicht unbekannt: Neben seiner Aufgabe als offizieller KTM-Testfahrer an der Seite von Hall-of-Fame-Mitglied Dani Pedrosa musste Ex-Stammfahrer Pol Espargaro im Verlauf der Saison 2025 bereits zweimal als Ersatz einspringen. Nach Crash und dem Verletzungsaus von Tech3-Pilot Maverick Vinales übernahm Espargaro die RC16 in Bünn auf dem neuen Balaton-Circuit.

Beide Missionen erfüllte der 34-Jährige so gut, dass die Nummer 44 bereits wieder als Vollzeit-Racer im Gespräch war. Doch die Realität ist eine andere: Der Familienvater ist mit seiner Aufgabe als Test- und Ersatzpilot für KTM gut ausgelastet – auch wenn der letzte Einsatz mit der RC16 bereits zwei Monate zurückliegt.

Pol Espargaro gestand vor dem ersten Training auf Phillip Island: «Wenn ich Strecken nennen müsste, die sich nicht gut eignen, um nach einer längeren Pause auf einem MotoGP-Bike auszurücken, dann wären es Mugello – und Phillip Island. Es ist wirklich sehr speziell hier. Auf der einen Seite ist es phantastisch, – auf der anderen ist der Kurs wirklich wild und verlangt dem Piloten absolut alles ab. Du musst eigentlich von der ersten Minute da sein und alles geben – es ist eine Piste, auf der das Adrenalin bis in die Wolken steigt.»

Der Tech3-Ersatzfahrer weiter: «Hier ist es fast unmöglich, das Bike zu 100 Prozent auszuquetschen. Der Fahrer kann hier viel mehr den Unterschied machen. Die Unebenheiten auf der Piste, der Speed, der Wind, Vögel, es ist in der Tat wild. Und bei alledem muss man in der Lage sein, die Reifen richtig zum Arbeiten zu bringen.»

Der Spagat aus der Sicht Espargaros: «Ich sollte meine Erfahrung nutzen, um das hinzubekommen – aber ich muss selber erst wieder in Fahrt kommen! Ich werde den Freitag brauchen, um wieder reinzukommen. Und dann – so hoffe ich – auch hier wieder einen guten Job für das Team und KTM machen zu können.»

Zur Erinnerung: Im Hochsommer war der Katalane weit mehr als ein Ersatz. Platz 9 in Brünn, Platz 8 in Ungarn – vor Vize-Champion Pecco Bagnaia, und das jeweils über die GP-Distanz.

Vor dem Start in das 19. MotoGP-Event des Jahres schilderte der Routinier auch seine Sicht zu den aktuellen Kräfteverhältnissen in der MotoGP. Espargaro: «Es ist auffällig, und auch nicht leicht zu verstehen, dass es Hersteller gibt, bei denen aktuell meist nur ein Pilot in der Lage ist, ganz vorne zu fahren. Dazu zähle ich auch KTM, mit Pedro. Bei Aprilia hat ein Pilot herausgestochen, auch bei Yamaha ist oft nur ein Fahrer richtig schnell – und selbst Ducati hat zum Teil mit VR46 mit mehreren Fahrern zuletzt Probleme gehabt.»

Der Moto2-Weltmeister des Jahres 2013 weiter: «Und dann gibt es aber auch Honda. Da hat es sich umgedreht. Erst war Zarco herausragend, aber mittlerweile sind es die Werksfahrer, die beide ein hohes Tempo gehen. Ich habe dazu auch mit dem Team gesprochen – die Situation in der MotoGP hat sich verändert. Aber ganz gleich  wie es ist – wir müssen uns drauf einstellen.»

Pol Espargaro, der auch in Phillip Island «mit vollem Einsatz wettbewerbsfähig» sein will, ist mit 16 WM-Punkten sogar in Schlagdistanz von Miguel Oliveira – und Weltmeister Jorge Martin. Auch in Malaysia wird der jüngere Bruder von Honda-Testfahrer Aleix Espargaro für KTM in Vertretung für den angeschlagenen Vinales am Start stehen.

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