Toprak Razgatlioglu: So läuft sein Yamaha-Shakedown
Toprak Razgatlioglu (li.) mit Yamahas MotoGP-Chef Paolo Pavesio
Bislang einmal pilotierte Toprak Razgatlioglu in seiner Karriere eine MotoGP-Maschine, das war im April 2023 in Jerez. Der Türke war anschließend verärgert, weil ihm Yamaha die Sitzposition nicht anpassen wollte, damit die Balance des Motorrads nicht stimmte und Toprak deshalb sein Potenzial nicht ausschöpfen konnte.
Razgatlioglu entschied sich damals – zumindest vorläufig – gegen eine MotoGP-Karriere und unterschrieb im Mai 2023 einen Zweijahresvertrag mit BMW für die Superbike-WM 2024 und 2025. Der Rest ist Geschichte: Der inzwischen 29-Jährige gewann in beiden Jahren den Titel und hat mittlerweile 78 Superbike-Siege und 173 Podestplätzen auf seinem Konto.
Bevor am 18. November, am Dienstag nach dem MotoGP-Finale in Jerez, auf gleicher Strecke der erste Wintertest für die Saison 2026 stattfindet und Rookie Toprak erstmals auf seine nächstjährigen Konkurrenten trifft, gibt ihm Yamaha etwas Zeit, um sich an die M1 zu gewöhnen.
Am Sonntag und Montag, 9. und 10. November, hat Yamaha einen Test im MotorLand Aragon anberaumt, es sind trockene Bedingungen und 16 Grad Celsius vorhergesagt.
«Diesen Privattest mit unserem Testteam haben wir schon eine Weile geplant», erzählte Yamahas MotoGP-Chef Paolo Pavesio im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com. «Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung des Motorrads. Gleichzeitig sehen wir das aber als Möglichkeit, um Toprak einen Shakedown zu ermöglichen. Wir haben ihn schon vor einer Weile vermessen, jetzt ist es an der Zeit sicherzustellen, dass er in Valencia den Stress der ergonomischen Anpassungen nicht mehr hat. Er wird voraussichtlich einen halben Tag zum Fahren kommen. Ich würde also nicht von einem Test reden, das möchte ich hiermit klarstellen.»
Superbike-Vizeweltmeister Nicolo Bulega, der in Portimao und Valencia im Ducati-Lenovo-Werksteam für den verletzten Champion Marc Marquez einspringt, hatte drei Stunden oder 35 Runden Zeit, um einen ersten Eindruck vom MotoGP-Bike zu bekommen. «Gerade genug, um mich einigermaßen sicher zu fühlen», wie es der Italiener formulierte.
«Bulega beschrieb genau das, was wir für Toprak planen», hielt Pavesio fest. «Wir hoffen auf gutes Wetter, Priorität hat die Arbeit unserer Testfahrer. Wir werden in den Testplan reingrätschen, damit er eine Session mit der V4 fahren kann. Er muss sich an so viele neue Dinge gewöhnen, da müssen wir ihn nicht auch noch verwirren, in dem wir ihn zwei verschiedene Motorräder fahren lassen. Wenn wir unsere Ziele erreichen, kommt 2026 der V4 zum Einsatz.»










