Zarco (7.) vor Bagnaia: Hauptsache nicht gestürzt!

Von Bernhard M. Höhne
Bester Honda-Pilot in Portimao: Johann Zarco fuhr auf Platz 7

Bester Honda-Pilot in Portimao: Johann Zarco fuhr auf Platz 7

LCR-Pilot Johann Zarco findet auf seiner neuen Honda langsam wieder in die Spur. Trotz aller Schwierigkeiten: Der siebte Platz beim MotoGP-Sprintrennen in Portimao war nur ein Zwischenschritt zu einem größeren Ziel.

«Wenn wir alles richtig hinbekommen, dann ist unser Motorrad gut genug, um in den Top 5 zu kämpfen», hatte Johann Zarco im Vorfeld des MotoGP-Events in Portimao festgestellt. Der Franzose, der monatelang das Gesicht des Aufschwungs im Hause Honda war, sucht seit dem Rennwochenende in Aragon nach der Form der frühen Saison 2025.

Im Rahmen der Sepang-Rennen verriet er, dass ihm noch das Gefühl für die runderneuerte RC213V fehle und er seinen Fahrstil weiter adaptieren müsse, um die Probleme mit dem Motorrad zu lösen und das volle Potenzial des Honda-Prototyps in Gänze nutzen zu können.

Zu den angekündigten Top 5 fehlten dem Fahrer im Sprintrennen am Samstag in Portimao zwei Plätze und 2,9 Sekunden. Im Qualifikationstraining hatte es, nach dem direkten Einzug ins Q2, für Startplatz 6 gereicht: «Wir wären gern aus der ersten Startreihe gestartet, aber der sechste Platz ist leistungsgerecht. Für mehr fehlt uns noch etwas.»

Damit war der LCR-Pilot dennoch bestplatzierter Pilot auf einer Honda, sowohl in der Startaufstellung als auch beim Fallen der Zielflagge im Sprint. Der siebte Rang im Samstagsrennen wurde, so der 35-Jährige, mehr durch die Schwäche seiner Gegner als durch die eigene Stärke begünstigt. Sinnbildlich dafür das finale Überholmanöver wenige Meter vor der Ziellinie, das Fermin Aldeguer und Zarco kurz noch vor Francesco Bagnaia platzierte.

Wenige Kurven vorher hatte Zarco seinen siebten Platz an Aldeguer abgeben müssen: «Mein Gefühl auf dem Motorrad war nicht gut genug, um an Pecco vorbeizugehen und ihm davonzufahren, und deshalb ist Aldeguer an mir vorbeigekommen. Zum Schluss hatte Bagnaia aber Probleme mit dem Hinterreifen und nur deshalb konnten Fermin und ich ihn innerhalb weniger Meter passieren.»

Der Suzuka-Langstrecken-Sieger zog dennoch ein positives Fazit des Samstags in Portugal: «Ich habe in einem Sprintrennen wieder Punkte sammeln können! Das macht es zu einem gelungenen Samstag.»

Der zweifache Moto2-Weltmeister konnte dabei auf die jüngte Ausbaustufe seines japanischen Arbeitsgerätes vertrauen. Anders als am Freitag, an dem er streckenweise auf eine ältere Evolutionsstufe zurückgriff. Probleme bei der Umstellung zwischen den Motorrädern habe dies jedoch nicht nach sich gezogen. Das Wichtigste sei gewesen, mehr Vertrauen in die neue Honda zu fassen: «Entscheidend war, mit dem neuen Motorrad nicht zu stürzen. Und seit mir das gelingt, fühle ich mich sicherer darauf.»

Dieses Vertrauen müsse sich in guten Ergebnissen niederschlagen, um das zu Saisonbeginn ausgerufene Ziel, nach Saisonende innerhalb der Top-10 der WM-Wertung zu landen, zu erreichen: «Die Rennen in Asien selbst waren genauso hart für uns, wie immer wieder, Angst zu haben, zu stürzen. Seit dem Rennwochenende in Malaysia haben wir diese Angst besiegt und jetzt kann ich die ersten 10 Plätze angreifen, um meinen Worten von vor der Saison Taten folgen zu lassen.»

Derzeit liegt der LCR-Fahrer in der WM-Wertung auf Rang 11, 9 Punkte hinter Australien-Sieger Raul Fernandez. Dieser muss den Grand Prix am Sonntag an der Algarve verletzungsbedingt auslassen. Perfekte Voraussetzungen für Zarco, sich vor dem finalen MotoGP-Wochenende in Valencia in eine bessere WM-Position zu bringen.

Ergebnisse MotoGP Portimao, Sprint (8. November):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:50,075 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,120 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,517
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,276
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +6,088
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +8,864
7. Johann Zarco (F), Honda, +8,886
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +8,898
9. Brad Binder (ZA), KTM, +9,052
10. Pol Espargaro (E), KTM, +10,121
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +10,290
12. Luca Marini (I), Honda, +12,016
13. Enea Bastianini (I), KTM, +13,469
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +13,900
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +14,520
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +15,289
17. Alex Rins (E), Yamaha, +22,861
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +25,456
– Nicolo Bulega (I), Ducati, 8 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 8 Runden zurück
– Somkiat Chantra (T), 9 Runden zurück

WM-Stand nach 41 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 425. 3. Bezzecchi 298. 4. Bagnaia 288. 5. Acosta 269. 6. Di Giannantonio 231. 7. Morbidelli 227. 8. Aldeguer 190. 9. Quartararo 188. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 137. 12. Binder 134. 13. Marini 128. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 79. 17. Vinales 72. 18. Miller 68. 19. Rins 63. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. A. Espargaro 0. 28. Michele Pirro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 720 Punkte. 2. Aprilia 362. 3. KTM 334. 4. Honda 269. 5. Yamaha 227.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 833 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 615. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 458. 4. Red Bull KTM Factory Racing 403. 5. Aprilia Racing 340. 6. Monster Energy Yamaha 251. 7. Trackhouse MotoGP Team 225. 8. Honda HRC Castrol Team 221. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 201. 10. LCR Honda 144. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 107.

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