Aldeguer nach Aufholjagd: «Keine Ahnung, wo ich war!»

Von Thomas Kuttruf
Rookie Fermin Aldeguer kämpfte sich an großen Namen wie Pecco Bagnaia vorbei auf Rang 6

Rookie Fermin Aldeguer kämpfte sich an großen Namen wie Pecco Bagnaia vorbei auf Rang 6

Gresini-Pilot Fermin Aldeguer bewies auch in Portugal seinen Status als bester MotoGP-Rookie. Aldeguer legte sich mit großen Namen an und feierte als Sechster ein starkes Sprint-Debüt auf der Piste von Portimao.

Fermin Aldeguer hat sich in der MotoGP bereits mehr als etabliert. Dem jüngsten Piloten der Königsklasse gelang – in Gegensatz zu Kumpel Pedro Acosta – bereits in der ersten Saison mit dem Sieg in Mandalika der ganz große Durchbruch.

Dass Aldeguer auch in Portimao den direkten Weg ins Q2 gefunden hatte, war daher keine große Überraschung. In der wichtigen Session am Samstagmorgen lief es dem jungen Spanier aber nicht so locker von der Hand – als Elfter fand sich die Nummer 54 nun exakt in der Mitte des Felds wieder.

Über die kurze 12-Runden-Distanz verblüffte Aldeguer mit einem cleveren, vor allem aber superschnellen Rennen. Zwei Runden hielt er auf Platz 11 die Stellung und ging dann in den Offensiv-Modus. Nach Luca Marini, war Pol Espargaro dran, es folgte der stürmisch gestartete Brad Binder.

Als sich der Sprint dem Ende näherte, waren noch die beiden Großmeister Johann Zarco und Pecco Bagnaia fällig. Auf den letzten Metern ging es wild zu. Während an der Spitze drei Piloten ums Podest stritten, prügelten sich hinter Quartararo und Di Giannantonio gleich vier Fahrer inklusive Aldeguer um Rang 6. Als gäbe es kein Morgen beschleunigte das Quartett in Richtung Zielstrich. Aldeguer, Zarco und Bagnaia waren an der Linie nur durch Tausendstel getrennt – alle Drei hatten 8,8 Sekunden Rückstand auf Sieger Alex Marquez. Brad Binder als Neunter lief mit einem weiteren Zehntel als Neunter für den letzten WM-Punkt ein.

Aldeguer, der den Sprint zur Flagge gewonnen hatte und 0,022 sec vor Johann Zarco abgewunken wurde: «Die letzte Runde war super und sehr lustig, natürlich auch, weil ich am Ende vorne war. Die Manöver schon vorher gegen Pecco und Johann waren sehr eng. Aber ich wusste, dass meine Stärke in der letzten Kurve ist, also habe ich mich so gut es geht positioniert und danach wusste ich nichts mehr. Ich sah Zarco noch links aus dem Augenwinkel, aber wo ich im Ziel war – keine Ahnung.»

Nach der Freude über das Finish kommentierte Aldeguer auch den Tiefpunkt des Tages, das Q2: «Ich kann nur vermuten, woran es lag, aber es war mir nicht möglich, die Reifen bei den Zeitattacken voll zu nutzen. Wir hatten sehr viel probiert, um für die Rennen die richtige Wahl zu treffen. Vermutlich hat einfach die Kombination mit dem weichen Vorderreifen nicht so gut gepasst – im Sprint habe ich jedenfalls die härtere Variante genutzt.»

Der Pilot aus Murcia, der Portimao zu seinen Lieblingspisten zählt, hofft jetzt auf den Großen Preis. «Mit dem mittleren Hinterreifen, den beim GP wohl die meisten nutzen werden, habe ich jedenfalls auch ein sehr gutes Gefühl. Damit war ich am Freitag praktisch gleich schnell wie heute im Sprint. Es ist immer schwer, in der MotoGP nach vorne zu kommen – aber ich bin zuversichtlich!»

Sieg für Alex Marquez – Platz 6 für den Rookie. Ein weiterer blendender Tag für Gresini Racing um Nadia Padovani.

Ergebnisse MotoGP Portimao, Sprint (8. November):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:50,075 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,120 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,517
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,276
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +6,088
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +8,864
7. Johann Zarco (F), Honda, +8,886
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +8,898
9. Brad Binder (ZA), KTM, +9,052
10. Pol Espargaro (E), KTM, +10,121
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +10,290
12. Luca Marini (I), Honda, +12,016
13. Enea Bastianini (I), KTM, +13,469
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +13,900
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +14,520
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +15,289
17. Alex Rins (E), Yamaha, +22,861
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +25,456
– Nicolo Bulega (I), Ducati, 8 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 8 Runden zurück
– Somkiat Chantra (T), 9 Runden zurück

WM-Stand nach 41 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 425. 3. Bezzecchi 298. 4. Bagnaia 288. 5. Acosta 269. 6. Di Giannantonio 231. 7. Morbidelli 227. 8. Aldeguer 190. 9. Quartararo 188. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 137. 12. Binder 134. 13. Marini 128. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 79. 17. Vinales 72. 18. Miller 68. 19. Rins 63. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. A. Espargaro 0. 28. Michele Pirro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 720 Punkte. 2. Aprilia 362. 3. KTM 334. 4. Honda 269. 5. Yamaha 227.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 833 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 615. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 458. 4. Red Bull KTM Factory Racing 403. 5. Aprilia Racing 340. 6. Monster Energy Yamaha 251. 7. Trackhouse MotoGP Team 225. 8. Honda HRC Castrol Team 221. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 201. 10. LCR Honda 144. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 107.

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