Andrea Dovizioso: «Wir waren zum Risiko gezwungen»

Meteorologie ist womöglich eine Wissenschaft, die den MotoGP-Fahrern zum Studium empfohlen werden sollte – das grosse Thema war heute in Jerez die Temperatur des Asphalts, der Faktor, der über die Reifen bestimmt. Aber noch mehr interessierte die vorhergesagte Temperatur für morgen und für die Tageszeit des Rennstarts um 14 Uhr. Ein starker, unerwarteter Regenschauer am späten Nachmittag senkte die Temperaturen – aber ohne Gnade werden sie morgen erneut steigen.

Das wird das Problem sein, das es zu meistern gilt, die Konditionen werden die Strategien diktieren. «Der harte Reifen ist zu weich», sagt Andrea Dovizioso, der von Startplatz 9 in den Spanien-GP gehen wird. «Während des freien vierten Trainings war deshalb fast jeder eine Sekunde langsamer. Wenn die Temperaturen für morgen so bleiben, wird das Problem nicht das Tempo sein, sondern wie lange wir einen anständigen Rhythmus fahren können.»

Wer dem Gummi besser Sorge tragen kann, wird  das Rennen gewinnen.

Auch wenn das Problem in Andalusien ziemlich akut ist, Jerez ist nicht die einzige Strecke, auf der sich die Fahrer über die Reifen beschweren. Mehr noch: Die Reifen sind zum Thema geworden, über das die Fahrer am meisten sprechen. Sie haben auch am Freitag in der Sicherheits-Kommission darüber gesprochen. «Wir wollen eine eine breitere Auswahl an Optionen», erzählt Dovizioso. «Nicht nur zwei, die sich am Ende oft als nur eine herausstellen, weil die härtere Variante oft unbrauchbar ist.»

Die Auswirkung zeigte sich deutlich im Qualifying. «Wir waren gezwungen, mit einem neuen Reifen alles in einer Runde zu riskieren.» Nicht wenige Fahrer stürzten, alle auf dieselbe Art – sie haben die Front verloren.