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Roger Burnett: «Verstehe die Honda-Manager nicht»

Von Günther Wiesinger
Der ehemalige Rothmans-Honda-500-Werksfahrer Roger Burnett versteht nicht, warum die Honda-Bosse einen Spitzenfahrer wie Stefan Bradl zu Yamaha abwandern lassen.

«Ich verstehe die Honda-Manager nicht», erklärte der ehemalige Rothmans-Honda-500-Werksfahrer Roger Burnett in Brünn. «Warum haben sie ihn zu Yamaha gehen lassen? So einen schnellen Topfahrer, erst 24 Jahre alt, mit einem so sanften Fahrstil. Und dazu ist er noch ein absolut netter Kerl.»

Burnett war nach seiner GP-Karriere Manager von Fahrern wie Neil Hodgson, James Toseland und ist jetzt für die Karriere von Danny Kent verantwortlich. «Dazu ist Stefan der einzige Fahrer in der Geschichte, der in den letzten vier Jahren einen WM-Titel von Marc Márquez verhindert hat. Er hat dem Spanier 2011 in der Moto2 das Leben schwer gemacht. Durch diese Niederlage ist Marc reifer geworden...»

«Vielleicht muss Stefan manchmal ein bisschen mehr riskieren», räumt Burnett ein. «Aber er ist ein Fahrer mit unglaublicher Finesse, höchste Qualität, das sehe ich jedes Mal, wenn ich auf der Strecke zuschaue. Seine Balance auf dem Motorrad ist einmalig. Ein fantastischer Rennfahrer. Er ist der erste MotoGP-Fahrer gewesen, der mit der Schulter am Asphalt gestreift hat. Ich verstehe nicht, warum HRC lieber Jack Miller haben wollte als Stefan. Ist Jack in der Lage, ein MotoGP-Bike am Limit zu fahren? Kann er mit so einem Gerät sofort in den Top-Ten mitfahren, ohne Moto2-Erfahrung. Ich zweifle daran. Die Forward-Yamaha-Truppe kann sich ins Fäustchen lachen. Durch die Verpflichtung von Stefan ist der Wert dieses Rennstalls sprunghaft angestiegen. Stefan kann 2015 mit der Open-Yamaha sicher ähnlich gut abschneiden wie Aleix Espargaró in dieser Saison.»

Ex-Honda-Werksfahrer Roger Burnett redete sich richtig in Rage. «Ich kann mir vorstellen, dass Stefan nicht begeistert war, wenn bei HRC und LCR dauernd irgendwelche andere Fahrerkandidaten ins Spiel gebracht wurden. Allein die Idee, dass Cal Crutchlow besser sein könnte als Stefan, wäre für mich eine Beleidigung.»

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