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Pol Espargaró/Rang 3: «Habe Wettkampfstress vermisst»

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró am ersten Sepang-Testtag auf der Tech3-Yamaha

Pol Espargaró am ersten Sepang-Testtag auf der Tech3-Yamaha

Der spanische Tech3-Yamaha-Pilot Pol Espargaró ist mit Platz 3 hinter Rossi und Lorenzo bisher die Überraschung des erstes Tages beim Sepang-Test. Er will 2015 zum Kreis der Top-5 aufschliessen.

Pol Espargaró erkämpfte beim Sepang-GP im Oktober 2014 unter starken Schmerzen den sechsten Rang. Er war damals am Samstag schwer gestürzt und konnte sich nur mit Krücken fortbewegen.

Auch am ersten Testtag in Sepang legte der Yamaha-Factory-Pilot aus dem Tech3-Yamaha-Team von Hervé Poncharal mächtig los. Um 13 Uhr lag er an zweiter Stelle hinter Rossi, um 14 Uhr fiel er an die Position 3 zurück. Rückstand auf Rossi: 0,550 sec.

Der Zwei-Jahres-Vertrag beim Yamaha Factory Racing des Moto2-Weltmeisters von 2013 endet nach dieser Saison, Pol könnte sich bei konstanten Topleistungen zu einem heissen Kandidaten auf dem Transfermarkt entwickeln. Denn die Stars haben alle Verträge bis Ende 2016: Rossi, Lorenzo, Márquez, Pedrosa, Dovizioso und Iannone, dazu die Suzuki-Stars Aleix Espargaró und Maverick Vinales.

«Ich habe mir im Winter eine kurze Phase der Entspannung gegönnt, aber nach kurzer Zeit habe ich mit meinem üblichen Trainingsprogramm begonnen», erzählte der letztjährige WM-Sechste. «Jetzt war ich richtig gierig und hungrig auf den ersten Test. Der Wettkampfstress und der Wettbewerb sind etwas, was wir Fahrer in den Wintermonaten vermissen. Wenn wir keine Rennen bestreiten, läuft das Leben so viel langsamer ab.»

«Ich bin optimistisch, was die kommende Saison betrifft», ergänzte Pol Espargaró, der mit seinem Bruder Aleix in der Steueroase in Andorra lebt. «Ich habe jetzt jene Erfahrung, die mir vor einem Jahr als MotoGP-Rookie noch gefehlt hat. Diese Routine ist jetzt der Schlüssel zum Erfolg auf der Rennstrecke. Für einen Fahrer ist es sehr wichtig, dass er sein Motorrad kennt, das Team, er muss Referenzpunkte haben und verstehen, wie er zusammen mit der Crew das Motorrad verbessern kann. Wir haben also jetzt ein paar Vorteile gegenüber 2014. Aber wenn man die grossen Vier anschaut, dann bleibt immer noch viel Spielraum für Verbesserungen. Wir müssen mit unserer 2015-Yamaha YZR-M1, die ich bereits in Valencia gefahren bin, die richtige Richtung einschlagen. Dazu muss ich an mir selbst arbeiten, denn ich fühle mich auf dem Motorrad immer noch ein bisschen zu aggressiv. Die Yamaha verlangt einen sanften Fahrstil, wenn du das Maximum aus ihr herausquetschen willst. Aber in diesem Bereich werde ich mich in diesem Jahr sicher verbessern. Ich möchte näher an die vier oder fünf Spitzenfahrer heranrücken. Mein Minimalziel heisst, ich will zumindest so abschneiden wie im Vorjahr, also unter den Top-6 der Gesamtwertung. Aber natürlich würde ich lieber weiter nach vorne kommen. Ich mache mir aber keine Illusionen. Die Konkurrenz ist stärker geworden, es wird harte Fights geben.

Die Testzeiten in Sepang (4. Februar) um 14 Uhr Ortszeit

1. Valentino Rossi (I), Yamaha 2:00,380
2. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 2:00,521
3. Pol Espargaró (E), Yamaha), 2:00,930.
4. Marc Márquez (E), Honda, 2:01,010
5. Dani Pedrosa (E), Honda, 2:01,139
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 2:01,289
Ferner:
16. Stefan Bradl (D), Yamaha, 2:02,723

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