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Maverick Vinales (Suzuki): «Ich habe mehr erwartet»

Von Günther Wiesinger
Maverick Vinales kam an Dani Pedrosa nie vorbei

Maverick Vinales kam an Dani Pedrosa nie vorbei

Suzuki-Werkspilot Maverick Vinales ärgerte sich, weil er an Dani Pedrosa im Rennen nicht vorbei kam. «Aber wenn ich dann Rossi gejagt hätte, wäre ich vielleicht runtergefallen», grinste er.

Maverick Vinales erfüllte die Erwartungen von Suzuki im Rennen nicht ganz, denn er galt sogar als Podestkandidat. Mit 15,4 Sekunden Rückstand landete der Moto3-Weltmeister von 2013 schliesslich an sechster Stelle, nur 1,4 Sekunden büsste der Ausnahmekönner auf die Repsol-Honda von Dani Pedrosa ein.

Vor einem Jahr wäre Maverick noch froh gewesen, wenn er bis zum Finish eines WM-Laufs gegen Pedrosa fighten hätte können. Jetzt befriedigt ihn so ein Ergebnis nicht mehr.

«Immerhin konnte ich das ganze Rennen über mit einer Werks-Honda mithalten. Aber ich habe mich auf dem Motorrad nicht so wohl gefühlt wie in der vergangenen Tagen. Ich weiss nicht warum, der Grip war jedenfalls gering... Es gab kein Problem beim Beschleunigen, aber beim Bremsen. Ich bin arg geslidet, deshalb war es mühsam, den nötigen Kurvenspeed zu finden. Aber für mich war das mein bestes MotoGP-Weekend bisher. Ich habe wegen Dani mindestens 4 oder 5 Sekunden verloren, also ist mein Rückstand wirklich überschaubar. Das war wirklich ein gutes Ergebnis für uns. Jetzt hoffe ich, dass Suzuki das nächste Upgrade bringt, damit wir noch einen Schritt nach vorne machen können. Und ich selber werde daheim mehr trainieren als je zuvor, denn ich will mich auch selber verbessern.»

Was wünscht sich Maverick noch von Suzuki? «Nicht viel. Ein bisschen mehr Grip, damit es mir leichter fällt, die guten Linien zu fahren. Wenn du den Kurvenspeed halten kannst, kommen die Zeiten locker und leicht. Aber ich musste mich beim Bremsen so abrackern, dass das Hinterrad wild geslidet ist. Leider konnte ich Dani nicht überholen, das war wirklich schwierig. Nach Runde 10 liessen die Reifen nach, danach war es so schwierig, die Pace zu halten. Ich bin das ganze Wochenende nie 1:55,6 min gefahren, im Rennen ist es mir gelungen. Das ist eigentlich unverständlich. Wir müssen das analysieren. Ich werde alles tun, um die Suzuki ganz an die Spitze zu bringen.»

Gegen Dani Pedrosa war kein Kraut gewachsen? «Nein, ich hatte keine Chance, ihn zu überholen. Wenn ich eine Chance gesehen hätte, hätte ich meine Augen zugemacht und ihn attackiert... Er hat mich fast das halbe Rennen hindurch aufgehalten. Er ist mir beim Beschleunigen immer davon gefahren. Ich habe mich bemüht, in den ganz schnellen Kurven Boden gutzumachen. Aber ich hatte in den Kurven 6 und 10 viel Mühe, da hatte die Honda mehr Grip.»

Vinales fuhr mit dem 2015-Chassis, Aleix Espargaró mit der 2016-Version. «Für mich ist das alte Chassis das bessere Paket. Aber ich werde das neue in Argentinien noch einmal probieren. Wir dürfen uns nicht beschweren. Unser Ziel ist es, in den Top-6 mitzumischen; das ist uns heute gelungen. Aber nach Platz 3 im Qualifying und nach dem guten Warm-up habe ich mehr erwartet. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Ich habe viel Vertrauen in Suzuki. Sie werden sicher bald weitere Verbesserungen liefern. Immerhin: Wenn ich hinter den Topfahrern fahre, habe ich das Gefühl, ich kann genauso schnell fahren wie sie.»

Was wäre passiert, wenn Maverick frühzeitig an Dani vorbei gekommen wäre? Vinales: «Dann hätte ich entweder die Spitzengruppe eingeholt. Oder ich wäre gecrasht. Wenn ich Valentino vor mir gesehen hätte, hätte ich ihn einfangen wollen. Dann wäre ich womöglich runtergefallen.»

«In Argentinien haben wir 2015 gut abgeschnitten. Das baut mich auf. Ausserdem habe ich hier viel Selbstvertrauen gewonnen», versicherte der Spanier.

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