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MotoGP: Starke Hinweise auf BMW-Einstieg für 2012

Von Günther Wiesinger
Damian Cudlin auf der Suter-BMW

Damian Cudlin auf der Suter-BMW

Für 2012 wird der Hubraum in der MotoGP-WM auf 1000 ccm erhöht. BMW kann sich nicht mehr lange vor der Königsklasse drücken.

Vor einer Woche wurde in Jerez erstmals die Suter-MotoGP-Maschine mit dem Motor der BMW S 1000 RR getestet. Als Testfahrer traten [*Person Carmelo Morales*] und [*Person Damian Cudlin*] auf. Denn für die Saison 2012 wird in der MotoGP-Klasse der Hubraum von 800 auf 1000 ccm erhöht, und die Kundenteams können dann seriennahe Superbike-Triebwerke (maximale Bohrung 81 mm) einsetzen.

Da das 1000-ccm-Triebwerk von BMW zu den schlagkräftigsten in der Superbike-Szene zählt und das deutsche Motorradwerk bereits seit einigen Jahren mit einem Einstieg in die MotoGP-Kategorie liebäugelt, wird BMW immer wieder mit der Königsklasse in Zusammenhang gebracht.

Seit fünf Jahren gab es mehrmals Absichtserklärungen und einmal sogar eine verbindliche Zusage zwischen dem damaligen BMW-Motorradchef Dr. Herbert Diess und Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta. BMW versprach damals die MotoGP-Teilnahme für 2007 – das war der Beginn der 800-ccm-Ära.

Doch die Bayern schwenkten dann Richtung Superbike-WM um. Ein Schritt, der inzwischen firmenintern stark in Frage gestellt wird. Erstens wurden strategische Fehler gemacht, zweitens wurde mit Troy Corser und Ruben Xaus die falsche Fahrerpaarung verpflichtet, zwei Podestplätze in zwei Jahren sind eine armselige Ausbeute im Vergleich zu Aprilia, die mit einem V4-Konzept einstiegen und mit Max Biaggi bereits im zweiten Jahr (2010) Weltmeister wurden.

Im Herbst 2010 wurde die Hierarchie bei BMW Motorrad umgekrempelt. Der umstrittene Motorsport-Direktor Bertl Hauser musste dem besonnenen Bernhard Gobmeier Platz machen, Teammanager Davide Tardozzi (er kam von Ducati) wurde in die Wüste geschickt. Zwischen diesem Duo und Sepp Meier sowie Sepp Hofmann, den Besitzern von alpha Racing in Stephanskirchen (diese Firma ist für die Superbike-WM-Einsätze von BMW zuständig), war es häufig zu Kompetenzstreitigkeiten gekommen.

Unter dem neuen Regime wird auch das Thema MotoGP-WM neu diskutiert. Alle Experten erwarten einen werksseitigen Einstieg von BMW, spätestens für die Saison 2013. Bis dahin könnten mit dem Suter-Projekt wertvolle Erfahrungen gewonnen werden. Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, bei alpha Racing in Stephanskirchen sei bereits mit entsprechenden Studien und Konzepten begonnen worden.

Natürlich dementiert BMW bisher alle MotoGP-Pläne. Aber inzwischen sind die Töne wesentlich leiser geworden als noch im Februar 2010. «Es gibt keine offiziellen Aktivitäten», betont BMW-Motorsport-Direktor Bernhard Gobmeier.

Warum viele Anzeichen auf einen MotoGP-Einstieg von BMW hindeuten und wie der erste Funktionstest in Jerez verlaufen ist, warum die Rennchefs von Yamaha, Honda und Ducati ein Mitmachen von BMW begrüssen würden, lesen Sie in der neuen Motorsport-Wochenzeitschrift SPEEDWEEK. Ausgabe Nr. 49/2010 jetzt für € 2,– (SFr. 3.50) im Zeitschriftenhandel erhältlich.

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