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Ben Watson über Kawasaki, Febvre und sein Heimrennen

Von Adam Wheeler
Ben Watson fuhr eine solide Vorsaison

Ben Watson fuhr eine solide Vorsaison

Beim Werksauftritt von Kawasaki in der Motocross-WM MXGP 2022 ist vieles neu. Als Teamkollege von Romain Febrve wurde der Brite Ben Watson verpflichtet, der seine zweite Saison in der Top-Kategorie absolvieren wird.

Kawasaki hat mit dem Ice One-Team von Ex-Formel-1-Star Kimi Räikkönen einen neuen Partner für die 450er-Klasse der Motocross-Weltmeisterschaft gefunden. Neben Romain Febrve wird Ben Watson in der MXGP 2022 eine zweite KX450F fahren.

Watson wechselte vom Yamaha-Werksteam zum neu formierten Kawasaki-Team und ist einer der wenigen hochkarätigen Fahrerwechsel für die Saison 2022. Der 24-jährige MX2-Grand-Prix-Sieger ist noch relativ frisch in der Königsklasse und muss sich nun an ein neues Umfeld und ein neues Motorrad anpassen.

Seine Rookie-Saison in der MXGP 2021 verlief gemischt. Starke Top-10-Ergebnisse wechselten sich mit mäßigen Platzierungen ab. Der Brite, in diesem Jahr der einzige Teilnehmer aus seinem Land, wurde schnell aus dem bLUCru-Programm von Yamaha entfernt. Im Kawasaki-Team des ehemaligen F1-Stars Kimi Räikkönen ist sein Kumpel und Trainingspartner Romain Febvre sein Teamkollege. Der Deal wurde spät im Dezember bestätigt – wenig Zeit zur Gewöhnung an das neue Umfeld.

«Ich bin die ersten vier Wochen nur das Serienmotorrad mit einem Serienmotor und der werkseitigen KYB-Federung gefahren», verriet Watson, als er nach den Unterschieden zwischen der YZ450F und dem KX450F gefragt wurde. «An den ersten Tagen war es schwierig, die Motorräder direkt miteinander zu vergleichen, aber mir gefiel die Leistung des Serienmotors und die Art und Weise, wie er ausgelegt war. Die Yamaha war ein sehr starkes Motorrad und ich hatte keine Probleme mit der Leistung. Allerdings war die Leistung nicht dort, wo ich sie haben wollte. Es war schön, die Unterschiede zu bemerken. Die vollwertige KX450F unterscheidet sich nicht radikal von dem, was ich erwartet hatte. Der größte Faktor für mich ist der komplette Neuanfang: Das Team, das Motorrad, der Weg zur Arbeit, sogar die Farbe. Ich genieße die Abwechslung. Ich denke, viele Motorräder auf diesem Niveau sind ausgezeichnet.»

Watson wird präziser. «Die Kraftbetonung liegt an einer anderen Stelle, und ich weiß, dass dies vom Fahrer abhängt. Wenn man ein Typ ist, der nicht viel schalten möchte und nur Gas geben und Kraft haben möchte, wird man mit der Kawasaki Freude haben. Ich liebe das Bike im Moment, weil sie überall Power hat.»

Ice One ist Watsons viertes GP-Team seit Beginn seiner Karriere im Jahr 2015.

«Für mich ist es eine ganz andere Situation», gab der Brite zu. «Ich war vier Jahre in der Yamaha-Familie und habe alle Beteiligten kennengelernt. Sogar in der MX2 verbrachten wir Zeit mit den MXGP-Jungs und machten gemeinsam das Fotoshooting vor der Saison. Das war also eine große Veränderung. Hinzu kommt, dass das Team neu bei Kawasaki ist und ich neu im Team als auch bei Kawasaki. Ich beginne zu lernen, wie man arbeitet. Antti hat eine starke Position und erledigt so viel Arbeit wie in anderen Teams von drei Personen. Ich gewöhne mich an alles.»

Eine Neuerung bei Ice One ist die Verpflichtung des ehemaligen GP-Siegers und Vizeweltmeisters Kevin Strijbos als Trainer.

«Kevin hat sich gerade von einer langen Karriere zurückgezogen. Er hat so viel Erfahrung und weiß, was es braucht, um in verschiedenen Szenarien auf höchstem Niveau sein zu können. Er hat mit Leuten zusammengearbeitet, mit denen er vielleicht nicht klarkam, aber mit denen umgehen musste. Kevin ist nicht nur ein Trainer, sondern er ist ein guter Freund geworden, und das ist wichtig, denn man hat harte und schlimme Tage», sagte Watson. «Er ist keiner von diesen Typen, die am Streckenrand stehen und dir sagen, dass du hier schalten und dort landen sollst. Er stellt Pläne auf und nimmt dir die Zweifel. Ich kann ihm vertrauen, wenn es darum geht, wie viel ich tun und fahren soll.»

Ein bekannter Aspekt für Watson ist die Zusammenarbeit mit Febvre. Das Duo trainierte zusammen, als sie bei Yamaha Markenkollegen waren, und sie teilten sich Jack Vimond als Trainer und Mentor. Jetzt sind sie Teamkollegen und potenzielle Rivalen.

«Wir hatten immer ein gutes Verhältnis», betonte Watson. «Wir kommen gut zurecht. In der Vergangenheit haben wir zusammen trainiert, aber nicht mit nach einem strengen Plan. Wir trafen uns zum Radfahren oder Crossen. Jetzt sind wir erstmals im selben Team sind und haben dieselbe Unterstützung. Kevin kümmert sich um alles, wir verwenden dasselbe System, um unsere Trainingsergebnisse hochzuladen. Wir teilen unsere Daten und halten uns auf dem Laufenden. Das Training macht sicher mehr Spaß, sobald Romain wieder mitmachen kann. Er ist nicht nur ein Top-Fahrer, sondern auch jemand, von dem ich das Gefühl habe, etwas lernen zu können.»

Beim Vorbereitungsrennen auf Sardinien erreichte Watson bereits einen Platz unter den ersten vier. Starke Leistungen zeigte er auch in Laccapelle und Hawkstone. Sein MXGP-Debüt mit Kawasaki absolviert er bei seinem Heimrennen in Matterley Basin am 20. Februar.

«Der britische GP ist immer gut, aber wir hatten aufgrund der Covid-Beschränkungen zuletzt nicht die gleiche Atmosphäre wie früher. Ich weiß nicht, wie es dieses Mal sein wird … aber vor heimischem Publikum Rennen zu fahren, ist großartig», grübelte der Lokalmatador. «Der erste GP ist immer etwas seltsam, weil man nicht weiß, was einen erwartet oder wie das Niveau sein wird. In diesem Jahr wird es für mich ein noch größeres Rätsel sein. Aber ich mag es, in dieser Drucksituation zu sein. Das Heimrennen wird etwas von dem Glanz nehmen, dass es das erste mit dem Team ist. Ich werde mich voll konzentrieren und die Unterstützung genießen können; selbst in den Trainings pushen dich die Fans.»

Sollte Watson in Matterley Basin auf der KX450F triumphieren, ist er erst der achte GP-Sieger mit Kawasaki seit 2010 nach den Pourcel-Brüdern Sebastien und Christophe, Gautier Paulin, Ryan Villopoto, Eli Tomac, Clement Desalle und Febvre. Und er würde erst der zweite Brite in der Viertakt-Ära sein, seit Billy Mackenzie den GP von Japan 2007 gewann.

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