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Tom Koch (KTM) verärgert: «Wurde zweimal abgeräumt»

Von Marian Groß
Wurde für starke Leistungen kaum belohnt: Tom Koch

Wurde für starke Leistungen kaum belohnt: Tom Koch

KTM-Kosak-Pilot Tom Koch fuhr in Pietramurata, nördlich des Gardasees, zwei starke MXGP-Rennen. Der Samstag verlief ohne Probleme, am Rennsonntag sollte das Pech an seinen Fersen kleben.

Tom Koch hatte in Pietramurata vom Speed her ein gutes Wochenende, das vom Ergebnis aber nur schwach belohnt wurde. Selten gibt es in der Motocross-WM Rennläufe, bei denen der Start mit der Maximalzahl von 40 Fahrern gefüllt ist. In Italien war es mal wieder soweit und genau bei dieser Masse an Fahrern und dem Fakt, dass die Strecke nördlich des Gardasees keine Überholorgien zulässt, muss man Kochs Leistung hervorheben.

Das Zeittraining der Wildcard-Piloten lief für den Thüringer mit Platz 1 perfekt und auch im anschließenden Qualifikationslauf kämpfte er sich ordentlich nach vorn und sorgte mit Rang 14 für eine gute Ausgangsbasis für den Sonntag.

Bereits beim ersten Start kam es zum Weltspitzen-Kracher: Jeffrey Herlings (KTM), Jeremy Seewer (Yamaha) und Romain Febvre (Kawasaki) stürzten als potenzielle GP-Sieger schon in der ersten Kurve, direkt daneben lagen Koch und Brent van Doninck (Honda) am Boden. Alle fünf hatten damit im Rennen reichlich Arbeit vor sich.

«Ich bin gut vom Gatter gekommen, aber in Brent van Donincks liegendes Motorrad gefahren. Das Ganze hat mir von Anfang an das Rennen zerstört, weil ich quasi vom letzten Platz nach vorne fahren musste», erklärte der Wormstedter im Gespräch mit SPEEDWEEK.com geknickt. «Beim Überholen habe ich mich dann an den Leuten etwas selbst aufgehalten, das hat mir den Rhythmus genommen. Deshalb bin ich auch mit meiner Fahrt im ersten Lauf nicht ganz so zufrieden. Trotzdem bin ich vom letzten Platz auf Rang 19 vorgefahren, was eine sehr solide Leistung ist.»

Für den zweiten Lauf hatte sich Koch eine Strategie zurechtgelegt, wollte vom Chaos der ersten Runden profitieren und schnell Überholmanöver setzen. Zwei seiner Kontrahenten verteidigten ihre Positionen allerdings mit dem Messer zwischen den Zähnen.

«Im zweiten Lauf hatte ich keinen guten Start und mein Plan ist nicht aufgegangen, denn ich wurde abgeräumt. Ich habe keine Ahnung, was der andere Fahrer vorhatte, denn er ist in einer Rechtskurve von ganz links zu mir nach rechts auf die Spur gekommen und mir dann ins Motorrad gefahren. Ich lag erst mal am Boden und musste wieder von hinten nach vorn fahren. Dann wollte ich jemanden innen überholen und er ist mir gerade ins Motorrad gefahren. Ich weiß echt nicht, was in dem Lauf mit den Jungs los war», meinte der 25-Jährige verwundert. «Ich musste also zum dritten Mal nach vorn fahren und war etwa auf Platz 20, bis ich durch einen eigenen Fehler gestürzt bin. In den nächsten zwei Runden war dann kurz die Luft raus. Drei Stürze und wieder Neustarten ist extrem anstrengend. Ich wollte aber nicht aufgeben und es hat sich am Ende auch gelohnt. Es waren dann auf Platz 19 zwar nur zwei Punkte, aber immerhin Punkte.»

Mit den beiden 19. Plätzen konnte Koch Gesamtrang 20 erreichen und vier Punkte auf sein Konto schreiben: «Fahrerisch war es für mich eine Bestätigung, dass ich mit einem guten Start auch mal ein Rennen in den Top-10 beenden kann. Genau das ist mein Ziel. An sich war das Wochenende sehr gut, aber eben mit Pech. Das gehört dazu, so ist Racing eben.»

Ergebnis MXGP of Trentino:

1. Jorge Prado (E), GASGAS, 1-3
2. Maxime Renaux (F), Yamaha, 2-2
3. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 9-1
4. Ruben Fernandez (E), Honda, 3-7
5. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 4-10
6. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 8-6
7. Romain Febvre (F), Kawasaki, 12-4
8. Valentin Guillod (CH), Honda, 7-11
9. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 6-12
10. Alberto Forato (I), KTM, 5-15
11. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 16-5
12. Ben Watson (GB), Beta, 11-13
13. Brent van Doninck (B), Honda, 23-8
14. Alessandro Lupino (I), Beta, 15-14
15. Brian Bogers (NL), Honda, 22-9
16. Alvin Östlund (S), Honda, 13-17
17. Benoit Paturel (F), Yamaha, 10-34
18. Pierre Goupillon (F), KTM, 14-18
19. Adam Sterry (GB), KTM, 17-16
20. Tom Koch (D), KTM, 19-19
21. Kevin Brumann (CH), Yamaha, 18-22
22. Michael Ivanov (BG), Husqvarna, 29-20
23. Arminas Jasikonis (LIT), GASGAS, 20-21

28. Maximilian Spies (D), KTM, 27-27
34. Mark Scheu (D), Husqvarna, 28-33 (DNF)
37. Paul Haberland (D), Husqvarna, 36 (DNF)- DNS

WM-Stand MXGP nach 4 Events:

1. Jorge Prado (E), GASGAS, 201
2. Maxime Renaux (F), Yamaha, 184, (-17)
3. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 175, (-26)
4. Romain Febvre (F), Kawasaki, 166, (-35)
5. Ruben Fernandez (E), Honda, 136, (-65)
6. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 125, (-76)
7. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 120, (-81)
8. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 108, (-93)
9. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 107, (-94)
10. Alberto Forato (I), KTM, 98, (-103)
11. Valentin Guillod (CH), Honda, 84, (-117)

20. Tom Koch (D), KTM, 15 (-186)
21. Kevin Brumann (CH), Yamaha, 11, (-190)
22. Maximilian Spies (D). KTM, 11, (-145)

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